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Aus mit der Gemütlichkeit

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Ursula Wild, Präsidentin QV Wipkingen

In einem Zürcher Privatradio hat man kürzlich 300 «glückliche Zürcher/innen» darüber befragt, warum sie in Zürich glücklich sind – unter anderem auch Stadtpräsident Elmar Ledergerber. Er gab an, glücklich darüber zu sein, dass er eine so schöne Stadt wie Zürich «regieren» dürfe.

Nun gut – aber was heisst nach schweizerischem Verständnis «regieren»? Immer mehr zeichnet sich ein Regierungsstil ab, der sich mit unserem Verständnis von Ur-Demokratie kaum vereinbaren lässt. Da werden husch-husch uralte Pläne für ein 92 Meter hohes Hochhaus an der Limmat (Kleeblattprojekt) neu aufgelegt, elegant am Gemeinderat vorbei und an den Quartiervereinen Industrie und Wipkingen sowieso. Da wird ein Neubau Röschibachplatz aus dem Boden gestampft, ohne das Quartier einzubeziehen. Genaue Pläne dazu sind nicht erhältlich. Renditeüberlegungen sind ja legitim, aber darf ein einzelner Bau das ganze Rundherum zerschlagen?

Elmar Ledergerber hat recht: Zürich ist eine wunderschöne Stadt. Aber nicht dank überdimensionierten Bauklötzen, sondern dank einem sehr sorgfältigen Umgang mit Grünplätzen und Erholungsräumen. Notabene: Die Pläne unserer Stadtregierung sind legal – dank den Spezialvorschriften, die die Gestaltungspläne und die Arealüberbauungen vorsehen. Sie sind legal, aber sind sie auch legitim?

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