Kultur

Kunstraum R57: Gebiet – eine Raumintervention von Daniel Schuoler

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Die im Kunstraum R57 gezeigte Arbeit «Gebiet» zeigt exemplarisch Daniel Schuolers Herangehensweise an die Themen Objekt und Raum. Alltagsbeobachtungen, Fotos, Zeitungsbilder, Zeichnungen und andere Notationen und Fragmente der Erkundung und der Erinnerung dienen als Ausgangslage für eine raumgreifende Installation.

Mittwoch 6.März 17–21 Uhr

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Öffnungszeiten
Mittwoch – Freitag 17–20 Uhr
Samstag 14–17 Uhr
Finissage
Freitag 22. März 17–20 Uhr
Der Künstler Daniel Schuoler ist an der Vernissage, jeweils am Donnerstag und an der Finissage in der Ausstellung anwesend.

Gebiet – eine Raumintervention von Daniel Schuoler

Der Kunstraum R57 ist für drei Wochen Daniel Schuolers Gebiet. Die achtzehn Quadratmeter sind durch eine raumgreifende Installation besetzt, die gleichzeitig ganz viel Freiraum für die Gedanken der Betrachtenden lässt. Eine Skulptur aus Pressspan steht ungleich hoch entlang der beiden Seitenwände, sie reicht bis in die kleinen Schaufenster links und rechts des Eingangs und dockt an die Rückwand des – nennen wir es, was es wirklich ist – kleinen Zimmers an. Diese Geste zeigt: Diese Installation gehört zu diesem Raum, das vielleicht ein erster Eindruck. Dennoch, es gibt kein Anfang und kein Ende beim Betrachten des «Gebiets», das Daniel Schuoler hier absteckt. Ist es überhaupt ein Gebiet? Sind es nicht Tische, Werkbänke eines Kreativen – das könnte also jeder von uns sein –, die er auf unterschiedlichen Niveaus zusammengefügt und teils grün, grau und weiss bemalt hat? Doch was wird hier hergestellt, ausgestellt? Nicht viel. Einzelne kleine Modelle, der Massstab scheint sekundär zu sein, stehen in lockerer Abfolge auf den Spanplatten, die wiederum auf Böckchen, auf Rollen und behelfsmässig auf einem Stuhl stehen und signalisieren, wir sind nur temporär, wir sind vielleicht bald nicht mehr hier. Die Modelle selbst verweisen auf etwas, das es gibt, das einmal gegeben hat, aber ganz sicher ist das auch nicht. Einmal ist es die Nachbildung eines Anbaus an ein einfaches Häuschen in irgendeinem Slum irgendwo auf der Welt, einmal sind es Wasserspeicher, die in einem geschlossenen Kreislauf nur einander versorgen und einmal ist es ein schwarzes Volumen, das nicht näher zu erkennen ist.

Vielleicht soll an diesen Werkbänken weitergearbeitet werden, nicht mit den Händen, sondern in Gedanken. Vielleicht ist man enttäuscht, wenn man in diesem Archiv des Künstlers nach klaren Aussagen und Bezügen sucht. Vielleicht sieht man nur das ästhetische Potenzial der Miniaturen ohne grösseren Zusammenhang – und vielleicht sieht man den Raum, diese 18 Quadratmeter, durch die temporäre Möblierung auf einmal mit anderen Augen.

Von Jenny Keller

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KunstRaum R57
Röschibachstrasse 57
8037 Zürich

info@R57.ch
www.R57.ch

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