Ehrung Töchterchor Lehrer Streuli 1890
Lehrer Streuli führte 10 Jahre lang den Töchterchor in Wipkingen. Zu seinem Abschied 1890 erschien dieses liebevoll gestaltete Album.
Lehrer Streuli führte 10 Jahre lang den Töchterchor in Wipkingen. Zu seinem Abschied 1890 erschien dieses liebevoll gestaltete Album.
Wir haben versucht, die wichtigsten Wipkinger Highlights aus den letzten 150 Jahren zusammen zu tragen. Wer die Chronik studiert, staunt wie wenig wir uns verändert haben: Seit jeher wollten die Wipkinger keine Mauerblümchen sein. Schon vor 150 Jahren war unser Quartier geprägt von Optimismus, Streitlust und einer gehörigen Portion Eigeninitiative.
Redaktionsteam QVW: Ursula Wild, Carolin Bernardelli, Iris Nyffenegger
150 Jahre Quartierverein Wipkingen 1859-2009
Festschrift zum 10o-jährigen Bestehen der Gemeinnützigen Gesellschaft Wipkingen — Quartierverein. Verfasser: J . Frei, Vicepräsident der GGW.
Im folgenden soll versucht werden, zu erzählen aus dem Leben der GGW, der Gemeinnützigen Gesellschaft Wipkingen — Quartierverein, zu erzählen von Erfolgen und Misserfolgen ihres 100jährigen unablässigen Bestrebens, gemeinnützig zu wirken und Wipkingen zu dienen.
Die hier erzählte Geschichte von Wipkingen ist aufgebaut auf die unzähligen Protokolle jener Aktuare, die nach den Sitzungen und Versammlungen sich hingesetzt und anhand ihrer Notizen die Eintragungen in die Protokollbücher vorgenommen haben.
Im Fotoalbum der Alt Wipkingen sind historische Fotos von Gebäuden in Wipkingen zusammengestellt. 1947 wurde es zusammengestellt und dokumentiert, wie sich das Quartier verändert hat.
Alte Garde Wipkingen Album 2 Quartierverein Wipkingen
Einige Bilder aus diesem Album sind digitalisiert und im Baugeschichtlichen Archiv der Stadt Zürich zum herunterladen verfügbar.
Im Fotoalbum der Alten Garde Wipkingen sind historische Fotos von Wipkingen zusammengestellt. 1947 wurde es zusammengestellt und dokumentiert, wie sich das Quartier zwischen 1900 und 1947 verändert hat. Aus dem ehemals bäuerlichen Vorort entwickelte sich ein moderner Stadtteil. Viele der abgebildeten Bauten sind unterdessen abgebrochen.
Alte Garde Wipkingen Album 1 Quartierverein Wipkingen
183 Bilder aus diesem Album sind digitalisiert und im Baugeschichtlichen Archiv der Stadt Zürich zum herunterladen verfügbar.
Der Gedanke, in Wipkingen eine gemeinnützige Gesellschaft zu gründen, tauchte zum erstenmale im Frühjahr 1859 auf. Am 10. April war in der Armenpflege die Anregung gemacht worden, einen Armenverein ins Leben zu rufen; in der Diskussion wurde geäußert, daß eine gemeinnützige Gesellschaft nach dem Vorbild ähnlicher schon bestehender Vereine viel Bedeutenderes leisten könnte, und es wurde sofort eine Kommission zur näheren Beratung der Angelegenheit eingesetzt. Als am 28. August das neue Glockengeläute der Kirche eingeweiht und mit einem Feste auf der „Waid“ gefeiert wurde, stieß man bereits auf das Gedeihen der künftigen Gesellschaft an. Am 2. Oktober versammelten sich auf eine öffentliche Einladung hin etwa 30 Mann, welche die Gründung des Vereins definitiv beschlossen.
Die Wipkinger setzten sich für eine eigene Brücke über die Limmat ein, gründeten eine eigene Kinderkrippe, etablierten die Krankenpflege, sorgten für Schulbildung und erreichten, dass die SBB 1932 einen Bahnhof baute, den Stadt und Kanton mitfinanzierten.
Wipkingen,
Lebensräume – Verkehrsräume
Geschichte eines Zürcher Stadtquartiers 1893 – 1993
Impressum
Geleitwort Josef Estermann
Editorial Benedikt Gschwind
Nach hundert Jahren Zugehörigkeit zur Stadt Zürich veröffentlicht die Gemeinnützige Gesellschaft Wipkingen (GGW), die sich heute auch Quartierverein nennt, ein Buch zur Geschichte unseres Quartiers Wipkingen von der Eingemeindung bis zur Gegenwart.
Armut, Wachstum, Bauboom, Umschichtungen
Rebdorf an der Limmat
Reben beherrschten das Landschaftsbild. Sie bedeckten die steilen Böschungen der Limmat
beidseits der Eisenbahnbrücke bis hinauf zum trockenen Sonnenhang des Käferbergs. Noch
um 1885 war ein Sechstel des Gemeindegebiets mit Reben bestanden, und beinahe jedes
grössere Bauernhaus besass eine Trotte.
Das Tram lässt auf sich warten, Hansruedi Galliker
Das Tram als öffentliches Massennahverkehrsmittel ist ein typisches Produkt des rasanten Städtewachstums im späten 19. Jahrhundert
Das Tram ermöglichte die Ausdehnung der Städte über bislang «natürliche» Grenzen hinaus, vorgegeben durch die zu bewältigende Fussdistanz, und damit immer grössere Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort. Zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg wuchs Zürich am stärksten. In dieser Zeit überflügelten die sogenannten Aussengemeinden und Vororte die Stadt Zürich hinsichtlich der Bevölkerungszahl bei weitem. In diese Phase fielen auch die Anstrengungen Wipkingens um Einbindung ins Zürcher Strassenbahnnetz.
