Städtebau

Neubau des Wasserreservoirs auf dem Käferberg

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Die Stadt plant einen Neubau des Reservoir Käferberg. Die Bauarbeiten sollen dieses Jahr beginnen und bis 2017 dauern.

Im Käferbergwald wird etwa 100m entfernt von der bestehenden 80 Jahre alten Reservoiranlage das neue Wasserreservoir Käferberg gebaut. Das alte Reservoir wird zurückgebaut und der Wald wieder aufgeforstet. Das Reservoir Käferberg steht zwar auf dem Gebiet des Quartiers Wipkingen und versorgt auch einen grossen Teil des Quartiers Wipkingen mit Trinkwasser. Das Reservoir hat aber eine zentrale und wichtige Versorgungsaufgabe für grosse Teile von 12 weiteren Quartieren der Stadt Zürich. Diese Versorgungszone umfasst Gebietsteile in folgen-den Quartieren: Höngg, Unterstrass, Affoltern, Oerlikon, Seebach, Saatlen, Schwamendingen, Ober-strass, Fluntern, Hottingen, Hirslanden und Weinegg). Mehrere Zehntausende Einwohnerinnen und Einwohner werden via Reservoir Käferberg mit Trinkwasser versorgt.

Standortwahl

Der Standort des neuen Reservoirs wurde in Zusammenarbeit mit den städtischen und kantonalen Forstbehörden ausgewählt. Die Lage ermöglicht die kürzesten Leitungsverbindungen zum Anschluss an das Stollensystem und bietet die erforderliche Höhenlage für das Reservoir. Das neue Reservoir dient als Gegenbehälter zum Reservoir Sonnenberg beim Dolder, das eine Überlaufkote von 557,5 Metern aufweist. Die Versorgungssicherheit der betroffenen Druckzone, welche die Quartiere mit Wasser beliefert, wird dadurch erhöht.

Überdeckung mit Erde und wieder Aufforstung

Das Gebäude wird in die bestehende Umgebung integriert. Es wird an seiner tiefsten Stelle etwa fünf Meter in den Boden hinein gebaut und ragt etwa 6,5 Meter über die heutige Geländekuppe hinaus. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Reservoir in gleicher Weise wie die anderen Reservoire der Wasserversorgung Zürich rundum mit einer Erdböschung versehen. Auch das Dach wird zusätzlich mit einer 1,5 Meter dicken Erdschicht überdeckt und darauf wird wieder aufgeforstet. Lediglich das Eingangsportal und die begrünte Böschung werden vom Fussweg aus zu sehen sein. Die Gestaltung des Reservoir-Eingangs wird gleich wie bei den anderen Reservoiren der Stadt Zürich ausgeführt.

Eingang Orelli

 Reservoirausbau

Das Projekt sieht den Bau von zwei quadratischen Behältern von je 34 m Seitenlänge mit je 8 000 m3 Nutzinhalt und einer nutzbaren Wassertiefe von 7 m vor. Im zweigeschossigen Mittelbau sind im Untergeschoss sämtliche Rohrleitungen und Armaturen sowie die beiden Pumpen für die Einspeisung in die Bergzone Waidberg untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich der Elektroraum mit den Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen sowie ein Aufenthaltsraum und eine WC-Anlage für das Betriebspersonal.

Tafel Käferberg - gesamt-Unbenanntes Blatt

Reservoirreinigung2

Alte Reservoirkammern während Bauzeit in Betrieb

Die heutigen bestehenden 3 Reservoirkammern sind alle mit Erde überdeckt und mit Bäumen und Jungforst bewachsen. Im Rahmen des Erneuerungsprojekts wird zu Beginn eine dieser alten Reservoirkammern ausser Betrieb genommen und abgebrochen. Die beiden restlichen Kammern müssen während der gesamten Bauphase in Betrieb bleiben, um die Versorgung sicherzustellen. Die Grundfläche der ausser Betrieb gesetzten und abgebrochenen Kammer wird als Materialumschlagplatz in unmittelbarer Baustellenumgebung genutzt, um die Transportwege möglichst gering zu halten.

