S24 ab Oerlikon ein Geisterzug

Wie der ZVV und die SBB in den Medien bereits kommuniziert haben, erhält Wipkingen mit dem Fahrplanwechsel im Juni 2014 nur noch eine Verbindung im halbstunden Takt. Die S 24 fährt dann von Zug kommend über den HB weiter nach Wipkingen und anschliessend nach Oerlikon. In Oerlikon wird der Zug abgeschlossen und fährt leer bis nach Wallisellen. Dort wird er gewendet und fährt wieder leer bis nach Oerlikon.

Wie der ZVV und die SBB an der Regionalen Verkehrskonferenz am Donnerstag 16. Mai 2013 erklärten, verkehrt die S24 leer nach Wallisellen zum Wenden. Die Türen bleiben geschlossen, erstens weil die S14 nur 3 Minuten vorher fährt und bereits alle Fahrgäste mitnimmt, zweitens weil man den Wallisellern nicht eine neue Verbindung für anderthalb Jahre bieten wollte, die nachher wieder wegfällt: “Es gibt in anderthalb Jahren eine Riesendiskussion, wenn wir das Angebot wieder einstellen, das ist sehr unglücklich.”

Kein Viertelstundentakt bis 2030 für Wipkingen

Auf Nachfrage des Quartierverein Wipkingen – der als Gast an der regionalen Verkehrskonferenz teilnehmen durfte – wann dann Wipkingen wieder einen Viertelstundentakt haben wird, erklärte die SBB, dass wenig Hoffnung bestehe. Zwar sei auch aus Sicht der SBB, Wipkingen nur mit einem Halbstundentakt zu bedienen unbefriedigend. Der Weiterausbau der S-Bahn sei aber erst in der konzeptionellen Phase der Planung. Das Projekt S-Bahn 2. Generation habe einen Zeithorizont ab 2030. Für eine Verbesserung in Wipkingen brauche es aber Infrastrukturausbauten wie den Brüttener Tunnel und den Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen.

Entgegenkommen bei den Frühzügen

Bei dem Anliegen betreffend der Frühzüge bieten die SBB Hand. Die SBB schlägt vor, den Frühzug 5.05 weiter verkehren zu lassen. Der Zug mit bisheriger Abfahrt 5.23 ab Wipkingen fährt neu durch die Durchmesserlinie, dafür kann ein zusätzlicher Zug der S24 mit Abfahrt 5.47 ab Wipkingen nach Oerlikon mit Anschlüssen zur Weiterfahrt in Richtung Flughafen angeboten werden. Der Zug mit Abfahrt 5.55 ab Wipkingen in Richtung Hauptbahnhof bleibt ebenfalls bestehen.

Kein Bedarf für die Spätzüge

Betreffend der Spätzüge sieht die SBB keine genügende Nachfrage. Von Oerlikon her ist die Verbindung bis nach Mitternacht mit dem Zug Abfahrt 0.11 gegeben, in Richtung Oerlikon werden die heutigen Züge nach Mitternacht von weniger als 7 Einsteigern benutzt. Der Quartierverein Wipkingen wünscht sich für das Quartier den Anschluss von den letzten Fernverkehrszügen her. Die SBB sind bereit, einen zusätzlichen Zug zu prüfen.

Keine Auswirkungen auf die chronisch überlasteten Buslinien 46 und 33

Das Durchmesserlinien Konzept wirkt gemäss der Verkehrsmodellrechnungen vor allem auf den Transit-Verkehr. Umlagerungen auf den Nahverkehr wird es kaum geben. Die VBZ erwarten auf der Linie 46 praktisch keine Nachfrageänderung, da zwar die Wipkinger vermehrt diese Linie vom/zum Hauptbahnhof nutzen werden, gleichzeitig aber weniger Personen mit der S-Bahn in Wipkingen ankommen, die mit dieser Linie weiterfahren wollen. Das Entlastungsbuskonzept auf der Linie 46 hat genügend Reserven geschaffen. Zunahmen wird es auf den Strecken zum Bahnhof Hardbrücke hin geben, dort wird das Angebot mit der neuen Linie 71 bereits im Dezember 2013 ausgebaut.

Die regionale Verkehrskonferenz bedauert

Die RVK Stadt Zürich nimmt mit grossem Bedauern zur Kenntnis, dass die Erfüllung des Begehrens nach einem Viertelstundentakt am Bahnhof Wipkingen auch nach dem 15. Juni 2014 aus fahrplantechnischen und betrieblichen Gründen nicht möglich ist. Die RVK Stadt Zürich fordert, dass die S24 sobald betrieblich möglich, spätestens aber ab Dezember 2015 zum Flughafen und weiter bis Winterthur verlängert wird.

Die RVK Stadt Zürich unterstützt das Begehren um Ergänzung des Angebots der neuen S24 mit zwei zusätzlichen Frühzügen um 5.05 und 5.47 ab Wipkingen nach Oerlikon mit Anschluss zum Flughafen und mindestens einer zusätzlichen Verbindung nach Mitternacht.

Informationsveranstaltung in Wipkingen geplant

Auf Anregung der RVK wird eine Informationsveranstaltung für das Quartier Wipkingen organisiert, an der ZVV, SBB und VBZ vertreten sind, und an der offene Fragen gestellt werden können. Die Federführung für die Organisation übernehmen die VBZ. Ort und Datum werden in Absprache mit dem Quartierverein festgelegt.

Quartierverein Wipkingen enttäuscht

Der Quartierverein Wipkingen gibt sich damit nicht zufrieden. Er weisst ausdrücklich darauf hin, dass diese Pläne der Strategie der guten Erschliessung der Stadtbahnhöfe diamettral entgegen läuft. Anstatt das Angebot für Personentransporte auszubauen, soll es nun definitiv abgebaut werden. Dem Bahnhof Wipkingen droht, ab Juni 2014 der schlechtest erschlossene Stadtbahnhof zu werden. Immerhin ist Wipkingen mit seinen 15’600 Einwohnern so gross wie Aarau.

Quartierverein Wipkingen fordert

1.) im Minimum die Verlängerung der S24 bis Wallisellen, als provisorische Massnahme bis die S24 nach Winterthur verlängert wird.

2.) prüfen, ob eine Verknüpfung von S14 und S24 doch noch irgendwie möglich ist, da die S14 bis 2016 auch nur bis HB fährt.

3.) Die Einführung weiterer Halte in Wipkingen: Halt des RE Zürich-Schaffhausen, Verlängerung des Glarner Sprinters nach Oerlikon-Wallisellen (oder wohin auch immer möglich).

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