Waidsicht – Wie wir mit dem Kreis 10 vernetzt sind

Die Personalzeitung “Waidsicht” des Stadtspitals Waid widmet die Märzausgabe dem Thema, wie das Spital mit dem Kreis 10 vernetzt ist.

Offen für Begegnungen

An idyllischer, erhöhter Lage schmiegt sich das Stadtspital Waid an den Käferberg und liegt damit ganz am Rande der bewohnten Gebiete seines «Heimat-Kreises» 10.

Das alltägliche Leben in Höngg und Wipkingen, in den beiden Quartieren des Kreises 10, spielt sich in der Regel nicht direkt vor den Türen des Waidspitals ab. Nichtsdestotrotz bestehen enge Verbindungen zwischen dem Waidspital und «seinen » beiden Quartieren, die mit Bedacht und Initiative von beiden Seiten gepflegt werden. Das Wort «Stadt» verdient eine besonders starke Betonung im Namen des Stadtspitals Waid. Rund 80 Prozent aller Menschen, die bei uns stationär medizinisch versorgt werden, stammen aus der Stadt Zürich.

Wiederum 20 Prozent davon beziehungsweise jährlich rund 1500 Patientinnen und Patienten leben in den Quartieren Höngg und Wipkingen und sorgen im tagtäglichen Spitalleben für einen direkten Austausch zwischen Quartier(menschen) und Spital(menschen). Auch die Hausärztinnen und Hausärzte und die weiteren Partner in der sogenannten medizinischen Versorgungskette im Kreis 10 gehören für das Waidspital zu den zentralen Partnern im medizinischen Alltag. Ohne Zweifel, «unser» Kreis 10 ist wichtig für das Waidspital, und das «Quartierspital» ist seinerseits wichtig für die medizinische Versorgung seines Kreises. Über diese intensiven, täglichen Begegnungen hinaus pflegen wir die Brücke ins Quartier hinein auf vielfältige Art und Weise und schaffen dabei neue Begegnungsebenen.

Zum Download: Waidsicht_2015_2




Passarelle Röschibachstrasse wird erneuert – auch Nachts

Die Passarelle Röschibachstrasse und die Lifttürme werden für den Fussverkehr saniert. Die notwendigen Erneuerungsmassnahmen dienen der Werterhaltung, Modernisierung und Neugestaltung der Passarelle.

Die Bauarbeiten dauern von Montag, 2. März 2015 bis Juli 2015. Einzelne Arbeiten können nur in der Nacht ausgeführt werden. Es sind folgende Nachtarbeiten geplant:

Montag, 30. März auf Dienstag, 31. März 2015
Dienstag, 31. März auf Mittwoch, 1. April 2015
Dienstag, 7. April auf Mittwoch, 8. April 2015 (Reservedatum)
Montag, 13. April 2015 bis Mitternacht
Montag, 1.Juni auf Dienstag, 2. Juni 2015
Dienstag, 2. Juni auf Mittwoch, 3. Juni 2015

Während den Bauarbeiten ist die Passarelle gesperrt. Der Fussverkehr wird über den Wipkingerplatz umgeleitet. Die Zufahrten zu den Liegenschaften bleiben gewährleistet. Für den Strassenverkehr wird es zeitlich begrenzte Einschränkungen während der gesamten Bauzeit geben.

Nach der Sanierung wird die Passerelle ohne Mittelstütze wieder in Betrieb genommen. Es wird damit möglich, die geplante Bussspur zu realisieren.

08097_Röschibachstrasse




La Poesia – Kleinkunst im Labor am 9. März 2015

La Poesia bringt Künstlerinnen und Künstler der Kleinkunst zusammen auf die Bühne – Musik mit Artistik, Zauberei, Pantomime.

Am Montag, 9. März zeigt La Poesia zum zweiten Mal Kleinkunst in der Labor Bar in Zürich. Vieles entsteht spontan in den Proben und wird einmalig und nur an diesem Abend aufgeführt.

