Verkehr

«Was am Rosengarten abgeht, ist inakzeptabel»

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Der Stadtrat will vorerst keinen Waidhaldetunnel zur Entlastung der Rosengartenstrasse. Beni Weder, Quartiervereinspräsident in Wipkingen, gibt die Hoffnung dennoch nicht auf.

Tagesanzeiger Stadt, 22.12.2008
Mit Beni Weder sprach Philipp Albrecht

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Herr Weder, im letzten Winter forderte der Quartierverein an einem runden Tisch mit Wipkinger Politikern den Waidhaldetunnel als Verkehrsentlastung. Nun hat der Stadtrat die Planung des Tunnels so gut wie begraben.

Wir sind sehr frustriert und schockiert über den Entscheid. Wir wissen, dass der Waidhaldetunnel im kantonalen Richtplan vorgesehen ist. Und an der Sperrung zum 25-Jahr-Jubiläum der Rosengartenstrasse forderten alle Parteien den Tunnel. Wir forcierten wenn immer möglich eine Planung, damit man mindestens weiss, wovon die Rede ist. Diese Planung wurde nun gestoppt.

Wie wollen Sie weiterfahren?

Die beste Lösung wäre ein weiterer runder Tisch mit Vertretern der Stadt und des Kantons. Dabei müsste ein Kompromiss gefunden werden. Ich denke dabei an den Fall Schwamendingen. Dort kann man mit Unterstützung aller Parteien eine Einhausung machen. Aber was jetzt wieder am Rosengarten abgeht, ist inakzeptabel. Es wirkt auf mich so, als wäre er der Sündenbock der kantonalen Verkehrspolitik der einzelnen Parteien. Am Symbolcharakter der Ro­sengartenstrasse wollen sich die Parteien profilieren.

Die bürgerliche Seite sagt: Verkehr in den Boden. Und die links-grüne Seite sagt: 30er­Zone und Tramlinie bauen. Klingt nach einem ideologischen Streit.

Ganz genau. Der Rosengarten ist ein ideologisches Problem. Man kann es nicht emotionslos wie ein Sachproblem lösen. Im Übrigen glaube ich nicht, dass man im Kantonsrat eine Mehrheit für eine Tramli­nie finden würde. Dort möchte man eine Lösung, anstatt den Verkehr irgendwohin umzuleiten.

Was käme für Sie sonst noch als Option infrage?

Es kann doch nicht sein, dass eine Gemeinde die Planung verweigert, die ihr vom Kanton vorgegeben wurde. Wenn die Gemeinde eine Kantonsstrasse nicht pla­nen will, sieht das Strassenverkehrsgesetz andere Möglichkeiten vor: Man könnte dann die Planung auf Kantonsebene dele­gieren. Das wäre eine Option. Ich setze aber eher auf den Dialog.

Beni Weder (50) ist seit März 2007 Präsident des Quartiervereins Wipkingen. Seit 1993 arbeitet er in der Stabsstelle Engineering und Support bei der Kantonspolizei.

 

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