Eine Strasse wird begradigt, ein Quartier zweigeteilt, Christine Kölble
Heute noch von der Rosengartenstrasse zu sprechen ist reiner Zynismus.
Ihr unterer Abschnitt ist mit der anschliessenden Bucheggstrasse Teil der Westtangente, einer städtischen Hochleistungsstrasse, die vom Tierspital über Buchegg-, Escher-Wyss- und Hardplatz bis zur Brunau führt. Bis zu 60’000 Autos brausen hier täglich berg- und talwärts, zerschneiden das Quartier in ein Wipkingen-Ost und ein Wipkingen-West. Hier wachsen keine Rosen mehr, dafür steigen die Immissionen ins Unerträgliche.
Der andere geliebte Einschnitt, Daniel Kurz
Kaum war die Westtangente im Bau, verbreitete sich die Kunde von neuem Ungemach: Die
SBB kündeten 1970 ihre Absicht an, den Wipkinger Bahneinschnitt zu überbauen.
Die Begeisterung in Wipkingen über diesen Plan war nicht eben gross, zumal die SBB im gleichen Jahr den Bahnhof Wipkingen zur unbedienten Haltestelle degradierte. Im Jahresbericht 1973 bezog der Quartierverein zu den mittlerweile konkretisierten Plänen klar Stellung: «Mit unserer Bevölkerung vertreten wir die Ansicht, dass dieser Tunneleinschnitt freigehalten werden muss.»
Von Philantropen, Genossenschafterinnen und Spekulanten, Ursina Jakob & Daniel Kurz
Eng aufeinander mit vielen Kindern. Nie unter sich, weil Untermieter und Schlafgängerinnen
den Mietzins mittragen helfen mussten.
Für Krankheiten anfällig in dunklen und feuchten Räumen. Als Kleinfamilie bescheiden in drei Zimmern einer Genossenschaftskolonie. Alt oder Ausländerin und dicht am Durchgangsverkehr. Als alleinstehende Frau mit Glück in der Frauenwohngenossenschaft.
Mittelständisch im Eigenheim. Mit bescheidenem Angestelltengehalt in einer teuer renovierten Wohnung. – Fast alle Wohnformen gab und gibt es in Wipkingen.
Umwegweisende Winke über Wipkingen, Hans Schumacher
Schon als Kind erhielt ich von oben am Waidhang durch ein auffälliges Wahrzeichen einen
Wink von Wipkingen; dort standen zwei hohe Pappeln vor freiem Himmel.
Ich sah sie immer wieder von der Zinne unseres Hauses aus, wo wir damals an der Zollstrasse im Industriequartier wohnten.
Dieser leicht gekürzte Text erschien zuerst in: Herbert Stüssi (Hg.), Zürcher Konturen, Zürich 1991.
Von verblassenden Vereinsfarben und streikenden Glocken, Daniel Kurz
Man trifft sich im Quartier. Auf der Strasse, im Bus zur Arbeit, beim Einkaufen, zum Fussballtraining, in der Beiz, in der Kinderspielgruppe oder beim Frühjahrskonzert.
Was wäre ein Quartier ohne seine Vereine, Gruppen, Grüppchen und Institutionen? Die gemeinsamen Projekte, die Freundschaften, Grussbekanntschaften, die Zu- und Abneigungen, die persönlichen und die oberflächlichen Beziehungen sind die dünnen und dickeren Wurzeln, die wir im Quartier schlagen, nachdem wir einmal per Zufall hierher geraten sind.
Spielplatzpioniere, Leben mit dem Verkehr, Schulhausrchitektur, Ursina Jakob
Nicht nur in Wipkingen steht Aufwachsen im engen Zusammenhang mit Wohnverhältnissen, mit Bebauungsdichte, mit Erwerbsmöglichkeiten von Eltern.
Nur in Wipkingen heisst Aufwachsen leben im Stadtraum zwischen Waidberg und Limmatufer, leben mit der Westtangente, leben in einem geteilten Quartier. An drei Bereichen soll gezeigt werden, was das im einzelnen heute heisst oder in einer früheren Epoche bedeutet haben kann: an den Spielplätzen, am Schulhausbau und an den Betreuungseinrichtungen.
Begegnungen im Bus und Anderswo Roberto Stefane
Wenn man so durch die Strassen von Wipkingen zieht, trifft man immer wieder auf junge Leute. Dies lässt die Vermutung zu, dass Wipkingen weiterhin nicht ein überaltertes Quartier ist.
Nur, wo treffen sich die Jugendlichen von Wipkingen? Tatsächlich benötigt ein junger Wipkinger oder eine junge Wipkingerin nicht unbedingt einen Jugendtreff, ist man doch in nur zehn Minuten im Stadtzentrum. So ergibt es sich auch, dass sich viele Jugendliche im Bus Richtung Central oder im letzten «46er» zurück begegnen.
Kattundruckerei, Zahngold für die ganze Welt, Ladensterben Daniel Kurz
Aus dem Jahr 1795 ist eine sehr plastische Beschreibung der beiden Baumwolldruckereien überliefert. In einer Mischung von Begeisterung und Schrecken beschreibt der Zürcher Hans Rudolf Maurer die fabrikmässige Arbeitsweise. Das Neue daran liegt in der Zusammenfassung einer grossen Zahl von Arbeitern unter einer straffen Organisation, vor allem aber in der Mechanisierung zentraler Arbeitsgänge durch wassergetriebene Maschinerien, die menschliche Arbeit ersetzen, vervielfachen und verstetigen und die Produkte «gleichförmiger und zugleich wohlfeiler und schöner» hervorbringen. Maschinen ermüden nicht, und ununterbrochen läuft der Agat [Antrieb] noch immer weiter.