Vorstellungsbeginn: 20.15 Uhr

Abendkasse & Bar: 19.30 Uhr

Normalpreis pro Abend     CHF 25.-
KulturLegi                          CHF 5.-

Folgende 9 Künstlerinnen und Künstler treten auf:


Camero – Human Beatbox Entertainer

Ein Mann, ein Mund, eine Band – eine einmalige Mischung aus Comedy, Musik und Beatbox. Live auf der Bühne begeistert Camero mit Gesten, Bewegungen und seiner Kunst, Töne, Rhythmen und Lieder mit dem Mund zu erzeugen.

www.camero.ch


Julia Gut – Artistik

Julia Gut befindet sich mitten in ihrer Ausbildung zur Artistin. Gehen ihre Pläne auf, besucht sie nach der Matura eine internationale Zirkusschule und lässt sich weiter zur Künstlerin ausbilden. Bereits jetzt zeigt sie bei gelegentlichen Auftritten schlichte, schöne Artistik-Nummern.


Salomé Bollinger – Artistik

Salomés Leidenschaft ist die Artistik und sie liebt es, hoch in der Luft, am Trapez zu turnen, und ihre Begeisterung und Freude an der Bewegung mit den Zuschauern zu teilen.


Flavio Gerber – Pantomime

Ohne Worte und reduziert aufs Wesentliche, zeichnet Flavio berührende Bilder, eines Stummfilms ähnlich, einzig durch seine Gestik und Mimik.


Ariel Rossi – Jazzgitarre

In Argentinien geboren, wurde Ariel in frühen Jahren musikalisch geprägt durch argentinische Folklore und Tango. Stilistisch entwickelte er sich mit den Jahren weiter. Mittlerweile spielt er verschiedenste Musikstilrichtungen, von Jazz bis hinzu Industrial in diversen Formationen.

www.arielrossi.com


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Manuel Andrea – Marimba

Manuel Andrea präsentiert seine Marimba zugänglich, unterhaltsam, auf hohem spielerischem Niveau. Das da und dort mit Zauberei assoziierte Spiel des Marimba Artists sorgt für musikalisches Entzücken der exotischen Art.

www.marimba-artist.ch


Benjamin Danech – Trompete

Benjamin zeichnet sich aus durch sein melodisches Trompeten – und Flügelhornspiel. Ausgebildet an der Swiss Jazz School in Bern, sammelte er verschiedene Erfahrungen im Zusammenspiel mit Musikern aus der ganzen Welt. Er spielte dabei ganz unterschiedliche Stilrichtungen wie Jazz, Funk, Soul, Blues, Afro, House oder Elektro, in verschiedenen Bands.


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Alexander Gil – Spanische Gitarre

Nebst klassischer Musik spielt Alexander Rock, Jazz, Blues und Flamenco. Alexanders Lehrer sind unter anderen Daniel Erni, Claudio Mermoud und Anders Miolin. Nach seiner Matura wird Alexander Gil das Musikstudium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in Angriff nehmen.


ZAUBERER JAMIL

Jamils Zauberkunst fasziniert, weil die dargebotenen Effekte oft jedem wissenschaftlichen Erklärungsmodell trotzen und dem Zuschauer die Welt der Wunder erschliessen – für einen magischen Augenblick.

www.zauberart.ch

www.lapoesia.ch

 

 

 




Vernissage von Wipkinger Fotograf Kaspar Weilenmann

Kaspar Weilenmann ist Fotograf und wohnt seit langem in Wipkingen. In den Gesichtern, die er fotografisch festhält, sucht und findet er “Geschichten, die das Leben schrieb”. Schon in seiner letzten Ausstellung “Die Wipkingerinnen” im Restaurant “Spice India” war es das Alltägliche, das Kaspar Weilenmann interessierte. Frauen, die am Bahnhof Wipkingen auf den Zug warteten, Momentaufnahmen ohne irgendwelche Posen. Die neue Ausstellung, die am nächsten Sonntag 1. März beginnt, zeigt wiederum Porträts von Frauen, diesmal sind es Aufnahmen, die Weilenmann in Burkina Faso und Kamerun gemacht hat.

“Ich schaue gerne in Gesichter, freue mich, wenn darin ein Geheimnis aufschimmert und ich versuche immer, noch “es Eggli vor Seel” zu erhaschen”, so Weilenmann.

Ob ihm das gelingt, können Sie – wenn Sie wollen – an der Vernissage am 1. März in der “Kantine im Foifi” von 14-19 Uhr selber beurteilen, kulinarisch begleitet von Suppe, Brot, Käse und Wein.

In den folgenden Wochen können die Fotos werktags zwischen 8 und 16 Uhr betrachtet werden.

