Hochhaus-Projekt Nordbrücke gestorben?

Das Nordbrüggli heute. Eigentümer Fred Tschanz hat den Pachtvertrag per Oktober aufgelöst, hat aber nichts dagegen, wenn der Gemüsehändler vorläufig noch bleibt.

Am Röschibachplatz überschlagen sich die Ereignisse. Nordbrüggli-Wirtin Ruth Schiesser hat die Kündigung erhalten. Und Nordbrüggli-Eigentümer Fred Tschanz muss nach dem Rückzug der SBB das geplante Grossprojekt begraben.

Who is Fred Tschanz

Die Wirtin des Nordbrüggli, Ruth Schiesser, hat den Quartierverein darüber informiert, dass sie per Oktober 2006 das Restaurant nach über 15 Jahren räumen muss. Offenbar hat das Gesundheitsamt Mängel beanstandet, die behoben werden müssten. Das Ende des Nordbrüggli in seiner heutigen Form war abzusehen – dennoch geht ein wichtiger Treffpunkt für einige Wipkinger/innen verloren.

SBB hat kein Geld mehr

Unsere Nachfrage bei Fred Tschanz, Eigentümer der Liegenschaft, hat Sensationswert: Wahrscheinlich ist das Hochhaus-Projekt am Röschibachplatz gestorben. Nach über 13 Jahren Verhandlungen mit der Liegenschaften-Abteilung der SBB scheitert das geplante Hochhaus-Projekt jetzt offenbar an den Finanzen. Die SBB hat kein Geld mehr und zieht ihr Interesse zurück.

Tschanz

Die Hochstromleitung, die bis 2010 saniert werden muss, stand einem Grossprojekt zusätzlich im Wege, stellt aber für die etwaige Renovation des Restaurants allein (ohne Bahnhofgebäude) kein Hindernis dar.

Zukünftige Nutzung ist offen

Nach diesem Rückschlag ist der 77-jährige Fred Tschanz für alle Vorschläge offen. Wie er angibt, ist keine seiner Liegenschaften in einem so schlechten Zustand wie die Nordbrücke. Die jahrelangen Verhandlungen, die jetzt zu einem Nullsummenspiel mutieren, hatten jegliche Investitionen verhindert. Die vom Gesundheitsamt beanstandeten Mängel sind per Mitte Juni behoben worden, aber das Gebäude bleibt stark sanierungsbedürftig.

Gemäss eigenen Angaben hat Fred Tschanz alle Bewilligungen, so dass einem Abbruch der Nordbrücke nichts im Wege stünde. Allerdings kann er sich auch eine Renovation oder einen Verkauf oder einen genossenschaftlichen Betrieb der Beiz vorstellen.

Der Quartierverein setzt sich mit dem Gewerbe Wipkingen in Verbindung, um eventuell Vorschläge auszuarbeiten. Es ist dies unter Umständen eine einmalige Chance, den Röschibachplatz so zu gestalten, dass er unseres «Dorfes» würdig ist.

Quartierverein Wipkingen
Beni Weder, Kommunikation
Ursula Wild, Präsidentin