Arbeiten im Waidspital, Christina Karrer
Arbeit im Spital: nicht nur im Krankenzimmer und im Operationssaal. Die vielfältigen Abläufe und Handgriffe im Hinter- und Untergrund werden zum grossen Teil von Ausländerinnen und Ausländern geleistet.
Im unteren Stockwerk des Waidspitals. Die Stille eines langen Ganges liegt in der Luft, so typisch im Geruch, Erkennungsmerkmal für Krankenhäuser schlechthin – und dennoch: sie ist nur vordergründiger Teil des Ganzen, hält an bis zur ersten Flügeltüre linkerhand des Liftes. Wer sie durchschreitet, taucht nach wenigen Metern ein in Geschepper, Geklirr und Gerassel.
Die Vikinger des Konsums – Eine mögliche Quartiererzählung Isolde Schaad
Wir sind ein fortschrittliches Quartier oder sagen wir, ein fortschreitendes.
Wir sind ein Quartier, das die höchsten Durchschnittsansprüche befriedigt, wir haben zwei Quartierläden, die mit Tante-Emma-Läden unwürdig beschrieben sind, dazu die Wahl zwischen der Migros, dem Coop und dem Reformhaus, es bedienen uns je zwei Grossisten mit Getränken und Broten, mit oder ohne Holzofengeschmack, dazu kommen eine ganz persönliche Metzgerei und eine ausgesucht spezielle Conditorei.
Zwischen Käferberg und Flusslandschaft, Hans Schoch
Wipkingen sei schlecht versorgt mit Grünräumen, wurde vor ein paar Jahren im Freiraumkonzept des Zürcher Gartenbauamtes behauptet.
Und erstaunlicherweise stellte die GGW bereits sechzig Jahre zuvor fest, dass das Quartier zu wenig Spielplätze und Anlagen besitze. Immerhin hat Wipkingen besondere Ränder: ein abwechslungsreiches Flussufer und – 150 Meter höher gelegen -Waldränder und Wiesen, die ausgedehntes Spazieren möglich machen.
Markthallen und warme Bäder – Zukunftsentwürfe Rosemarie Uhlmann
Gläserne Markthalle
Auf dem Rosengartenplatz, das heisst an der Stelle, wo sich früher die Rosengartenbrücke über die Westtangente krümmte, steht heute eine riesige Glaskuppel: die Markthalle. Hier trifft sich Wipkingens Bevölkerung, kauft ein, begegnet Bekannten. Im Innern dieser gewaltigen Halle wachsen üppige Pflanzen heran, die mit ihrem dichten Laub Marktstände, Spielplätze und Ruheinseln überschatten. Die Auswahl an Gemüse, Früchten, Fleisch, Fisch, Brot und Käse ist gross und vielfältig.
Jugendträume, Miriam Uhlmann
Wie an jedem Donnerstagabend treffe ich mich mit Julie bei der rostig-antiken Eisenplastik am Bucheggplatz.
Während wir gemeinsam und gemütlich die Rosengartenallee hinunterschlendern, erzählt sie mir aufgeregt von den nervenden Problemen mit ihrer Familien-Wohngemeinschaft. Schon von weitem ist der flache Häuserkomplex, umgeben von viel Grün, sichtbar: Der Jugendtreff Wipkingen besteht aus dem zentralen Gebäude und mehreren kleinen Bungalows, die einen Kreis darum herum bilden.
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Eine Quartierchronik,
Herausgegeben von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wipkingen-Quartierverein (C) 1981
Geboren am 2. November 1900 in Unterstammheim als Sohn einer Bauernfamilie. Jakob Frei verlebte eine glückliche Jugend.
Nach seiner Schulzeit in Stammheim besuchte er 1916-1920 das Lehrerseminar in Küsnacht. Im Jahre 1923 wurde er in Wallikon bei Pfäffikon ZH – nach mehreren Vikariaten – zum Primarlehrer gewählt. 1924 verheiratete er sich mit Nelly Wylemann. 1925 Geburt des Sohnes Walter, welcher leider 1951 als Militärpilot tödlich verunglückte. Im Jahre 1930 Berufung nach Zürich in den damaligen Schulkreis IV, welcher Wipkingen, Unter- und Oberstrass umfasste. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1966 unterrichtete er vorerst im Pavillon, später im Schulhaus Nordstrasse. Seine erste Wohnung in Wipkingen bezog Jakob Frei an der Rosengartenstrasse 30, welche zur damaligen Zeit ein recht ruhiges Strassenstück war. Dort wurde im Herbst 1930 die Tochter Marianne geboren. – Schon im ersten Jahr seiner Tätigkeit in Wipkingen trat er mehreren Vereinen bei. Er wirkte im Vorstand des Männerchors, der Gemeinnützigen Gesellschaft – Quartierverein sowie in der Gemeindekranken- und Hauspflege mit. Als guter Christ stellte er seine Kräfte über 20 Jahre als Kirchenpfleger der reformierten Kirchgemeinde Wipkingen zur Verfügung. Auch gab Jakob Frei 1970 den Anstoss für die Alters-Überbauung «Im Sydefädeli».
Vorwort
Nachdem ich im Frühjahr 1966 als Primarlehrer pensioniert worden war, wurde ich vom Inhaber der Buchdruckerei Siegfried & Co. gebeten, im «Käferberg», dem Quartierblatt von Wipkingen, Artikel aus der Geschichte von Wipkingen zu veröffentlichen.
