Einbahn Röschibachplatz – Stadt weist Einsprache ab
Die Stadt Zürich will den Röschibachplatz neu gestalten und auf diesem Abschnitt der Röschibachstrasse ein Einbahnregime einführen. Sie hat die Einsprache eines Gewerblers abgewiesen.
Bericht von Pia Meier im ZüriNord vom 10.4.2014
Seit Januar gilt das Einbahnregime am Röschibachplatz nicht mehr. Dieses war im vergangenen Jahr wegen der Bauarbeiten an der Nordbrücke eingeführt worden. Gegen ein definitives Einbahnregime hatte ein Gewerbetreibender Rekurs eingelegt. Der Stadtrat hat diesen kürzlich abgelehnt. Die neue Platzgestaltung soll in diesem Jahr realisiert werden.
Strasse bildet Einheit mit Platz
Der Röschibachplatz soll gemäss den mit Vereinen, Institutionen und der Bevölkerung durchgeführten Workshops der Stadt eine Begegnungszone werden. Weiter ist vorgesehen, dass die Durchfahrt von der Dammstrasse Richtung Nordstrasse nicht mehr möglich ist. Dagegen erhob die Steimer Werkzeuge & Chemische-Technische Produkte Einsprache («Zürich Nord» berichtete). Der Einsprecher machte geltend, dass das neue Verkehrsregime lange Umweg- und Suchfahrten für ihn, seine Lieferanten und Kunden zur Folge hätte. Wegen dieser Behinderung könnte das Tagesgeschäft nicht mehr aufrechterhalten werden. In seiner Stellungnahme zum Rekurs schreibt der Stadtrat: «Die Röschibachstrasse bildet eine räumliche Einheit mit dem Röschibachplatz, der zu einem eigentlichen Quartierzentrum von Wipkingen werden soll.»
Weiter geht er auf das Begehren aus dem Quartier, den Röschibachplatz gestalterisch und verkehrstechnisch aufzuwerten, ein. Obwohl die Neugestaltung des Platzes und das Einbahnregime separat ausgeschrieben wurden, will die Stadt beide Projekte gleichzeitig realisieren. Guido Steimer, Inhaber der Firma, rügt in seiner Einsprache die durch die Umwegfahrten entstehenden höheren CO2-Emissionen und den zusätzlichen Lärm. Die Stadt sieht deswegen keine Einsprachlegitimation.
Städtebaulicher Gewinn
Eine Zählung bezüglich der durch die Umwegfahrten monierten Umweltbelastung habe zwar ergeben, dass die neue Wegstrecke an insgesamt 55 Liegenschaften vorbeiführt, während entlang der bisherigen Route 23 Liegenschaften vom Fahrzeugverkehr betroffen sind, so die Stadt. «Die spürbare Entlastung des Quartierzentrums Röschibach und der dortigen Anwohnerschaft ist indessen klar höher zu gewichten als die durch die längere Route entsehenden Mehrbelastungen. » Die strittige Verkehrsvariante mit Einbahnstrasse sei auch auf breite Zustimmung bei den Workshop- Teilnehmerinnen und -Teilnehmern gestossen.
Allerdings moniert der Einsprecher noch, dass infolge des Einbahnregimes direkte Zu- und Wegfahrten zu seinem Geschäft an der Kyburgstrasse 27 nicht mehr möglich seien, wodurch zusätzliche Kosten entstünden und der Geschäftsstandort infrage gestellt sei. «Der Einsprecher ist aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit an der vorgenannten Adresse von der Massnahme in der Röschibachstrasse demnach in spezieller Weise betroffen und zur Erhebung der Einsprache legitimiert», folgert die Stadt. Insgesamt sei aber der geltend gemachte Mehraufwand des Einsprechers, gemessen am städtebaulichen Gewinn im Quartier, verhältnismässig und zumutbar. «Bei der dargelegten Sach- und Rechtslage erweisen sich die Argumente des Einsprechers als nicht stichhaltig und die angefochtene Verkehrsanordnung als rechtmässig, sodass die Einsprache abzuweisen ist.» Ob Steimer seinen Rekurs weiterzieht, ist noch offen, wahrscheinlich aber nicht, wie auf Anfrage mitgeteilt wird.
Bin häufig auf dem Röschibachplatz und habe noch nie gesehen, dass irgendein “Randständiger” ein Kind belästigt hat. Und im Gegensatz zu beispielsweise Seifenblasen kann man die Randständigen nicht einfach “verschwinden” lassen…
naja, meine Kinder lasse ich auf diesem Platz auch mit Verkehrsberuhigung nicht spielen – immerhin führt immer noch die gefährliche Nordstrasse daran vorbei, und ob die Randständigen, die jetzt den Platz und den Kiosk neben dem Solarium bevölkern, danach verschwunden sein werden, sei dahingestellt.
Sehr egoistisches Handeln dieser Firma. Wie wärs denn andersrum: Die Firma steht mitten im Wohngebiet und belastst durch dauernde Lieferfahrten die Wohnbevölkerung.