Wipkingen verliert ein Jahr lang die S-Bahn-Verbindung mit dem Hauptbahnhof

Der Bahnhof Wipkingen wird vollständig stufenfrei zugänglich. Um die Bauarbeiten in möglichst kurzer Zeit ausführen zu können, wird die Strecke Wipkingen–Zürich HB vom Dezember 2023 bis Dezember 2024 stillgelegt.

Artikel in der NZZ vom 30.4.2023 sho.

Die gute Nachricht zuerst:
Der Bahnhof Wipkingen wird umgebaut und für Reisende mit einer Gehbehinderung umfassend zugänglich gemacht. Das heutige Mittelperron wird zugunsten von zwei erhöhten Seitenperrons aufgehoben. Diese sind in Zukunft vollständig stufenfrei erschlossen, über eine durchgehende Personenunterführung Süd und per Lift mit der Nordbrücke. Die heutige Unterführung Nord wird aufgehoben.

Die Umbauten geschehen im Rahmen einer umfassenden Erneuerung des Abschnitts vom Bahnviadukt auf der Höhe Geroldstrasse bis zum Portal auf der Oerliker Seite des Wipkingertunnels. Das Mauerwerk der Brücken muss saniert, jene über die Wasserwerkstrasse ersetzt werden. Im Wipkingertunnel von 1856, einem der ältesten Tunnel der Schweiz, werden die Fahrbahn und die Fahrleitungen erneuert. Die Arbeiten dauern zwei Jahre bis Frühling 2025. Insgesamt investieren die SBB 115 Millionen Franken.

Doch es gibt einen Wermutstropfen:
Um die Bauarbeiten in möglichst kurzer Zeit ausführen zu können, wird die Strecke Wipkingen–Zürich HB vom Dezember 2023 bis Dezember 2024 stillgelegt. Für das Quartier Wipkingen ist das bitter, weil es zu den wenigen Verlierern der Durchmesserlinie gehörte. Bis 2014 hielten drei Linien der S-Bahn hier. Die neue unterirdische Verbindung zwischen HB und Oerlikon führte dazu, dass heute nur die S 24 jede halbe Stunde den BahnhofWipkingen bedient.Nun fällt auch sie ein Jahr lang weg. Da ist es ein schwacher Trost, dass die S 24 Richtung Oerlikon und Flughafen weiterhin verkehrt und mehr Busse in die Innenstadt fahren. Oder dass nach dem nächsten Ausbauschritt der Bahn ab 2035 der Viertelstundentakt kommt.

Der aktive Quartierverein Wipkingen, der sich seit Jahren dafür einsetzt, dass der alte Schalter im Bahnhof genutzt wird, ist informiert und schickt sich ins Unabänderliche. Zu reden gibt aber die als «megaloman» empfundene Bushaltestelle auf der Nordbrücke, die mit geplanten hohen Aufbauten die Sicht in die Berge versperrt.