Ist Wipkingen ein Motzquartier?

Wirbel um die Fussgängerbrücke beim Wipkingerpark

Im Zusammenhang mit dem Wirbel um die Fussgängerbrücke beim Wipkingerpark hat mich ein Zürcher Privatradio angerufen.

Ob wir Wipkinger denn mit gar nichts mehr zufrieden seien, wollte der junge Moderator wissen, man höre ja nur noch Reklamationen aus diesem Quartier. Und ob ich das gut fände, so als Quartiervereinspräsidentin und so.

Nun – für die Reklamationen bei der Wipkinger-Brücke zeichnet der Quartierverein (ausnahmsweise) nicht verantwortlich.

Aber wahrscheinlich liegen die Gründe für den Widerstand tiefer: Nach dem Debakel um die Namensgebung beim Wipkingerpark folgte auf dem Fuss eine neue autokratische Aktion des Stadtrates.

Obwohl der Quartierverein Wipkingen schon vor Monaten die definitiven Pläne zur Fussgängerbrücke angefordert hat, wurden wir nie beliefert. Trotzdem behauptet der Stadtrat, wir hätten uns mit dem Projekt einverstanden erklärt. So geht es nicht!

Was die Wipkinger eben nicht wissen, ist dass weder der Wipkingerpark noch die neue Fussgängerbrücke für sie erdacht wurden. Ziel war es vielmehr, den Hoffnungsträger Züri-West zu bedienen (wir Wipkinger haben ja schon die Westtangente!). Deshalb wurde Wipkingen auch nur am Rande bei der Entscheidfindung einbezogen.

Bei anderen Vorhaben im Quartier kommen wir durchaus zum Zug, wie jüngst beim Quartierrundgang mit Stadtrat Waser, der sich mit seinen Chefbeamten geduldig auf unsere Forderungen einliess.

Um auf die Ausgangsfrage des Radio-Moderators zurückzukommen: Eben dieser Stadtrat hat bei dieser Gelegenheit verlauten lassen, dass es ein gutes Zeichen sei, wenn sich die Bürger in einem Quartier wehren.

Man müsse sich erst Sorgen machen um ein Quartier, wenn sich niemand mehr wehre. Diesem Votum aus berufenem Munde habe ich nichts mehr hinzuzufügen!

Ursula Wild
QV Präsidentin, Wipkingen