Stadtzürcher Referendum gegen Swissmill Silo

Stadtzürcher Referendum gegen den 120 Meter hohen Wolkenkratzer voll Korn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir überbrachten die 4111 gesammelten Unterschriften am Donnerstag 21. Oktober 2010 um 15:00 Uhr im Stadthaus.

Breiteres Feedback – Breite Unterstützung
In den direkt betroffenen Quartieren Wipkingen, Industrie, Unterstrass, Höngg wird eifrig gesammelt. Pro Tag gehen in unserem Postfach täglich durchschnittlich 50 – 100 Unterschriftsbögen ein. Viele enthalten 4 bis sechs Unterschriften. Alle Altersstufen unterstützen unser Anliegen.

Erste Hundertjährige unterschreibt!
A. L. Jahrgang 1910 gibt uns die Stimme. “Ich kenne die Mühle, bin selbst im Unteren Letten baden gegangen und will, dass es unsere Urenkel auch noch erleben.”

Alle Quartiere werden abstimmen!
Bitte weitererzählen, die Stadtbevölkerung muss wissen, über was wir abstimmen wollen. Für die Volksabstimmung brauchen wir eine Mehrheit.

Bestens informiert
Die Bewohner/Innen waren dank der breiten Medienbericht-Erstattung bereits bestens informiert, als sie die “IG Unterer Letten” auf dem Röschibachplatz, den Abstimmungslokalen Bläsi (Höngg) und Nordstrasse mit den Unterschriftenbogen konfrontierte: “Davon haben wir schon gehört”. Viele unterschrieben sofort und nahmen zusätzliche Bögen mit, um Unterschriften bei Ihren Bekannten zu sammeln:

Alt und Jung waren sich einig: Diesen Silobetonturm wollen wir nicht
Eine 84 Jährige Bewohnerin sprach uns Mut zu: “Vor 72 Jahren bin ich schon mit meinem Götti in der Flussbadi schwimmen gegangen. Als schlechte Schwimmerin war ich froh, dass ich mich am Schluss am Rechen festhalten konnte. Heute bin ich zu alt um zu stimmen, ich erlebe es ja sowieso nicht mehr, aber euch gebe ich meine Stimme.”

Jetzt in Wipkingen bald wo anders
Ein Anwohner schlug maliziös vor: “Sollen Sie doch den Silo vor einer andern Badi bauen, mal sehen wie dann die dort betroffene Bevölkerung reagiert – z.B. in Höngg vor die Werdinsel, oder vor das Dolderwellenbad.”

Keine besser Alternative
Viele fragten sich, weshalb ein solcher Silo mitten in einer Stadt gebaut werden soll: “Es ist doch viel sinnvoller einen verkehrstechnisch besser erschlossenen Standort zu wählen.”
Pro Tag liefern 150 Lastwagen die Produkte der Mühle bis zu 100 km weit über die Stadtgrenzen hinaus an die Kunden.

Langfristig andere Motive
Im Kommentar in der Finanz und Wirtschaft (Samstag 18.9.2010) werden andere – durchaus bedenkenswerte – Beweggründe den Silo vorerst als Industriedenkmal zu bauen, in die Diskussion eingebracht: “Wäre ich, wie Coop Schweiz, Grundeigentümer des Swissmill-Areals an bester Lage mitten in der Stadt Zürich und direkt am Limmatufer, ich wüsste, was sich an einem solchen Standort rechnet: Wohnungen und nicht das Abfüllen von Mehlsäcken. Nur sagt das niemand, keiner will ja als Spekulant gelten.
Und jetzt ist Fantasie gefragt. Wie lange dauert in einer von Linken und Grünen beherrschten Stadt die Umnutzung von Industriezone in Wohnzone? Jahrzehnte. Viel geschickter ist es, sich mit dem Argument der industriellen Durchmischung und der Sicherung von siebzig Arbeitsplätzen eine Sondernutzung zugestehen zu lassen, eben den Bau eines 120 Meter hohen Getreidesilos. In zehn, fünfzehn Jahren, diese Wette gehe ich ein, wenn sich Swissmill an einen verkehrstechnisch besser erschlossen Standort zurückzieht, wird aus dem Silo ein Wohn- oder Bürohochhaus.”

Schatten Kontroverse
Ist eine professionelle Schattenanimation des Swissmill Silos genauer als die “primitive” von uns? Wir haben sie verglichen. Fazit: Unsere Badi “Unterer Letten” wird ab 16:00 bis 20:00 Uhr im Sommer beschattet.

Beim Referendum mitmachen
Die Stadtzürcher Bevölkerung muss über dieses massive Bauwerk abstimmen können. Ohne Referendum kann der Silo einfach gebaut werden, ohne dass darüber abgestimmt wird.

Die Quartiervereine Wipkingen, Kreis 5 Industrie, die IG Unterer Letten und Richard Wolff (Stadtplaner und GR AL) starteten am 22. September das Stadtzürcher Referendum gegen den 120 Meter hohen Wolkenkratzer voll Korn.