Verkehr

Stellungnahme Verkehrskonzept Zürich West + Rosengartenstrasse

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Der Quartierverein nimmt Stellung.

Die Baudirektion des Kantons Zürich (Fierz) hat hat am 1. April 2005 informiert.

Freude über Waidhaldentunnel… mit Wermutstropfen

1. April 2005

Der Quartierverein Wipkingen freut sich darüber, dass sich eine Lösung für die Verkehrsprobleme an der Westtangente abzeichnet. Der Waidhaldentunnel soll ermöglichen, dass die Rosengartenstrasse zu einer Quartierstrasse zurückgebaut wird. Um dies zu sichern, wäre eine Verankerung der Abklassierung in einem künftigen Ausführungsprojekt dringend erwünscht – zu gross ist sonst die Versuchung, die bestehenden Kapazitäten weiterhin zu nutzen.

Weiter ist es geplant, die Hardbrücke zwischen Escher Wyss und Wipkingerplatz auf zwei Spuren zu reduzieren und nur noch dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung zu stellen. Dies ermöglicht eine Neugestaltung des Wipkingerplatzes (dem jetzt die Verslumung droht) und ist aus Sicht des Quartiervereins sehr positiv. Wir bedauern jedoch, dass man sich nicht zum Totalabbruch dieser ästhetisch äusserst fragwürdigen Brücke entschliessen konnte. Auch den Bewohnern in Zürich West und im angrenzenden Kreis 4 wäre diese städtebauliche Verbesserung zu gönnen gewesen.

Zum Wermutstropfen: Leider wird die geplante neue Verkehrsachse noch mehr Verkehr in die Stadt bringen – man spekuliert mit einem Zuwachs von bis zu 19 Prozent. Flankierende Massnahmen zur Begrenzung des Verkehrs sind deshalb unerlässlich und überfällig – zum Beispiel ein Lastwagentransit-Verbot und Beschilderungen, die den Verkehr auf die gewünschten Routen leiten. Unterbleiben diese, ist es zu befürchten, dass Zürich nicht nur mehr Strassen, sondern zusätzlich noch bedeutend mehr Verkehr haben wird.

Ursula Wild, Reto Westermann, Pierino Cerliani
Quartierverein Wipkingen

Hier sind die Pläne sind veröffentlicht

 

5. März 2005

Wird nun doch der ganze «Westast» gebaut?

Artikel aus der NZZ.

Pläne zur Einhausung des Sihlquais in Zürich 5

Mit der künftigen Führung des motorisierten Privatverkehrs im Zürcher Kreis 5 beschäftigen sich Spezialisten in Zürich und in Bern. Der NZZ liegen Informationen vor, wonach man auf der Suche nach der Bestvariante zum ursprünglichen Plan namens «Westast» zurückgekehrt sein soll. Dieser sieht vor, das Ende der Autobahn l beim Hardturm über die Hardbrücke und den Sihlquai mit dem Stadttunnel zu verbinden.

mbm. In der Vergangenheit sorgten im Zürcher Kreis 5 vor allem Industrieunternehmungen und die Abfallverbrennungsanlage für Emissionen. Heutzutage wird das Quartier, das gemäss der Absicht des Stadtrats in den nächsten Jahren um 6000 Einwohner wachsen soll, mehr von Autoverkehr und Abgasen belastet. Die heutige Verkehrssituation im äusseren Kreis 5 mit den stark befahrenen Transitachsen Hardbrücke und Pfingstweidstrasse macht denn auch vielen Anwohnern Kopfweh. täglich fahren dort Zehntausende Fahrzeuge durch; der Grenzwert für den Krebs erregen den Feinstaub PM-10 wird regelmässig überschritten.

Sanierung statt Abbruch der Hardbrücke

Der Wunsch vieler ist es, den Verkehr, der von der Autobahn l kommt, nur bis zum Toni-Knoten bei der Duttweilerbrücke auf der Pfingstweidstrasse zu führen und dann dort in den geplanten und mehrheitlich unumstrittenen Waidhalden-Tunnel zu leiten. Dadurch würde der restliche Teil der Pfingstweidstrasse bis zur Hardstrasse entlastet und könnte aufgewertet werden. Ferner hoffen etliche Anwohner, dass die Hardbrücke gar abgerochen werden könnte, wenn der ebenfalls geplante Stadttunnel Brunau-Neugut, auch Sihltiefstrasse genannt, in Betrieb genommen wird. Jetzt sieht es aber ganz danach aus, dass der Kreis 5 nicht vom Verkehr befreit wird, sondern möglicherweise noch mehr davon bekommt Dem vernehmen nach haben sich Bund, Kanton und Stadt darauf geeinigt, den sogenannten «Westast», die städtische Nationalstrasse zwischen dem geplanten neuen Fussballstadion auf dem Hardturmareal und dem Anschluss an den Stadttunnel ;im Hauptbahnhof, in der ursprünglichen Form an Hardbrücke und Sihlquai zu realisieren (siehe Grafik).

