Städtebau 23. April 2015

Swissmill – Anwohner verärgert über Baustellen-Scheinwerfer

Beim Bau des 118-Meter-Silos der Swissmill im Zürcher Kreis 5 kommen nachts neuerdings riesige Scheinwerfer zum Einsatz – zum Ärger der Anwohner.

Artikel im 20 Minuten vom 23.4.2105 von Roman Hodel

Wer im Umkreis der Swissmill-Baustelle im Kreis 5 oder im benachbarten Wipkingen lebt, braucht diese Woche nachts das Licht in der Wohnung nicht anzuknipsen, um etwa auf die Toilette zu gehen oder die Zeitung zu lesen. Grund dafür sind zwei riesige Scheinwerfer, die von den beiden bis zu 135 Meter hohen Baukränen aus die Baustelle beleuchten.

«Das komplette Quartier leidet unter dem Lichtbombardement während der gesamten Nacht», sagt ein Anwohner. Auch Beni Weder, Präsident des Quartiervereins Wipkingen, sagt: «Es ist wirklich extrem hell.» Und dies sogar in der Waid oben, wo er wohne. «Ärgerlich ist für uns vor allem, dass die Swissmill vorgängig nur ungenügend darüber informiert hat.»

Anwohner schriftlich informiert

Diesen Vorwurf weist Swissmill-Leiter Romeo Sciaranetti zurück: «Immer wenn eine neue Bauetappe ansteht, informieren wir die Anwohner schriftlich – das liegt auch in unserem Interesse.» Das Schreiben geht jeweils an Haushalte in mehreren Strassen rund um die Coop-Mühle sowohl im Kreis 5 als auch in Wipkingen.

Aktuell sind Gleitbetonarbeiten im Gang. Das heisst: Arbeiter betonieren rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche Silozelle um Silozelle, damit der dereinst 118 Meter hohe Kornspeicher in die Höhe wächst. «Entsprechend muss die Baustelle nachts gut ausgeleuchtet sein», sagt Sciaranetti. Die erste Etappe dieser Betonierarbeiten dauert noch bis am Samstag.

«Zumindest bis dahin werden die beiden hohen Schweinwerfer nachts nicht mehr eingeschaltet, nachdem sich Anwohner bei uns beschwert haben», sagt Sciaranetti. Weitere Etappen folgen jedoch im Mai, Juni und im Herbst. «Ganz auf die Beleuchtung verzichten können wir nicht, doch wir tun alles, um die Licht- und Lärmimmissionen aufs Nötigste zu beschränken.»