Kirche Guthirt: Einweihung der renovierten Kuhn-Orgel von 1931

Im Dezember 1931, beinahe zehn Jahre nach der Fertigstellung der Guthirtkirche im Jahr 1923, konnte die Kirchgemeinde nach langem Sparen eine Orgel der traditionsreichen Firma Kuhn aus  Männedorf bei Zürich einweihen. Nun ist das historische Wunderwerk frisch renoviert und wird gebührend eingeweiht.

Freitag, 14. Juni 2019, 19.30 Uhr

Orgelrezital Peter Baumann und Michael Meyer

  • Max Reger Phantasie über den Choral
  • 1873–1916 «Wie schön leucht’ uns der Morgenstern», op. 40/1 (1899)
  • Johann Sebastian Bach Variationen aus der Choral1685–1750 partita «Sei gegrüsset, Jesu
    gütig», BWV 768
  • César Franck Cantabile (1878)
    1822–1890
  • Charles-Marie Widor Aus 5. Symphonie in f-moll, op. 42/1 (1878):
    1844–1937
    Allegro vivace
    Allegro cantabile
    Toccata

Peter Baumann ist seit 1984 Organist an der Kirche Guthirt und seit 2008 zusätzlich Leiter des «Cantamus-Chores» (Chorgemeinschaft der Kichen Guthirt und Bruder Klaus). Er unterrichtet als Professor an der Pädagogischen Hochschule der FHNW Fachdidaktik Musik. Daneben leitet er das Zofinger Vokalensemble «opus 48». In zahlreichen Konzertauftritten vor allem als Chorleiter aber auch als Organist widmet er sich einem breiten musikalischen Repertoire.

Michael Meyer amtet seit 2010 als Organist an der Guthirtkirche und arbeitet daneben als Musikwissenschaftler an der Universität Zürich in Lehre und Forschung, wobei die Musik der Renaissance, des 19. und 20. Jh. sowie Kirchenmusik- und Orgelbaugeschichte Schwerpunkte
bilden. Er studierte an der ZHdK Orgel bei Stefan Johannes Bleicher, Andreas Jost und Tobias Willi sowie Musik- und Geschichtswissenschaft an der Universität Zürich, wo er 2014 promoviert wurde.

Freitag, 21. Juni 2019, 19.30 Uhr

Orgelrezital Tobias Willi

  • Jean Langlais Trois Paraphrases
    1907–1991 Grégoriennes, op. 9 (1933/34)
    Mors et Resurrectio
    Ave Maria, Ave Maris Stella
    Hymne d’action de grâce – Te Deum
  • Jean-Yves Daniel-Lesur Scène de la Passion (1931)
    1908–2002
  • Charles-Marie Widor Symphonie Romane, op. 73 (1900)
    1844–1937
    Moderato
    Choral (Adagio)
    Cantilène (Lento)
    Final (Allegro)
  • Tobias Willi Improvisation
    *1976

Seit Januar 2015 ist Tobias Willi Hauptorganist an der Johanneskirche in Zürich. Daneben konzertiert er regelmässig als Orgelsolist in der Schweiz und im Ausland (Lucerne Festival 2004, Toulouse-les-Orgues 2004, Festival «Présences» 2005 in Paris, Feldkirch Festival 2009, im Radiokulturhaus Wien 2010, am Festival di Treviso 2012, in Notre-Dame de Paris, im Dom zu Fulda und im Freiburger Münster, in den Kathedralen von Bourges und Monaco, 2012 in Haifa und Jerusalem, 2015 in Bordeaux und Riga, 2016 in der Mariinsky Concert Hall St. Petersburg etc.).

Die Musik des 19. bis 21. Jahrhunderts bildet einen Schwerpunkt seines Wirkens; davon zeugen zahlreiche Uraufführungen (Jean-Pierre Leguay, Michel Roth, Valéry Aubertin, Raphaël Gogniat, Rudolf Jungwirth, Michael Schneider, Mattias Steinauer, Hans-Jürg Meier, Jürg Wyttenbach, Junghae Lee u.a). In der Konzertsaison 2014/15 brachte Tobias Willi das Gesamtwerk für Orgel von Olivier Messiaen in 6 Konzerten zur Aufführung. Verschiedene Projekte in seinem künstlerischen Schaffen sind der interdisziplinären Arbeit gewidmet und verbinden Orgelmusik mit Film, Poesie u.a. Daneben publiziert Tobias Willi regelmässig Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften und gibt Kurse, u.a. im Rahmen des Internationalen Orgelkurses von Romainmôtier.

Seit Februar 2010 unterrichtet Tobias Willi als Professor für künstlerisches Orgelspiel sowie für Improvisation an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

Die Orgel

In der Tat hat sich die Guthirtgemeinde 1931 ein exklusives und mit 51 klingenden Registern auch relativ grosses Instrument geleistet – man wollte sich innerhalb der in Zürich seit der Reformation noch jungen katholischen Kirche einen Namen machen, und dazu gehörte eben nicht nur die Höhe des Kirchenturms und die Anzahl Glocken, sondern eben auch die Ausstattung und Qualität der Orgel. Entstanden ist ein Instrument, das der damaligen Geschmackrichtung folgend der sogenannten ‚Elsässer Orgelreform‘ verpflichtet ist, will heissen ein Instrument, das sich sowohl für die neuere Literatur des 19. und frühen 20. Jh. als auch für diejenige der Barockzeit eignen sollte. Es handelt sich also um eine ‚Reformorgel‘, die sich vom damals gerne als zu grundtönig und matt empfundenen romantischen Orgelklang der Jahrhundertwende distanziert. Nicht umsonst beschreibt die Besprechung im Chorwächter den Klang des Instruments als „hell“ und „freudig“.

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