 

Kantine im Foifi (ehemalige Kantine der Kehrichtverbrennungsanlage nahe der Josefwiese)

Neue Hard 10

8005 Zürich




7. Zürcher Krimipreis – Die besten drei sind nominiert

Die Jury des Zürcher Krimipreises hat entschieden und aus 16 Büchern folgende drei Krimis für das Jahr 2014 nominiert:

Alfred Bodenheimer mit „Kains Opfer“

KainsOpferDer Mord an einem beliebten Lehrer erschüttert den Rabbi. Als er der Polizei mit einer Übersetzung hilft, findet er eine Spur, die ihn zuletzt die wahren Hintergründe verstehen lässt. Ein tiefschürfender Roman, der auch einen hervorragenden Einblick in das jüdische Zürich vermittelt. Wussten Sie, dass es in Zürich “Golan Höhen” gibt?

 

Roger Graf mit „Der schöne Tod“

DerSchoeneTodAn der Leiche interessiert, wie sie schön drapiert an einem Baum sitzt. Es dauert, bis die Lösung gefunden wird. Aber wie Stauffer und sein Team sämtliche Anhaltspunkte und Möglichkeiten untersuchen, verknüpfen und wieder verwerfen, gibt einen trefflichen Einblick in die meist unspektakuläre professionelle Polizeiarbeit. Graf versteht es ausgezeichnet, Dialoge zu schreiben.

 

Raphael Zehnder mit „Müller und das Lächeln des Hundes“

MuellerDer krankgeschriebene Polizeimann Müller löst schon wieder einen Fall auf unkonventionelle Art. Und ebenso unkonventionell schreibt Zehnder, der sich manchmal vom Geschehen abwendet, um dem Leser den Müller, die Methoden der Polizei und die Geschichte zu erklären, mit Philosophie und Humor gewürzt. Schon nicht mehr nur ein Geheimtip unter den Zürcher Krimis.

 

Zürcher Krimipreis

Der Zürcher Krimipreis wird bereits zum 7. Mal vergeben. Der Preis für das Jahr 2014 ist mit Fr. 3000.- dotiert. Er wird vom Quartierverein Wipkingen gestiftet und vom GZ Wipkingen organisiert.

Preisverleihung 2015

Die Preisverleihung findet am Donnerstag 19. März 2015, um 20.00 Uhr, (Krimibar bereits ab 19.30 Uhr) in der Labor Bar in Zürich West statt. Durch den Abend führt Moderator Bernard Senn, SRF Fernsehen. Die nominierten Autoren lesen aus ihren Werken. Eintritt Frei.

Auf den Website www.krimipreis.ch findet man alle weiteren Informationen




S-Bahn Infoveranstaltung – Wipkingen will nicht bis zum Jahr 2030 warten

An der Informationsveranstaltung vom 20. Januar 2015 erklärten die Verantwortlichen von SBB und ZVV den Wipkingern, dass es bis 2030 keine Lösung  gäbe. “Geht nicht – gibts nicht”, fand Stadtrat Andres Türler und – er werde dem ZVV und den SBB so lange im Nacken sitzen, wie er Stadtrat sei.

“Ausreden über Ausreden”, das war der Eindruck den die rund 60 erschienen Personen im Publikum erhielten. Zu wenig Rollmaterial, zu wenig Geleise im HB und in Oerlikon, zu wenig was weiss ich noch was. Auf die Fragen und Statements des Publikums reagierten die Vertreter von SBB und ZVV wiederum mit immer neuen Argumenten. “An den Haaren herbeigezogen” fanden viele im Publikum: “Einfach nicht mehr glaubhaft”, “die SBB wollen uns Wipkinger nicht mehr”. Das Video:




Tunnel-Poker: Lohnen sich Investitionen an der Rosengartenstrasse?

Aufwertung: In Zürich gibt es keine schlechten Wohnlagen mehr; nur noch schlechte Fenster. Das zeigt die Rosengartenstrasse.