Vom alten Wipkingen – ein Gespräch
«Käferberg» 1966 Nr. 6
Personen: Grossvater Wipko und Enkel Jakob.
Ort: Bänklein vor dem Kirchgemeindehaus bei der Tramhaltestelle Wipkingen. Zeit: Gegenwart.
Jb.: Du, Grossvater, hat’s dort drin wohl noch mehr Knochen? WL: Knochen, was meinst du, Köbi?
Jb.: Dort drüben im Boden drin, beim neuen Bankgebäude, dort habe es Knochen
Der Streit um den Kirchenbauplatz in Wipkingen 1895-1908
«Käferberg» 1966 Nr. 7
Grossvater Wipko erzählt seinem Enkel Jakob einiges über diese unerfreuliche Angelegenheit.
Jb.: Du, Grossvater, von diesem Bänklein aus vor der Kirche Wipkingen, da hat man wirklich eine prächtige Aussicht auf unsere Stadt, den Uetliberg dort drüben und bis zu den Schneebergen hin. Das waren gescheite Wipkinger, dass sie die Kirche da hinauf gestellt haben!
Die Kirche Wipkingen im Bau 1908-1909
«Käferberg» 1966 Nr. 8
Grossvater Wipko plaudert mit seinem Enkel Jakob.
Jb.: Ei, Grossvater, da hast du ja wieder ein ganz interessantes Bild! Wi.: Dass es die Kirche Wipkingen darstellt, bald fertig erbaut, wirst du wohl gemerkt haben.
Jb.: Ja, natürlich! Du, letztes Mal hab ich dir fast nicht geglaubt, dass sie auf einem Rebhügel erbaut worden sei. Doch du hast wirklich nicht geschwindelt, hier sieht man ja noch die Reben. – Aber warum steht auch das Schulhaus
Nordstrasse gleich neben der Kirche?
Glocken für die neue Kirche Wipkingen 1909
«Käferberg» 1966 Nr. 10
Grossvater Wipko und Enkel Jakob plaudern darüber.
Wi.: Köbi, kommst du draus aus diesem Bild? (s. Seite 13)
Jb.: Nicht so recht. Glocken seh ich, auf Brückenwagen verladen. Das muss aber schon
ziemlich lange her sein. Wir heutigen Kinder tragen andere Kleider, und erst die Frau da in der Strasse drin!
Wi.: Ganz recht hast du! 1909 ist dieses Bild aufgenommen worden. Vielleicht
erkennst du die Häuserreihe rechts drüben.
In der alten Kirche Wipkingen
«Käferberg» 1967 Nr. l
Grossvater Wipko und Enkel Jakob plaudern darüber.
WL: Köbi, was meinst, was stellt dieses Bild wohl dar?
Jb.: Sicherlich das Innere einer Kirche. Wi.: Das stimmt, aber welcher Kirche?
Jb.: Sind wir da etwa in der alten Kirche Wipkingen drin?
Wi.: So ist’s, und aufgenommen wurde dieses Bild auch im Jahre 1909, wie
jenes von den Glocken für die neue Kirche, das wir uns letzthin angeschaut.
Jb.: Du, Grossvater, in welcher Richtung schauen wir denn da eigentlich?
Wi.: Gegen die Limmat hinab.
Alte Kirche, ade! 1909-1910
«Käferberg» 1967 Nr. 2
Jb.: Sicherlich die alte Kirche von Wipkingen. – Wann wurde eigentlich hier drin zum letztenmal Gottesdienst gehalten?
Wi.: Das war am 24. Oktober 1909, acht Tage vor der Einweihung der neuen Kirche auf der Höhe droben.
Jb.: Das wird ein ganz besonderer Gottesdienst gewesen sein! Wi.: So war es. In der Denkschrift zum Bau der neuen Kirche steht darüber: Es war eine zu
Herzen gehende, ernste, schöne Feier, dieser Abschied von der alten Kirche.
Neue Kirche, juhe! (1909)
«Käferberg» 1967 Nr. 4
Jb.: Das eine ist sicher die Kirche Wipkingen, als sie neu erbaut war. Beim ändern muss ich schon genauer hinschauen. Aha, das ist ja auch die Kirche Wipkingen! Eine Flugaufnahme mit der nähern Umgebung! Woher hast du
dieses Bild?
Wi.: Hans Köfer, Scheffelstrasse 41, hat es mir freundlicherweise zugestellt.
Jb.: Das war aber recht nett von ihm!
Wi.: Ja sicherlich, und sein Vorgehen verdient Nachahmung! Jb.: Woher hatte er dieses Bild?
Wi.: Aufgenommen wurde es 1915 von Walter Mittelholzer, der damals am Anfang seiner zu höchsten Ehren führenden Fliegerlaufbahn stand. Herr Köfer war in dessen Photoatelier tätig. Als Wipkinger hatte er Interesse an dieser Aufnahme und hatte eine Kopie für sich behalten.
Die Familie Siegfried im «Anker»
«Käferberg» 1967 Nr. 5
Das Restaurant «Anker» bei der Wipkingerbrücke ist sicherlich allen Wipkingern bekannt. Gar viele sind hier in dieser gastlichen Stätte schon eingekehrt, um Durst und Hunger zu stillen. Bald wird es das letzte Mal sein! Wie viele andere Häuser steht auch der «Anker» dem Neubau der Wipkingerbrücke im Wege und muss darum abgebrochen werden.