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Rodung

Am Standort des neuen Reservoirs wird der dort bestehende Wald gänzlich gerodet. Die Aushubmaterialien der Baugrube werden zum zuvor beschriebenen Umschlagplatz transportiert. Nach der Errichtung des neuen Reservoirs wird auch dieses mit 1.5 m Erde überdeckt und begrünt, sodass es sich in die Waldlandschaft wieder integrieren kann. Sobald die alten Reservoirkammern ebenfalls abgebrochen (erst nach Inbetriebnahme des neuen Reservoirs) sind, wird auch an deren Standort die Neubegrünung und Aufforstung durchgeführt.

Heute Reservoir VogelperspektiveMorgen Reservoir Vogelperspektive

 Bau/Lärm/Immissionen/Wege

Während der Bauphase ist mit zusätzlichem Verkehrsaufkommen durch zu- und abtransportierende Baumaschinen und Transportfahrzeuge zu rechnen. Es ist vorgesehen, die Arbeiten während der normalen Tageszeiten abzuwickeln, also zwischen 07.00 Uhr und 18.00 Uhr. Am Samstag, sowie an Sonn- und Feiertagen ruht die Baustelle. Lediglich in begründeten Ausnahmesituationen wird von diesem Zeitfenster abgewichen. Es ist zu vermerken, dass über die gesamte Projektdauer mit zwei grösseren bauintensiven Phasen gerechnet werden muss. So ist vorgesehen– je nach Verlauf der stadtinternen Bewilligungsprozesse- die Rodung im Winter 14/15 vorzunehmen und anschliessend im Jahr 2015 den Aushub und den Reservoirbetonbau bis Ende 2016 zu erstellen. Während 2015-16 ist dem-zufolge mit höherem Verkehrsaufkommen, Lärm und Materialumschlag zu rechnen. Sobald das Reservoir in Betrieb gesetzt ist, folgt der Abbruch der bestehenden restlichen beiden Reservoirkammern der alten Reservoiranlage. In diesem Zusammenhang werden wiederum Material und Erdbewegungen erforderlich. Aufgrund des heutigen Planungsstands ist mit dieser zweiten Bauphase gegen 2017/18 zu rechnen.

 Einschränkungen/Zugangsbeschränkungen/Grillplätze

Der Bereich der Baustelle wird durch eine Baugrubenabsperrung abgesperrt. Im Bereich der unmittel-baren Baustelle ist aus Sicherheitsgründen kein Personenverkehr gestattet. Die dort bestehenden Grillplätze werden aufgehoben aber durch die Wasserversorgung in Absprache mit dem Revierförster im Nicht-Baustellenbereich temporär wieder erstellt.

 Bewilligungsablauf

Am 24.01.2014 wurde das Baugesuch im Amtsblatt des Kantons Zürich publiziert. Die Publikation dauerte drei Wochen. Vorgängig wurde zeitgerecht das Baugespann vor Ort gestellt. Gleichzeitig wurde auch das Rodungsgesuch für vier Wochen im Amtsblatt des Kantons Zürich publiziert. Das Dossier wurde bei der Planauflage veröffentlich. Das Amt für Baubewilligung koordiniert das Verfahren. Nach Zustellung des Bauentscheids läuft eine Rekursfrist von 30 Tagen.

Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat einen Kredit von 14,6 Millionen Franken für den Neubau des Reservoirs Käferberg. Das Projekt wird in der gemeinderätlichen Spezialkommission Tiefbau- und Entsorgungsdepartement / Departement der Industriellen Betriebe (SK TED/DIB) behandelt werden.

Käferberg Baustellentafel

Reservoir Käferberg – Rodung

Reservoir Käferberg GR und Schnitt

Schema Käferberg

 

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