Kommentar im Tagesanzeiger vom 30.1.2015, von Beat Metzler

Wird sie zur beliebten Wohngegend? Die Rosengartenstrasse, vom Bucheggplatz aus gesehen. Foto: Patrick Hürlimann

Das Geschäft klingt nach Irrsinn. Dabei ist es so sicher wie ein Geländewagen. Noch vor zehn Jahren hätte kaum eine Bank Eigentumswohnungen an der Rosengartenstrasse mit Krediten unterstützt. Wer will schon an einer Strasse wohnen, durch die täglich 56 000 Autos donnern? Neben einer vierspurigen Dauerkolonne, deren Russ Hausfassaden und Lungen schwärzt? Bestimmt niemand, der 1,15 Million Franken für eine Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung bezahlt. Diese Abneigung war einmal. 9 von 19 neuen Eigentumswohnungen an der Stadtautobahn sind verkauft, bevor der Rohbau steht (TA vom Mittwoch).

http://www.citadina.ch/

Seit kurzem entstehen MillionenApartments an Stadtzürcher Orten, die früher als trostlos oder unbewohnbar galten: Neben dem Sihl-Autobahnviadukt, am Gleisstrang, an der Rosengartenstrasse. Spezialscheiben halten den Lärm draussen, PR-Deutsch verwischt die Härten der Umgebung. Immobilienfirmen schreiben von «Kontrasten», «städtischen Gegensätzen», einem «spannungsreichen Umfeld» oder «radikaler Urbanität». Die Eigentumswohnungen an der meistbefahrenen Schweizer Strasse zeugen vom umfassenden Beliebtheitsschub, der Zürich erfasst hat. Der Wert von städtischem, zentralem Wohnen übertrifft alle Widrigkeiten. In den beliebten Zürcher Quartieren gibt es keine schlechten Wohnlagen mehr; nur noch schlechte Fenster. Das bedeutet, dass billige Wohnungen auch an garstigen Orten langsam verschwinden werden – schlechte Nachrichten für Menschen, die das Tosen der Autos bis anhin gegen eine tiefe Miete eintauschen konnten.

Autos unter den Boden?

Die Rosengartenstrasse bildet zugleich eine Ausnahme. Wer hier Eigentum kauft, wettet auf die Politik. Regierungs- und Stadtrat haben einen Entlastungstunnel auf das Jahr 2032 versprochen. Autos und Abgase würden vergraben, stattdessen glitten Trams zum Bucheggplatz hoch. Ob das 850-Millionen-Projekt eine Volksabstimmung übersteht, ist offen.

Sagen die Zürcher Ja, endet die Wette mit dem Hauptgewinn. Das zeigt die Hochgeschwindigkeitsaufwertung, welche die Weststrasse durchgemacht hat. Die Transitschneise wurde zur Quartierstrasse beruhigt, was einer Vergoldung des Bodens gleichkam. Millionen pumpte der Staat in die West-Umfahrung, die Eigentümer an der Weststrasse schöpften den Gewinn ab. Viele Häuser wurden verkauft und umgebaut. Die meisten der früheren Mieter mussten wegziehen, die neuen Preise überstiegen ihr Budget. Sie, die den Lärm jahrzehntelang erduldet und bekämpft hatten, konnten die neue Idylle nicht geniessen.

In Briefen ermahnte die Stadt alle Eigentümer zu sozialem Anstand. Um die Vertreibung wirklich abzufedern, hätte sie Häuser selber erwerben müssen. Doch sie kam zu spät, auf dem Markt mit den Eigentumswohnungen konnte sie nicht mehr mithalten.

Mehrmals und deutlich haben die Zürcher mehr günstigen Wohnraum gefordert. Will die Stadt die Rosengartenstrasse von einer Verteuerungsspirale à la Weststrasse bewahren, müsste sie jetzt anfangen, Häuser zu kaufen. Sonst kommt sie wieder zu spät. Dieses Geschäft hat eine breite Knautschzone. Möglich, dass sich der Tunnel als Luftschloss herausstellt. Doch Häuser in Zürich bleiben sichere Werte – selbst wenn sie umtost werden von «radikaler Urbanität».




Rosengartenstrasse: Wohneigentum an der lärmige Strasse ist gefragt

Am meistbefahrenen Stück Strasse der Schweiz entstehen Eigentumswohnungen. Zum Erstaunen des Investors ist bereits die Hälfte der Wohnungen verkauft, obwohl erst die Grube ausgehoben ist.

http://www.citadina.ch/

Artikel im Tagesanzeiger vom 27.01.2015, Verrückt oder visionär? Baustelle an der Bucheggstrasse. Foto: Patrick Hürlimann

Zwischen Bucheggplatz und Hardbrücke verkehren täglich mehr als 56’000 Autos auf der vierspurigen Verbindung, gebildet von Buchegg- und Rosengartenstrasse. Die Lärmemissionen liegen über dem Alarmwert, das Strassenstück zerschneidet das Quartier. Der Stadtrat schrieb im Februar 2014 in ­einem Protokoll, die Siedlungs- und Aufenthaltsqualität werde durch diese «Trennwirkung» und den Lärm «massiv beeinträchtigt». Im nahe gelegenen Schulhaus Nordstrasse in Wipkingen bleiben die dreifach verglasten Schulzimmerfenster wegen der Abgas- und Feinstaubkonzentration den ganzen Tag geschlossen.

