Städtebau

Burgstrasse – Sanierung in Etappen und ohne Luxus geplant

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Immobilieninvestor Urs Räbsamen plant die Sanierungen von drei Liegenschaften an der Burgstrasse in Wipkingen. Anlässlich einer Besichtigung hob er die Notwendigkeit von Massnahmen hervor.

Artikel im Züri Nord vom 30.10.2014 von Pia Meier

Den Mietern der Liegenschaft an der Burgstrasse 18 in Wipkingen ist ge- kündigt worden («Zürich Nord» be- richtete). Grund dafür ist eine geplante Sanierung. Eigentümer Urs Räbsamen – er hat die Liegenschaft im November 2013 gekauft – erläuterte vor Ort die Gründe.

Gegen die Vorschriften

Wer die Liegenschaft Burgstrasse Nr. 18 betritt, sieht sich bereits im Treppenhaus vor einer Herausforderung, denn die Treppe in die Obergeschosse und in den Keller ist sehr steil und eng. Auch sind die Wohnungen klein und entsprechen nicht den heutigen Normen. So sind Zimmer nur 6,5 Quadratmeter gross. Aber auch energetisch lässt die Liegenschaft einiges zu wünschen übrig. «Der Verbrauch ist 5- bis 7-mal höher als in einem modernen Bau», erklärt Räbsamen. Verbraucht würden 25 Liter Öl pro Quadratmeter Wohnraum. Ideal wären 4 Liter. Auch das Elektrische ent- spricht nicht mehr den heutigen Normen. «Das Brandrisiko ist deshalb gross», so Räbsamen. Weiter ist die Kanalisation in einem schlechten Zustand.

Zurzeit ist Räbsamen im Gespräch mit den Ämtern und den Nachbarn. Beides sei nicht einfach. Gründe dafür sind die Anliegen der Denkmalpflege und die Grenzabstän- de zu den Nachbarn. Ein weiteres Problem ist die Isolation. Räbsamen könnte sich auch vorstellen, dass ein gerades Treppenhaus an die Liegenschaft angebaut wird. Eine Aufsto- ckung ist nur im hinteren Teil der Liegenschaft Nr. 14 geplant. «Die jetzige Ausnützung entspricht nur einem Viertel der erlaubten Ausnützung», hält Räbsamen fest. Im Erdgeschoss sind Ateliers vorgesehen, die je nach Wunsch genutzt werden können. Weiter soll eine zentrale Waschküche eingerichtet werden. Parkplätze gibt es wahrscheinlich keine.

Räbsamen sieht eine sanfte Sanierung vor. Auf jeden Fall soll die Liegenschaft ihren Charme beibehalten. So sollen zum Beispiel die alten Böden wieder hervor geholt werden. «Die Wohnungen werden trotzdem nicht allen Interessenten gefallen, denn Balkone sind nicht möglich», bedauert er. Der Garten bleibt erhalten, denn er steht unter Denkmal- schutz.

Sanierung in Etappen

Neben der Liegenschaft an der Burgstrasse 18 hat Räbsamen die beiden Liegenschaften an der Burgstrasse 16 und 14 erworben. «Ich plane die Sanierung der drei Liegenschaften in Etappen», hält er fest. Er stellt sich vor, dass die Liegenschaft Nr. 18 im 2015 saniert wird, die Nr. 16 im 2016 und die Nr. 14 im 2017. «So können die Mieter von einer Liegenschaft in die andere ziehen und Härtefälle können vermieden werden», argumentiert er. Die sanierten Wohnungen sollen so günstig wie möglich sein, aber natürlich werden sie mehr kosten als die jetzigen. Luxus ist nicht vorgesehen.

Räbsamen hat sich einen Namen gemacht mit der Sanierung des Bahnhofs Wipkingen und des Restaurant Nordbrücke. «Liegenschaften wie an der Burgstrasse passen gut in mein Portefeuille.» Er pflege eine gute Beziehung zum Quartier und zum Quartierverein Wipkingen.

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