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Wipkingen wachgeküsst -The place to be

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Der Quartierverein Wipkingen wird 160 Jahre alt.

1859 gegründet, feiert der Quartierverein Wipkingen dieses Jahr sein 160-jähriges Bestehen. Die Geschichte der ersten 150 Jahre ist im Jahresbericht, dem Waidblick, von 2010 dokumentiert.
https://wipkingen.net/wp-content/uploads/QVW_Jahresbericht_20101.pdf

2010 titelten wir: «Wipkingen wird zum Trendquartier».

«Wir wussten immer, dass Wipkingen lässig ist – aber jetzt wissen es andere auch».

Für die vergangenen zehn Jahre von 2010 bis 2019 schlagen wir vor:

«Wipkingen wachgeküsst – The place to be».

2010 verkaufte die SBB das Bahnhofsgebäude dem privaten Investor Urs Räbsamen, der schon das Gebäude des Restaurant Nordbrüggli wachküsste. Er versprach Räume für eine Bäckerei, die offene Jugendarbeit und das Bahnhofreisebüro bereitzustellen, plus den schon lange ersehnten Bankomaten einzubauen. Er hielt Wort. Das renovierte Bahnhofsgebäude wertet zusammen mit dem Nordbrüggli das Zentrum von Wipkingen erheblich auf. Der zündende Funken sprang auf die Stadt über.

Selbst gestalteter Röschibachplatz

Das Tiefbauamt startete ein öffentliches Mitwirkungsverfahren zur Neugestaltung des Röschibachplatzes. 110 Mitbürger*innen entwarfen einen schrägen Platz, der vor allem die Aufenthaltsqualität fördern sollte. Vier Jahre später feierte Wipkingen die Neugestaltung. Der Verkehr war dank der Begegnungszone und dem Einbahnregime beinahe weg, das Boulevard-Café und die Sitzbänke rund um die schattenspendenden Schnurbäume laden seither zum Verweilen ein.

Das Mitwirkungsverfahren erhielt unerwartet den renommierten Architekturpreis «Bronzener Hase» – eine wohltuende Auszeichnung.

Samen gesät

Der Samen war gesät. Rund um den Platz erweiterte sich in der Folge das gewerbliche Angebot. Die Migros zügelte an die Nordstrasse. Das dadurch frei gewordene Ladenlokal bezog eine Denner-Filiale. Auf dem Platz entstand der samstägliche Frischwarenmarkt, der seit 2018 erfolgreich durch den dienstäglichen Abendmarkt ergänzt wird.

Auch das Gastro-Angebot profitierte von der Verjüngung und dem neuen Groove im Quartier. Das Café des Amis, das Restaurant Damm, das Nordbrüggli und das Restaurant Artisan, neben dem vom Quartier lancierten Garten über de Gleis und die Osteria Centrale im ehemaligen Café Letten stiessen auf grossen Zuspruch. Die Wipkinger Gastro war wachgeküsst.

Private nehmen den Ball auf

Dass die Mitwirkung der Bevölkerung ein erfolgreiches Konzept ist, erkannten auch verschiedene private Investoren. Die Baugenossenschaft des Eidgenössischen Personals realisierte nach Konsultation der Bevölkerung ihr Neubauprojekt an der Tièchestrasse. Anstelle der Personalhäuser des Waidspitals wohnen nun Genossenschafter*innen in den erschwinglichen Wohnungen. Dank der frühen Beteiligung wurde keine einzige Einsprache gegen das Projekt eingereicht.

Auf dem Speichareal entstanden die «Hängenden Gärten». Auch dort nahm die private Eigentümerschaft Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen. Ein zusätzlicher Durchgang zur Limmat ermöglicht den einfacheren Zugang.

Mitsprechen konnte Wipkingen auch beim Neubauprojekt des studentischen Wohnens auf der ehemaligen Reservoirwiese. Die Bauten wurden nahe an die Bucheggstrasse gerückt, so dass im südlichen Bereich ein neuer öffentlich nutzbarer Park entsteht.

Gebetsmühle – noch ohne Wirkung

Dass der Einbezug der Quartierbevölkerung bei solch städtebaulichen Veränderungen kein blosses Lippenbekenntnis mehr sein darf, postulierte der Quartierverein gebetsmühlenartig immer wieder. Am Wipkingerplatz leider ohne Erfolg. 2012 wurden alle Ideen in den Wind geschlagen und den solitären Bedürfnissen der VBZ nach neuen Gleisen stattgegeben. Anstelle eines offenen Zugangs zur Limmat und der Verkehrsberuhigung wurde der Platz grossflächig geteert. Eine städtebauliche Sünde. Immerhin gelang es im Nachgang, die unwirklichen Unterführungen zu schliessen und oberirdische Fussgängerverbindungen zu realisieren. Unterirdisch!

Die zusätzlichen Zebrastreifen und Lichtsignalanlagen an neuralgischen Stellen der Rosengartenstrasse wurden vom Kanton verworfen. Zu gefährlich, hiess es.

Wachsen – ohne öffentlichen Verkehr

Beim öffentlichen Verkehr erlitt Wipkingen einen massiven Abbau. Mit der Einführung der Durchmesserlinie verschwand der Viertelstundentakt am Bahnhof Wipkingen. Die Einwände und Aktionen der Bevölkerung wurden in den Wind geschlagen. Langfristig wird sich dies sicher rächen. Zürich wächst prognostiziert um 80’000 Menschen. Eine verpasste Chance!

Gefühltes Wipkingen

«Wipkingen ist speziell und könnte auch irgendwo in Berlin sein». «Das kulturelle und gewerbliche Angebot hat sich in den letzten Jahren extrem verbessert». «Es gibt jetzt ein richtiges Quartierleben». «Ich erlebe eine grosse soziale Verbundenheit mit der Nachbarschaft.»

Das alles sind originale Zitate von Quartierbewohner*innen. Eben:

Wipkingen wachgeküsst – The place to be!

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