Sicht auf den Zürichsee

Just an dieser Lage entstehen Eigentumswohnungen. An der Bucheggstrasse 21/23, wo bis vor kurzem ein unansehnliches Mehrfamilienhaus stand, klafft eine Baugrube. «Wohnen in zwei Welten» preist die Immobilienfirma Matma das Projekt Citadina an. 19 Eigentumswohnungen stehen zum Verkauf, davon sind neun verkauft. Die noch erhält­lichen 1,5- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen kosten zwischen 595’000 und 1’150’000 Franken. Diese Wohnungen würden an «einzigartiger Lage» mitten in Zürich «Natur und Urbanität» verbinden und mit den Gegensätzen «kokettieren», steht auf der Website.

Matma-Inhaber Marcel Mathys ist freudig überrascht, dass bereits so viele Wohnungen verkauft sind. Er habe damit gerechnet, dass der Verkauf erst so richtig anlaufe, sobald der Rohbau stehe. Trotz des Verkaufserfolgs – geht er nicht ein grosses Risiko ein, an einer solchen Lage Eigentumswohnungen zu erstellen? Das sei nicht von der Hand zu weisen, sagt Mathys. «Doch viele Leute erkennen das Potenzial dieser Lage nicht, die Attika-Wohnungen haben ­sogar Sicht auf den Zürichsee.»

Nur drei Parteien wollten das Bauland überhaupt kaufen. Die Liegenschaft, die vorher auf der Parzelle stand, gehörte zwei Erbengemeinschaften. Ein Teil der Wohnungen befand sich laut Mathys in einem desolaten Zustand und hätte aufwendig saniert werden müssen.

Künftig weniger Verkehr

Die Lärmsituation soll sich auf der stark befahrenen Rosengarten- und Buch­eggstrasse frühestens in 15 Jahren deutlich verbessern. Stadt und Kanton Zürich haben im Herbst 2013 ein ambi­tioniertes Projekt präsentiert – einen Ausweichtunnel für den motorisierten Verkehr. Der Rosengartentunnel soll zwischen Irchel und Wipkingerplatz den grössten Teil des heutigen Verkehrs der Rosengartenstrasse aufnehmen. 860 Millionen Franken kostet das Projekt. Im Rosengartentunnel werden die ersten Autos nicht vor 2030 fahren. Ist die ruhige Zukunftsvision der Verkaufstrumpf für die Wohnungen? «Nein, wir erwähnen den Rosengartentunnel weder in den Verkaufsgesprächen, noch taucht er in der Dokumen­tation auf. Das wäre nicht seriös», sagt Mathys. Die Käufer seien vielmehr vom Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt und glaubten daran, dass es in den ­Wohnungen ruhig sein wird.

Eine CD mit Strassenlärm

Um die Lärmschutzvorschriften einzuhalten, sind aufwendige bautechnische Lösungen notwendig. Mathys verkleidet die zur Strassenseite gewandte Fassade mit den Laubengängen mit Spezialglas und erstellt damit einen Lärmschutzwall. Die Wohnungstüren und -fenster sind Spezialkonstruktionen, um den noch vorhandenen Schall zu isolieren. Mathys hat eine CD produzieren lassen, auf der 84 Dezibel lauter Strassenlärm zu hören ist. Mit dieser CD und einem Spezialfenster demonstriert er Interessenten die Effektivität des Spezialglases.

Die Verkaufsbemühungen seien aufwendig. Viele Interessenten würden zwar eine Wohnung reservieren, sobald sie aber die Baustelle besichtigt hätten, würden sie die Reservation annullieren. Einige Leute hätten ihm geschrieben und gefragt, ob er verrückt sei, an dieser Lage ein solches Projekt zu realisieren. Käufer sind meist jüngere Leute oder Eltern, die für ihre studierenden Söhne und Töchter die Wohnungen kaufen. Einige Käufer wollen die Wohnungen zuerst vermieten und später darin den Lebensabend verbringen – mit wahrscheinlich verkehrsberuhigter Strasse.

