Kommunikation

Illegale Partys statt Nachtruhe im abgebrannten Teil des Tanzhaus

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Eine abgebrannte Liegenschaft in Zürich-Wipkingen wird immer wieder zur Festbude. Die Anwohner wollen eine Sammelklage einreichen

Artikel im Blick vom 31.10.2014 von Roland Gamp

Immer wieder verbarrikadiert die Stadtpolizei den Eingang zur Liegenschaft an der Wasserwerkstrasse 127. Das hält die Feiernden nicht ab. Etwa Anfang Oktober, als rund 350 Personen eine illegale Party schmissen. «Aus unserem sowie umliegenden Häusern gingen 45 Anrufe bei der Polizei ein», sagt ein Anwohner. Schnell seien Beamte vor Ort gewesen. «Trotzdem konnte die Polizei weder einschreiten noch für Ruhe sorgen. Und so beruhigte sich die Lage erst gegen fünf Uhr morgens.»

«Wenigstens nachts Ruhe»

Nach unzähligen solcher Partys sind die Nachbarn verzweifelt. Sie ­wollen, «dass wenigstens nachts im Wohnquartier Ruhe herrscht, da wir uns hier in der Stadt sonst schon in einem eher lauten Umfeld befinden.» Dazu sammelt man im Quartier nun Unterschriften. Mit dem Ziel, «so viele Interessenten wie möglich für eine Sammelklage gegen Nachtruhestörung zu gewinnen».

Kein direktes Eingreifen möglich

Marco Cortesi von der ­Stapo bestätigt, dass die Beamten schon mehrmals aus­rücken mussten. «In diesem Fall sind wir nicht eingeschritten, weil das nicht verhältnismässig gewesen wäre.» Um eine Party von über 300 Personen aufzulösen, «braucht es doch eine grosse Anzahl Polizisten, damit niemand gefährdet wird oder zu Schaden kommt.» Natürlich sei dies ärgerlich für die Anwohner, «sowie auch für uns». Ein direktes Eingreifen hätte aber zur Eskalation führen können. «Dafür wurden schon am nächsten Tag die Ein­gänge verbarrikadiert.» Ob es diesmal wirkt?

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