Westast05bild2

Dieses generelle Projekt mit dem technischen Namen SN 1.4.1 liegt schon lange in verschiedenen Schubladen, wurde aber mehrmals zurückgestellt und von den direkt Betroffenen immer heftig bekämpft. Vor knapp zwei Jahren war das Projekt in zwei Teile gespalten worden: damit die neue Tramlinie 18 zur Erschliessung des Stadions Zürich rechtzeitig für die Fussballeuropameisterschaft 2008 gebaut werden konnte, verfolgten die Verantwortlichen ein reduziertes Ausführungsprojekt. Der Umbau der Pflngstweidstrasse wurde dafür vom generellen Projekt abgekoppelt, weil die Linienführung des «Westasts» vom Stadion zum Toni-Knoten allgemein unbestritten und Bestandteil jeder Variante war. Für die übrige Streckenführung wollten Bund, Kanton und Stadt neue Varianten prüfen.

Park auf dem Betondeckel an der Limmat

Dabei sind sie angeblich auf keine alternativen Lösungen gekommen. Ungemach drohte schon im Mai 04, als der Bundesrat das generelle Projekt «Westast» bewilligte. Die Gesamtstudie zum Stadttunnel und zum Verkehr in Zürich West soll voraussichtlich Anfang April veröffentlicht werden. Daraus geht gemäss der NZZ vorliegenden Informationen hervor, dass die Hardbrücke nicht etwa abgebrochen, sondern saniert wird. Der Verkehr von der Pfingstweidstrasse soll über neue Rampen direkt auf die Hardbrücke rollen, wo es beim Linksabbiegen Ampeln geben soll. Wegen des Platzbedarfs für die Rampen muss das Welti-Furrer-Parkhaus abgebrochen werden. Dann geht es weiter ins Sihlquai. Gemäss der Gesamtstudie soll der Verkehr dort in beide Richtungen auf insgesamt drei Spuren fliessen. Ab der Dammstrasse sollen sie tiefer gelegt und überdeckt werden, ehe sie ganz im Untergrund verschwinden und beim Hauptbahnhof an den Stadttunnel angebunden werden. In umgekehrter Richtung, stadtauswärts, ist die gleiche Verkehrsführung vorgesehen. Der Deckel auf dem Sihlquai soll als Park mit Cotoneasterbüschen gestaltet werden.

Anwohner befürchten das Schlimmste. Da auch der Waidhaldentunnel gebaut werden soll, drohe dem Quartier durch die Kapazitätserweiterung eine massive Verkehrszunahme, argumentieren sie. Angeblich sprach sich der Stadtrat mit 7 zu 2 Stimmen für diese Lösung aus, wobei der Waidhaldentunnel erste Priorität hat und bis 2010 fertig sein soll. Der Abschnitt der Stadtautobahn am Sihlquai soll für den Stadtrat zweite Priorität haben und bis 2025 Tatsache sein. Noch unklar ist, ob der Stadtrat auch dem Bau des Stadttunnels zustimmen wird.

 

11. Februar 2005

Am 1. April 2005 soll nun endlich der Schleier gelüftet werden: Der Kanton (Baudirektion) wird zum Thema Strassen in und um Zürich informieren.

Einige munkeln schon, dass die sogenannte SN1.4.1 kommen soll. Dabei handelt es sich um die Führung des Verkehrs der A1 auf die Hardbrücke und die Verbindung Richtung See. Aber eben es, bis jetzt ist das zum Glück nur ein Gerücht. Die Ankündigung, dass erst am 1. April informiert wird, nährt natürlicher die wildesten Spekulationen. Der Vorstand des Quartiervereins wird dabei am Ball bleiben und versuchen. eine möglichst grosse Entlastung für die betroffenen Quartiere links und rechts der Transitachse zu erreichen.

Stadt prüft Entlastungsmassnahmen für Rosengarten- und Bucheggstrasse

Leider ist bis zum 20.11.04 keine Einladung der Stadt Zürich eingegangen. Der Quartierverein ist am abklären, wie es weitergehen soll.

2008 wird der Üetliberg-Autobahntunnel eröffnet. Auf diesen Zeitpunkt ist es möglich, die Stadt auf weiten Strecken auf der Autobahn zu umfahren. Trotzdem ist der Kanton der Meinung, dass parallele Entlastungsmassnahmen auf der Rosengarten- und Bucheggstrasse nicht nötig seien. Der Effekt sei zu gering (weniger als 5 % Reduktion), da lohnten sich Massnahmen, wie ein Nachtfahrverbot für Lastwagen oder eine Spurreduktion nicht.

Zusammen mit dem Quartierverein Wipkingen, dem Quartierverein Kreis 6 sowie verschiedenen Kantons- und Gemeinderäten ist man derzeit daran, Ideen und Varianten für solche Massnahmen zusammen zu tragen. Diese sollen baldmöglichst dem Kanton zur Prüfung unterbreitet werden.

Doch jetzt prüft das städtische Tiefbauamt zusammen mit der Dienstabteilung Verkehr des Polizeidepartements aus eigener Initiative Entlastungsmassnahmen.

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