Verkehr

Frau Genner soll doch mal bei mir übernachten

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Der nächtliche Baulärm an der Rosengartenstrasse treibt die Anwohner zur Verzweiflung. Artikel von Roman Hodel im 20 Minuten vom 12.11.2013.

ZÜRICH. Baulärm in der Nacht treibt die Anwohner der Rosengartenstrasse zur Verzweiflung – und tagsüber lärmt der Verkehr. Presslufthammer, Generatoren, schwere Maschinen: Wenn Noemi B.* schlafen will, hört sie bis zu vier Mal pro Woche die ganze Nacht Baulärm – trotz Ohropax und geschlossenen Fenstern. Grund dafür sind die Erneuerung der Abwasser- und Werkleitungen sowie des Strassenbelags. «Oft liege ich stundenlang wach.»

Schon tagsüber hat die 43-Jährige nichts zu lachen – sie wohnt an der stark befahrenen Rosengartenstrasse. Am liebsten würde sie Tiefbauvorsteherin Ruth Genner (Grüne) einladen. «Sie soll mal bei mir übernachten, um sich ein Bild davon zu machen.» Zumal die Arbeiten noch bis Mai andauern. «Warum kann man tagsüber nicht teils Spuren für die Bauarbeiten sperren?» B. ist nicht die Einzige, die leidet: «Ich habe Schlafstörungen und muss komplett übernächtigt zur Arbeit», sagt ein anderer Anwohner.

Auch Beni Weder, Präsident des Quartiervereins Wipkingen, sagt: «Wer dort wohnt, kann nachts schon lange nicht mehr richtig schlafen.» Allerdings würden sich viele Anwohner gar nicht erst wehren. «An der Rosengartenstrasse leben eben viele Migranten und die Fluktuation ist hoch.» Immerhin informiere die Stadt neuerdings wöchentlich, wo genau Nachtarbeiten durchgeführt würden. «Trotzdem könnte sie sich bei den Anwohnern in irgend einer Art erkenntlich zeigen für deren Geduld», sagt Weder.

Anwohner profitieren laut Stadt

«Es ist uns bewusst, dass die Bauarbeiten unangenehm sind, doch es geht nicht anders», sagt Tiefbauamt Sprecher Stefan Hackh. Man könne bei der Rosengartenstrasse tagsüber keine Spuren sperren. «Sonst würde der Verkehr weiträumig zusammenbrechen.» Zudem seien die Arbeiten punkto Lärm vom Gesundheits- und Umweltdepartement abgesegnet. Hackh:«Letztlich kommt die Erneuerung vor allem den Anwohnern selber zu Gute – ohne neue Leitungen droht die Gefahr von Rohrbrüchen.» Punkto Übernachtungsangebot war Genner für eine Stellungnahme nicht erreichbar.Rom

*Name der Redaktion bekannt

Ein Kommentar zu “Frau Genner soll doch mal bei mir übernachten”

  1. SCHLAFLOS schrieb am:
    18. Dezember 2013 um 01:34 Uhr

    Schlaflos – obwohl es heute sogar eine der “ruhigen” Nächte sein sollte. Eine Maschine sei ausgefallen. 6 von 9 Monaten ohne Schlaf werden uns zugemutet. Was ist das für ein Lärmschutzamt? Wird hier der Lärm geschützt? Schlafentzug ist … Was bekommen wir dafür und wie sollen wir noch arbeiten und wie sollen unsere Kinder Prüfungen bestehen ohne Schlaf? Ich verlange endlich Ruhe!!!!

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