Abschied der Alten Garde von Wipkingen vom «Anker»-Stübli
«Käferberg» 1967 Nr. 6
Vor 70 Jahren wurde beim Bau des «neuen» Ankers limmatwärts das «Anker »- oder «Jägerstübli» erstellt. Ungezählte kleinere Versammlungen mit und ohne Festessen konnten hier seither durchgeführt werden. Seit der Gründung der «Alten Garde Wipkingen» im Jahre 1911 führte sie hier allmonatlich ihre geselligen Zusammenkünfte durch. Dabei wurde sie so verwachsen mit diesem Stübchen, dass sie nur mit Schrecken davon hörte, der «Anker» müsse der neuen Wipkinger Doppelbrücke weichen.
Hinauf in den Wald des Käferbergs!
«Käferberg» 1967 Nr. 7
Jb.: Grossvater, woher hast du dieses Bild?
Wi.: Alfred Suter hat es aufgenommen, anlässlich des Waldumganges vom 3. Juni, den die GGW organisiert hatte.
Jb.: Man sieht darauf, dass eine grosse Schar den Worten von Stadtforstmeister Oldani gelauscht hat.
Wi.: Gut 150 werden es gewesen sein.
Der Hardturm, ein schwerer Brocken!
«Käferberg» 1967 Nr. 8
Jb.: Grossvater, ist es wahr, dass hier der Limmat entlang und direkt durch den Hardturm hindurch eine Expressstrasse gebaut werden soll?
Wi.: So ist es, Köbi.
Jb.: Und der Hardturm?
Wi.: Der soll verschoben werden.
Jb.: Verschoben? Einen solch schweren Brocken verschieben! Das wird nicht so einfach sein.
Wi.: Sicherlich nicht. Zu unterst sind ja seine Mauern mehr als 3 m dick und sie bestehen aus mächtigen Steinen, sogenannten Findlingen, die einst auf dem Rücken eiszeitlicher Gletscher bis hieher gewandert sind.
Wer war Salomon Rütschi-Bleuler?
«Käferberg» 1967 Nr. 9
Jb.: Du, Grossvater, da droben steht auf der Strassentafel: Rütschistrasse, Salomon Rütschi 1817-1894, Seidenfabrikant, Wohltäter.
Wi.: Und?
Jb.: Weisst du etwas von diesem Manne?
Wi.: Ja, sogar ziemlich viel!
Als Wipkingen noch keine Brücke hatte
«Käferberg» 1968 Nr. 1
Lieber Leser, wenn du nächstens mit mir zur Wipkingerbrücke hinabsteigst, so werden wir noch rechts und links, hüben und drüben in Stein die Jahrzahl 1901 eingemeisselt sehen können. Du wirst dann wohl kaum fragen, was diese Zahl zu bedeuten habe, du weisst es schon oder merkst es gleich: Diese Brücke, die heute altersschwach und abbruchreif geworden, begann im Jahre 1901 ihre guten Dienste zu leisten.
Das «Fahr» von Wipkingen
«Käferberg» 1968 Nr. 2
In alter Zeit, als noch nicht einmal das Dampfross das Limmattal auf und ab pustete, war die Limmat eine richtige Wasserstrasse, die dem Waren- und Personentransport diente – so war ja in der letzten Nummer des «Käferbergs» zu lesen. Insbesondere war es für die Zürcher ein Genuss, bei ihren so beliebten «Badenfahrten» auf dem Hinweg zur allerlei Lustbarkeiten versprechenden Bäderstadt den Wasserweg zu benutzen.
Fliegende Brücken her!«Käferberg» 1968 Nr. 4
Wohl bestanden vor 150 Jahren an verschiedenen Stellen der Limmat für den Querverkehr sogenannte «Fahr», bei denen Personen und in beschränktem Masse auch Waren gegen Entschädigung mit Hilfe von Weidlingen über den Fluss gerudert wurden. Bei hohem Wasserstand war das aber eine lebensgefährliche Angelegenheit.
Eine stehende anstelle der fliegenden Brücke!
«Käferberg» 1968 Nr. 5
Jb.: Gelt, Grossvater, die Brücke hier ist altersschwach geworden und soll ersetzt werden!
Wi.: Ja, altersschwach ist sie, und den jetzigen Riesenverkehr kann sie einfach nicht mehr bewältigen.
Jb.: Grossvater, im letzten «Käferberg» hast du geschrieben, hier sei 1844 eine Wagenfähre als fliegende Brücke erstellt worden.
Wi.: Das stimmt.
Jb.: War das aber nicht eine umständliche Sache, mit Wagen auf diese Fähre zu fahren und auf der ändern Seite wieder hinab?
50 Jahre Kinderkrippe Wipkingen
«Käferberg» 1968 Nr. 8
Früh erkannten die beteiligten Frauen auch, dass in Zürich wie andernorts Kinderkrippen dringend nötig waren, in denen jene Frauen, die ausserhalb des Hauses ihrem Verdienst nachgehen müssen, tagsüber ihre kleinen Kinder in Obhut und liebevolle Pflege geben können. Eine solche Krippe zu gründen, benötigt aber eine Geldsumme.
Die erste Brücke von Wipkingen«Käferberg» 1968 Nr. 10
Jb.: Du, Grossvater, auf dem Bilde da erkenn ich wieder die erste Brücke von Wipkingen.
Wi.: Ja, das ist sie wieder, diese erste Brücke. Eine andere Aufnahme als in Nr. 5 des «Käferberg», aber auch aus dem Jahre 1895. Das Bild verdanke ich dem Baugeschichtlichen Archiv der Stadt Zürich.
Jb.: Das alte Kirchlein macht sich hier recht gut.
Zwei Brücken, aber neben, nicht übereinander
«Käferberg» 1969 Nr. 2
Jb.: Ei, Grossvater, was hast du da wieder für ein Bild?
