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Friede am Rosengarten und Wipkingen ein Wohlgefallen…

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Jetzt haben die Wipkinger ein Plakat, nachdem der Tages Anzeiger genüsslich über das politische Hickhack um den Rosengarten berichtete (TA vom 10. November). Links und rechts gaben sich an der OJA-Veranstaltung «Jugend und Verkehr in Wipkingen» gegenseitig Saures, bis die Jugendlichen in Scharen davonliefen! Mit der Polemik muss endlich Schluss sein: Der Quartierverein erwartet, dass unsere Volksvertreter an einem Strang ziehen. Die Gemeinderäte und Kantonsräte im Kreis 10 haben das Mandat, die Interessen der Bevölkerung zu vertreten und sollten nicht ihre persönlichen Befindlichkeiten zelebrieren. Der Quartierverein nimmt nochmals einen Anlauf: Wir organisieren einen runden Tisch mit unseren Parlamentariern, damit sie sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Sodann muss Druck gemacht werden, damit der Waidhaldetunnel möglichst bald realisiert wird.

Friede am Rosengarten… und Ihnen allen besinnliche Festtage und alles Gute im neuen Jahr!

Beni Weder, Präsident QV Wipkingen

 

 

29. Februar 2008: Runder Tisch mit den Parlamentarier/innen Kreis 10.
Ziel: Gemeinsamer Nenner Beruhigung Rosengartenstrasse.

 

Es ist schon sehr laut in Wipkingen, aber…

Tages Anzeiger Samstag 10. November 2007
von Philipp Albrecht

Jugend und Verkehr in Wipkingen» war das Thema im GZ Buchegg. Zu sehen und hören bekam die Jugend jedoch nur streitende Politiker.

Eine der sieben Jugendlichen, die an der Podiumsdiskussion am Donnerstag teilnahmen, brachte es nach fast einer Stunde es Leerlaufs auf den Punkt. Die beteiligten Politiker, sagte sie, könnten sich ja sowieso nicht einigen. Jeder sage einfach das, was ihn am besten dünke. Und wenn man so weiter mache, passiere überhaupt nie etwas mit der Rosengartenstrasse.

Das Publikum gab ihr recht und applaudierte laut. Doch die drei Politiker – der frisch gebackene Nationalrat der Grünen, Bastien Girod, FDP-Gemeinderätin Claudia Simon und SP-Kantonsrat Ueli Keller – stritten unbeirrt weiter.

Schnell soll es vor allem gehen

Dabei hatte alles so schön begonnen. Der Saal des GZ Buchegg füllte sich mit Jugendlichen aus dem Quartier, die sich und ihre Kameraden im selbst gedrehten Kurzfilm «Rosen? Garten? Strasse!» sehen wollten. Dazwischen sassen gut 30 Anwohner, die ab der ambivalenten Jugend n Film nicht schlecht staunten. Denn die Quintessenz des Films war: «Eigentlich stört uns der Verkehr nicht. Es ist zwar schon sehr laut, aber es fahren hier auch viele schöne Autos rauf und runter.»

Alt und Jung wurde zur Rosengartentrasse befragt. Einige schüttelten den Kopf und wünschten die Verkehrslawine um Teufel und andere suchten nach Verbesserungsvorschlägen. Und der Hauswart des Schulhauses Nordstrasse wusste von wahrhaftigen Rosengärten, die hier früher angelegt worden seien.

Moderiert wurde die anschliessende Podiumsdiskussion von Röbi Koller,

der (man staune) auch an der Rosengartenstrasse wohnt. Jedoch am verkehrsarmen «Stumpf», der unterhalb der Kirche Wipkingen im spitzen Winkel von der Westtangente wegführt. Souverän bezog Koller die Jugendlichen immer wieder in die Diskussion mit ein, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass die jungen Quartierbewohner den Raum schon bald scharenweise verliessen. Mit Ausdrücken wie «flankierende Massnahmen», «Initiative» oder «Interaktion» wurden sie von den politischen Vertretern geradezu verjagt.

Diese waren sich im Grunde einig: So wie jetzt kanns mit der Rosengartenstrasse nicht weitergehen.

Bei den Lösungsvorschlägen gingen aber die Meinungen weit auseinander. Claudia Simon will einen Tunnel vom Bucheggplatz bis zum Toni-Areal, während Bastien Girod und Ueli Keller nebst einer Reihe von Massnahmen vor allem Fussgängerstreifen und Velospuren verlangen.

Die Verliererin des Abends war indes die Demokratie.

Sie ist Schuld, dass das Hauptanliegen der Jugendlichen nicht erfüllt werden kann. «Wie lange dauert es denn, bis endlich etwas passiert?», war nämlich deren meistgestellte Frage sowohl im Film als auch in der Podiumsdiskussion.

Die Politiker wussten es nicht und schoben sich stattdessen gegenseitig; die Schuld für die Misere zu.

Für Bastien Girod ist die FDP am Bau der Westtangente Schuld. Claudia Simon warf den Linken Verhinderungspolitik vor (Nein zum Tram Zürich-West). Ueli Keller machte es den Jugendlichen auch nicht einfacher. Es sprach derart verdichtet, dass sie nicht einmal mehr Bahnhof verstanden.

Dafür vergnügten sie sich an Girods Grimassen. und polemischen Unterbrüchen während Simons Erklärungsversuchen. Immerhin!

rosengartenstrasse

 

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