Städtebau

Referendum gegen Swissmill Silo lanciert

image_pdfimage_print

Stadtzürcher Referendum gegen den 120 Meter hohen Wolkenkratzer voll Korn lanciert

Bilanz: Dienstag 5.10.2010 18:00: 2049 Unterschriften gesammelt!

Bis zum Schluss, am 20. Oktober werden wir wahrscheinlich rund 3000 Unterschriften gesammelt haben. Das reicht für das Stadtzürcher Referendum (2000 gültige Unterschriften).

Erster und zweiter Sammeltag erfolgreich! Ein Viertel der erforderlichen 2000 Unterschriften sind bereits gesammelt.

An den ersten beiden Sammeltagen, Samstag und Sonntag 25/26.9.2010 wurden 513 Unterschriften für das Referendum gesammelt. Noch sind es 1487 bis zum Ziel am 20. Oktober 2010.

Bestens informiert
Die Bewohner/Innen waren dank der breiten Medienbericht-Erstattung bereits bestens informiert, als sie die “IG Unterer Letten” auf dem Röschibachplatz, den Abstimmungslokalen Bläsi (Höngg) und Nordstrasse mit den Unterschriftenbogen konfrontierte: “Davon haben wir schon gehört”. Viele unterschrieben sofort und nahmen zusätzliche Bögen mit, um Unterschriften bei Ihren Bekannten zu sammeln:

Alt und Jung waren sich einig: Diesen Silobetonturm wollen wir nicht
Eine 84 Jährige Bewohnerin sprach uns Mut zu: “Vor 72 Jahren bin ich schon mit meinem Götti in der Flussbadi schwimmen gegangen. Als schlechte Schwimmerin war ich froh, dass ich mich am Schluss am Rechen festhalten konnte. Heute bin ich zu alt um zu stimmen, ich erlebe es ja sowieso nicht mehr, aber euch gebe ich meine Stimme.”

Jetzt in Wipkingen bald wo anders
Ein Anwohner schlug maliziös vor: “Sollen Sie doch den Silo vor einer andern Badi bauen, mal sehen wie dann die dort betroffene Bevölkerung reagiert – z.B. in Höngg vor die Werdinsel, oder vor das Dolderwellenbad.”

Keine besser Alternative
Viele fragten sich, weshalb ein solcher Silo mitten in einer Stadt gebaut werden soll: “Es ist doch viel sinnvoller einen verkehrstechnisch besser erschlossenen Standort zu wählen”.
Pro Tag liefern 150 Lastwagen die Produkte der Mühle bis zu 100 km weit über die Stadtgrenzen hinaus an die Kunden.

Langfristig andere Motive
Im Kommentar in der Finanz und Wirtschaft (Samstag 18.9.2010) werden andere – durchaus bedenkenswerte – Beweggründe den Silo vorerst als Industriedenkmal zu bauen, in die Diskussion eingebracht: “Wäre ich, wie Coop Schweiz, Grundeigentümer des Swissmill-Areals an bester Lage mitten in der Stadt Zürich und direkt am Limmatufer, ich wüsste, was sich an einem solchen Standort rechnet: Wohnungen und nicht das Abfüllen von Mehlsäcken. Nur sagt das niemand, keiner will ja als Spekulant gelten.
Und jetzt ist Fantasie gefragt. Wie lange dauert in einer von Linken und Grünen beherrschten Stadt die Umnutzung von Industriezone in Wohnzone? Jahrzehnte. Viel geschickter ist es, sich mit dem Argument der industriellen Durchmischung und der Sicherung von siebzig Arbeitsplätzen eine Sondernutzung zugestehen zu lassen, eben den Bau eines 120 Meter hohen Getreidesilos. In zehn, fünfzehn Jahren, diese Wette gehe ich ein, wenn sich Swissmill an einen verkehrstechnisch besser erschlossen Standort zurückzieht, wird aus dem Silo ein Wohn- oder Bürohochhaus.”

Breiteres Feedback erwartet
Wir warten gespannt auf das Feedback aus Wipkingen und dem Kreis 5, wo die Referendumsbögen an insgesamt 19’000 Haushalte verteilt wurden.

Schatten Kontroverse
Ist eine professionelle Schattenanimation des Swissmill Silos genauer als die “primitive” von uns? Wir haben sie verglichen. Fazit: Unsere Badi “Unterer Letten” wird ab 16:00 bis 20:00 Uhr im Sommer beschattet.

Beim Referendum mitmachen
Die Stadtzürcher Bevölkerung muss über dieses massive Bauwerk abstimmen können. Ohne Referendum kann der Silo einfach gebaut werden, ohne dass darüber abgestimmt wird.
Die Quartiervereine Wipkingen, Kreis 5 Industrie, die IG Unterer Letten und Richard Wolff (Stadtplaner und GR AL) starteten am 22. September das Stadtzürcher Referendum gegen den 120 Meter hohen Wolkenkratzer voll Korn.

Kommentar verfassen