Wi.: Schau es genau an, einiges wird dir schon bekannt sein. Jb.: Ja, der einstmals neue «Anker», der vor Jahresfrist abgebrochen worden. Und das alte Kirchlein von Wipkingen, 1910 verschwunden, also ist das Bild noch älter. Doch diese Brücke mit dem Tram, das kann doch nicht die erste Wipkingerbrücke von 1872 sein.
Die Wipkingerbrücke von 1901
«Käferberg» 1969 Nr. 4
Jb.: Nach der Kirche in der Mitte und dem hinter Flaggen versteckten «Anker» wird das die 2. Wipkingerbrücke sein. Rechts drüben sieht man ja noch ein Stück des Tramsteges, der für das Hönggertram erstellt werden musste.
Wi.: Das hast du richtig beobachtet, und als 1898 der Tramsteg gebaut wurde, da war es ein offenes Geheimnis, dass die nicht einmal 6 m breite 1. Wipkingerbrücke den angewachsenen Verkehrsanforderungen sowohl bezüglich Breite als namentlich auch bezüglich Solidität durchaus nicht mehr genügte.
Und der Dammsteg?
«Käferberg» 1969 Nr. 5
Jb.: Was hast du hier für ein Bild?
WL: Schau es recht an, dann kommst du schon draus!
Jb.: Natürlich, vor der Bahnbrücke Wipkingen-Hauptbahnhof wird ein Steg erstellt. Dann muss das der Dammsteg sein. Wann war das?
Wi.: Ein Vierteljahrhundert nach dem Bau der zweiten Wipkinger Brücke, von der wir letzthin gesprochen, doch stand die Wipkinger Brücke noch nicht, als erstmals für diese Stelle ein Steg verlangt wurde.
Jb.: Also schon vor 1901! Wi.: Ja, im Frühjahr 1899 ersuchte der Quartierverein Wipkingen in einem Schreiben an den Stadtrat, hier einen Steg zu errichten oder wenigstens die Zugänge freizuhalten für einen späteren Steg.
Ein Schulpavillon muss weichen!«Käferberg» 1969 Nr. 7
Da muss ich schon öfter dran vorbeigegangen sein. – Natürlich, das ist ja der Schulpavillon Ecke Nordstrasse/Röschibachsteig! – Du, Grossvater, hast du nicht einmal da drin Schule gehalten? Wi.: Ja, 1930, als ich nach Wipkingen kam. Nach einem kurzen Gastspiel an einer l. Klasse im Schulhaus Rosengarten tauschte ich damals mit Frau Braun, die als Verweserin im Pavillon eine 4. Klasse zugeteilt erhalten, aber auf dieser Stufe noch nie unterrichtet hatte, weshalb sie mich um einen Wechsel bat, was von der Schulpflege auch bewilligt wurde.
Als der Lehrer noch der «Schulmeister» war!
«Käferberg» 1969 Nr. 10
Jb.: Seit wann gab es in Wipkingen eine Schule?
Wi.: In der «Chronik der Gemeinde Wipkingen», die vor gut 50 Jahren herausgegeben worden ist, steht, dass 1639 hier ein Schulmeister Hotz tätig gewesen.
Jb.: Warum brauchst du das etwas abschätzige Wort «Schulmeister»?
Wi.: Weil man früher den Lehrer nur so nannte. Lies nur einmal das recht berühmte Buch von Jeremias Gotthelf «Leiden und Freuden eines Schulmeisters »! – Der Mann, der eben in der Schule der Meister war, er wurde Schulmeister genannt. Er hatte die Schüler zu meistern, ihnen das Lesen und Schreiben und, wenn es gut ging, auch noch etwas Rechnen beizubringen, mit seiner Rute für Ruhe und Ordnung zu sorgen, und das alles für einen so kärglichen Lohn, dass er nebenbei oft noch ein Handwerk betreiben rnusste.
Leiden und Freuden von Schulmeistern
«Käferberg» 1970 Nr. 1
Jb.: Was für alte Häuser sind hier auf diesem Bild?
Wi.: Es sind die gleichen, die wir ietztesmal angeschaut, nur waren jene von der alten Rosengartenstrasse her gesehen und diese hier vom Gärtnerweg aus.
Jb.: Gärtnerweg? Den kenn ich nicht und die Häuser hier auch nicht.
Wi.: Natürlich nicht, denn sie sind 1934 abgebrochen worden, als die jetzige Rosengartenstrasse erstellt wurde.
Jb.: Dann wäre das einstige Schul- und Gemeindehaus von Wipkingen auch hier dabei?
Neuer Schulmeister und neues Schulhaus
«Käferberg» 1970 Nr. 2
Jb.: Das Haus auf diesem Bild hier kenne ich. Es steht an der Hönggerstrasse, dort wo die Leutholdstrasse abzweigt. WL: Und weisst du, was es für eine Bewandtnis hat mit diesem Hause?
Jb.: Ich erinnere mich noch an den Heimatkundunterricht in der 4. Klasse. Der Lehrer erklärte uns damals, das sei das erste Schulhaus von Wipkingen gewesen.
Wi.: Das stimmt auch. Nachdem die Schulstube im Schul- und Gemeindehaus an der alten Rosengartenstrasse für die wachsende Schülerzahl und auch aus anderen Gründen nicht mehr genügte, wurde dieses Schulhaus gebaut.
Ein Brief von Salomon Rütschi-Bleuler
«Käferberg» 1970 Nr. 4
Vielleicht erinnern sich einige von Ihnen noch daran, dass im November 1967 im Kirchgemeindehaus Wipkingen eine Salornon-Rütschi-Feier durchgeführt wurde. Es galt, den 150. Geburtstag dieses Mannes zu feiern, der einer der bedeutendsten Söhne der einstigen Gemeinde Wipkingen gewesen war. Ihm zu Ehren ist ja die Rütschistrasse benannt worden.
