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Schmuck ist Vertrauenssache: Ein Besuch bei Corinne Jeisy

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Die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin Corinne Jeisy wohnt mit ihrer Familie in Wipkingen und führt seit sieben Jahren im Quartier einen schmucken Laden mit Atelier. WipInfo besuchte sie in ihrem Lokal.

Artikel aus dem WipInfo 1 – 2015 von Patrik Maillard

Wenn Corinne Jeisy von ihrem Werdegang erzählt wird schnell klar, dass sich die Leidenschaft für ihren Beruf wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht. Nach einem Welschlandjahr schnupperte die junge Frau zwei Mal am gleichen Ort, bis die damals 17-Jährige die begehrte Lehrstelle schliesslich bekam. Nach Abschluss der Ausbildung folgte eine Lehr – und Wanderzeit, zuerst ein Jahr lang in Zug, danach 4,5 Jahre im Elsass. Dann zog es sie ins Edelmetallverarbeitungs-Mekka Pforzheim, wo sie an der Hochschule für Gestaltung eine Designerausbildung absolvierte.

Zurück in der Schweiz arbeitete Corinne Jeisy als Goldschmiedin und unterrichtete zudem sechs Jahre lang an der Berufsschule und später an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK). 2007 machte sich Corinne Jeisy selbständig, lehrte aber nebenbei weiter an der ZHDK. Ein Jahr später beschloss Jeisy, ihre ganze Energie in ihr Projekt, die kleine Schmuckwerkstatt mit Verkaufslokal am Röschibachplatz, zu investieren. Drei Jahre lang arbeitete die Schmuckdesignerin und Goldschmiedin ausschliesslich selbständig, bis ihr irgendwann beinahe die Decke auf den Kopf zu fallen drohte. Seit 2011 gibt sie deshalb neben ihrer Arbeit im Laden extern auch Kurse in Schmuckherstellung.

Neues Ladenlokal

Im Mai letzten Jahres hat Corinne Jeisy ihr Geschäft vom Röschibachplatz an die nahe Rotbuchstrasse 72 auf der Nordbrücke gezügelt. Das neue Lokal ist wesentlich grösser und bietet mehr Schaufensterfläche. «Es war wie aus den Kinderschuhen herauskommen und erwachsen zu werden. Vorher hatte ich mehr ein Atelier, jetzt ei n richtiges Ladenlokal», so Jeisy. Im hellen, freundlichen Raum befindet sich hinter einer hölzernen Theke Corinne Jeisys Arbeitsplatz mit den Messin- strumenten und verschiedenen Werkzeugen und Maschinen, die sie sich über die Jahre angeschafft hat. Dass darunter viele Präzisionsinstrumente und feinmechanische Arbeitsgeräte sind verwundert den Laien wenig, die Goldschmiedin arbeitet aber auch mit «brachialen» Werkzeugen wie diversen Hämmern zum Treiben des Metalls oder mit Feilen in verschiedensten Grössen und Formen. «Das Schmirgeln und Feilen macht fast die Hälfte meiner Arbeit aus», sagt Corinne Jeisy.

Nachhaltiges Material

Das von ihr verarbeitete Material, meistens Gold- oder Silberlegierungen, stammt ausschliesslich aus zertifizierter, ökologischer Recyclingprodution. «Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig, dazu gehört für mich auch, dass meine Produkte lokal produziert und verkauft werden. Auch nach dem Kauf können meine Dienstleistungen, zum Beispiel Anpassungen oder Reinigung des Schmuckes, quasi um die Ecke in Anspruch genommen werden.» Zwar verkaufe sie Artikel im Luxusbe- reich, doch müsse das nicht per se teuer sein. Die Preispalette reiche von rund 100 bis zu etwa 4`000 Franken.

«Schmuck ist Vertrauenssache», so Corinne Jeisy. Neben den Eigenkreationen stellt die Goldschmie- din auch Einzelexemplare nach Kundenwünschen her. Immer wieder kommen Leute zu Corinne Jeisy in den Laden, die defekten Erbschmuck oder sonstige Stücke mit emotionalem, persönlichem Wert instand gestellt haben möchten. «Etwa 80 Prozent davon kann ich reparieren, bei den restlichen 20 Prozent lohnt es sich nicht. Aber in jedem Fall schaue ich mir den Schmuck genauer an.»

Öffnungszeiten:

Mitwoch-Freitag: 10-12 Uhr, 14-18.30 Uhr

Samstag:10-16 Uhr

Rotbuchstrasse 72, 8037 Zürich

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