Ein tüchtiger, aber eigenwilliger Schulmeister
«Käferberg» 1970 Nr. 5 und 6
Jb.: Meinst du mit diesem tüchtigen aber eigenwilligen Schulmeister den 1821 nach Wipkingen gewählten Johannes Weber?
Kein Jugendfest, dafür die 1. Schulreise
«Käferberg» 1970 Nr. 7
Jb.: Grossvater, du hast einmal erzählt, dass die Wipkinger vor bald 150 Jahren begannen, Jugendfeste durchzuführen, um der Jugend eine Freude zu bereiten und sie davon abzuhalten, sich allzu ausgelassenen Fasnachtsbelustigungen hinzugeben. Fanden diese Feste regelmässig statt?
Wi.: So mehr oder weniger. Anfangs jährlich, später alle 2 Jahre und gelegentlich in noch grösseren Abständen.
Nur ein Schulbrunnen
«Käferberg» 1970 Nr.8
Jb.: Welchen Schulbrunnen meinst du? Es gibt heute je einen bei den Schulhäusern Waidhalde und Letten, und vor Baubeginn der Westtangente standen auch solche bei den Schulhäusern Rosengarten und Nordstrasse. Ich kann dir sagen, Grossvater, manchmal ging es toll her und zu beim Brunnen vor dem Schulhaus Nordstrasse, besonders, wenn kein die Aufsicht führender Lehrer zu sehen war!
Interview mit dem alten Schulhaus
«Käferberg»1970 Nr. 10
Wi.: Grüss Gott, mein liebes altes Schulhaus an der Hönggerstrasse!
Seh.: Grüss Gott! Was führt dich diesmal her? Früher kamst du gelegentlich zu mir in Hausvorstandsangelegenheiten, als du noch im Schulhaus Nordstrasse tätig warst. Aber du seiest ja schon längere Zeit pensioniert, hab ich gehört.
Todesurteil für das alte Schulhaus
«Käferberg» 1971 Nr. 2
Seh.: Allzu schlimm kann es nicht sein. Es wird mir nicht gleich an den Kragen gehen. Du weisst ja, ich stehe unter Denkmalschutz, so dass mein Weiterbestehen gesichert ist.
Wi.: Eben nicht! Wohl hat dich das städtische Amt für Denkmalpflege als schützenswert erklärt und dich auf seinen Plänen rot eingezeichnet, aber …
Seh.: Aber, was denn? Spann mich doch nicht auf die Folter!
Wi.: Etwas Unglaubliches ist geschehen: Der Stadtrat hat dich verkauft, verkauft, ohne das Amt für Denkmalschutz zu befragen! Das bedeutet soviel wie die
Unterschrift unter dein Todesurteil!
Seh.: Verrat, Verrat!
Einweihung des Schulhauses Rosengarten«Käferberg» 1971 Nr. 4
Der 28. April 1872, es war ein Sonntag, wurde zu einem ganz besonderen Freudentag für Wipkingen. Das «neue» Schulhaus wurde eingeweiht, das Schulhaus Rosengarten, wie es erst viel später genannt wurde, als auch das Schulhaus Nordstrasse gebaut worden war. Zugleich wurde Abschied genommen vom «alten» Schulhaus, von jenem an der Hönggerstrasse. Die alten Wipkinger verstanden es, Feste zu feiern. Ein imposanter Festzug wurde organisiert, und weil sie im damaligen Dorf Wipkingen noch eng mit der Natur verbunden waren, wurde als Thema «Die 4 Jahreszeiten» gewählt.
Ade, Schulhaus Rosengarten
«Käferberg» 1971 Nr. 5
Wi.: Das Bild hier wirst du gleich erkennen. Jb.: Ja natürlich, das ist doch das Schulhaus Rosengarten, von dem du im letzten «Käferberg» erzählt hast, seine Einweihung am 28. April 1872 sei für Wipkingen ein ganz besonderer Freudentag gewesen. Aber stand nicht letzthin in einem Artikel des «Tages-Anzeigers», es sei 1892 eingeweiht worden?
Wi.: Das war leider ein Schreibfehler. 1892 wurde ja das Schulhaus Nordstrasse bezogen, während 1872 das gross aufgezogene Fest dem «neuen» Schulhaus galt, das später den Namen «Rosengarten» erhielt.
Alles hienieden ist vergänglich
«Käferberg» 1971 Nr. 6
WL: Diesmal wirst du auch gleich drauskommen, was hier dargestellt ist.
Jb.: Ja, da sind wir an der Röschibachstrasse. Hinten ist die Rückseite von Häusern am Ende der Habsburgstrasse zu sehen. Davor steht links das Haus, in welchem ein Geschäft für Bettwaren und Polstermöbel untergebracht ist.
Wi.: Das stimmt, dort führt Frau Surber-Abegg immer noch das Geschäft ihres leider früh verstorbenen Mannes weiter.
Höngg und Wipkingen rücken sich näher
«Käferberg» 1971 Nr. 7
Einst lagen die beiden Dörfer am Hang des rechten Limmatufers getrennt durch Rebberge, die sie umrahmten. «Zün und Ghäg» bildeten bergwärts die Grenze, «damit ihr Weidgang und Hölzer voneinander unterschieden werden». Verbunden waren die beiden Orte durch die «Landstrasse», die je nach dem Wetter bald staubig, bald kotig war. Wenn die Höngger zur Stadt wollten, benutzten sie lieber einen Fussweg, der von der Landstrasse nach rechts abzweigte. Das sahen aber die Wipkinger nicht gar gerne, besonders nicht, wenn im Herbst die reifen Trauben verlockend aus dem grünen Laub hervorschimmerten. Gelegentlich versperrten die Wipkinger daher diesen Weg, was zu Reklamationen der Höngger beim Rat von Zürich führte, der ihnen auch meistens recht gab.
Wipkingen und das Y
«Käferberg» 1971 Nr. 8
Grossvater Wipko und Enkel Jakob besprechen ein Gegenwartsproblem.
Jb.: Grossvater, immer wieder steht in den Zeitungen etwas von einem Express-Strassen-Y, Was ist eigentlich damit gemeint?
Wi.: Das ist so: Als man endlich auch in der Schweiz mit dem Bau von Autobahnen begann, fragte man sich, wie diese auf dem Stadtgebiet weitergeführt werden könnten.
Jb.: Gelt, durch Städte hindurch, wie Zürich, könnte man ja keine Autobahn erstellen.
Der Turnverein Wipkingen und das Schulhaus Rosengarten
«Käferberg» 1971 Nr. 8
Turnhalle und Schulhaus Rosengarten, die nun beide verschwunden sind, haben in der «Jugendzeit« des TVW eine wichtige Rolle gespielt, die hier etwas beleuchtet werden soll. Als Quellen dieses Berichtes dienten die Schrift «50 Jahre TVW» und die im Stadtarchiv aufbewahrten Protokolle und Akten der damaligen Primarschulpflege Wipkingen.
Testament aus dem Jahre 1777
«Käferberg» 1971 Nr. 9
In den im Staatsarchiv aufbewahrten Grundbüchern von Wipkingen, die mit dem Jahre 1667 beginnen, sind nicht nur Kaufbriefe kopiert, sondern auch Testamente eingetragen. Mehrere handeln davon, dass betagte Ehepaare füreinander so Vorsorgen wollten, indem sie sich gegenseitig als Erben einsetzten. Es sei nun hier das Testament eines Lehenmannes (LähenMann) wiedergegeben, und warum gerade dieses ausgewählt wurde, das hängt mit einer unten erwähnten, diesen Sommer passierten Begebenheit zusammen.
Totenbuch von Wipkingen
«Käferberg» 1971 Nr. 10
Von 1708-1715 wirkte Johannes Kilchsperger als Pfarrer in Wipkingen. Taufund Eheregister bestanden hier schon rund 100 Jahre lang. Wahrscheinlich auf obrigkeitlichen Befehl hin wurde nun auch ein Totenregister angelegt. Auf der ersten Seite des Totenbuches, das so dick ist, dass es bis zum Jahre 1859 ausreichte, steht geschrieben:
Und die Sekundärschule?
«Käferberg» Januar 1972-Mai 1975 (26 Artikel)
Nachdem in den letzten Jahren im «Käferberg» über längst verstorbene Primarlehrer und über nun abgebrochene Primarschulhäuser ziemlich eingehend berichtet worden ist, beginnt hiemit eine Artikelserie, welche den Werdegang der Sekundärschule Wipkingen erzählen will.
Warum in Wipkingen eine Okenstrasse?
«Käferberg» 1975 Nr. 6,9,10
Um die letzte Jahrhundertwende und in den darauf folgenden Jahrzehnten erstanden in Wipkingen viele neue Strassen, und diese mussten jeweils einen Namen haben. In Zürich besorgt die Namensgebung eine Strassenbenennungskommission. Sie sucht jeweilen zuerst nach Flurnamen oder nach Persönlichkeiten, die für dieses Gebiet von Bedeutung waren. Wenn nichts dergleichen zu finden ist, werden die Namen völlig frei gewählt.
Die Häuser Röschibachstrasse 4a, 6, 8, 10
«Käferberg»Dezember 1975-Juni 1977 (13 Artikel)
Dass das Aussehen von Wipkingen in den letzten Jahrzehnten sich grundlegend verändert hat, das weiss jedermann, der hier wohnt oder auch nur gelegentlich hier durchfährt. Viele alte Häuser mussten Neubauten weichen, und eine grosse Zahl alter und auch neuerer Gebäude wurden das Opfer von Strassenbauten. Stehen geblieben sind hingegen bis jetzt an der Limmat drunten 4 aneinander gebaute Häuser, die im Bild rechts unten zu sehen und – wie wir noch hören werden – ein respektables Alter erreicht haben.
75 Jahre Gemeindekrankenpflege Wipkingen«Käferberg» August 1977-Dezember 1979 (l 8 Artikel)
Vor 75 Jahren wurde in Wipkingen ein zartes Pflänzchen gesetzt, von dem man vorerst nicht recht wusste, ob es gedeihen werde, aber es hat sich inzwischen zu einem stattlichen Baum entwickelt, zur Gemeindekrankenpflege Wipkingen, GHW.
Jakob Ott «Aus meinem Leben»«Käferberg» 1980(7 Artikel)
Vorbemerkungen von J. Frei: Wer war Jakob Ott? Die älteren Wipkinger erinnern sich sicherlich noch an ihn. Er lebte von 1854-1949, wurde mehr als 95 Jahre alt und war einige Zeit der älteste Stadtbürger von Zürich. Als Schreinermeister hatte er sich 1883 in Wipkingen niedergelassen, das damals noch eine selbständige Gemeinde war.
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Amüsante Geschichten aus dem alten Wipkingen erzählt von Emil Siegfried (geboren 1867) “Plaudereien über Alt Wipkingen, erschienen 1943”.
Wussten Sie dass 1896 ein Italienerkrawall Aussersihl und Wipkingen heimsuchte, Wipkingen erst 1893 ans Wassernetz von Neu Zürich angeschlossen wurde.1877 das Telefonnetz mehrere Monate ausfiel. wie die Wipkinger Jugend Wintersport betrieb…
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Viel Vergnügen!