An der mittlerweile verkehrsberuhigten Weststrasse, auf der täglich 23’000 Fahrzeuge fuhren und die als «Auspuff der Nation» galt, sind die Grundstückpreise stark gestiegen. Ob sich dieses Szenario wiederholen wird, wagt ­Günther Arber von der Stadtentwicklung nicht zu prognostizieren: «Die ­Qualität der Lage ist insofern eine andere, als an der Rosengarten- und Buch­eggstrasse das Tram verkehren soll.»

Die Rosengartenstrasse wurde 1972 als Provisorium geschaffen. Sie sollte bis zum Bau des Autobahndreiecks Ypsilon beim Platzspitz bestehen, das aber nie fertiggestellt wurde. Seither sind unzählige politische Vorstösse eingereicht und Initiativen lanciert worden, mit dem Ziel, den Verkehr zu reduzieren.

 

 




Neues Leben am Wipkingerplatz – «revamp-it» aus Alt wird Neu

Wer in die ehemalige Schalterhalle der ZKB am Wipkingerplatz tritt, staunt. Zurzeit ist noch Umzug-Stimmung – es stehen Computerteile, Pflanzen und Möbel herum, die noch einen definitiven Platz brauchen.

Artikel aus dem WipInfo 1 / 2015, von Ursula Marx, GZ Wipkingen

Sonst aber sitzen zehn «revamp-it» Mitarbeitende an ihren Plätzen. Die meisten hinter einem Computer, jemand schraubt ein Gerät zusammen. Alle sind konzentriert an der Arbeit. Zum Interview sitze ich mit Alejandro Aguilar, Robin Cerny und Andreas Rudin im grosszügigen Entrée – das jetzt schon mit einem gemütlichen Sofa, Bistrotischen und Stühlen bestückt ist. Sie geben mir stellvertretend Auskunft für das «re- vamp-it»!-Unternehmen und sind Teil des 20-köpfigen Teams.

Was bedeutet «revamp-it» und was bietet ihr an?

Andreas: «revamp-it» bedeutet, aus alt wieder neu, glänzend machen, etwas aufmöbeln oder auch wieder verwenden. «revamp-it» steht auch für: Hardware, Menschen und Know-how. Ziel ist es, ausgemusterte Computer und andere IT- Hardware zu revampen dh. wieder fit zu machen und diese sinnvoll neu einzusetzen. Wir nehmen PC-Hardware entgegen, reinigen, reparieren, installieren und konfigurieren diese, in erster Linie unter ganzheitlich ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Dann verkaufen wir sie zu gün- stigen Preisen an Private, KMUs und Non-Profit- Organisationen. Wir machen die Hardware mit einem Linux-Betriebssystem wieder einsatzfähig. Ausserdem bieten wir ein grosses Sortiment an gebrauchten und teilweise auch neuen Einzelteilen an. Ein Einsteiger PC-System mit Computer und Bildschirm ist schon für Fr. 50.- zu haben. Auch Linuxworkshops bieten wir an.

Ihr seid aus einem Keller der Kaserne nach Wipkingen umgezogen. Wie geht es euch in den neuen Räumlichkeiten am Wipkingerplatz?

Alejandro: Die neuen Arbeitsräume sind sensationell für uns. Hier kannst du in die Weite blicken ohne einen Berg Geräte vor der Nase zu haben. Wir können jetzt strukturierter und professioneller arbeiten. Robin: Hier ist es freundlich, offen und hell. Ich finde es sehr angenehm, und wir werden effizi- enter arbeiten können. Andreas: Der Ort ist super, zentral gelegen und erst noch in der Nähe der schönen Limmat.

Wer arbeitet bei «revamp-it?»

Andreas: Wir bieten Praktika und Schnupperlehren an und wir freuen uns über Menschen, die bei uns in irgendeiner Weise mitarbeiten wollen. Wir sind ausserdem auch sehr daran interessiert, mit Institutionen zusammenzuarbeiten, die Arbeitseinsätze, Aus- und Weiterbildungsplätze betreuen und vermitteln. «revamp-it» ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Wir erhalten keine Subventionen und sind selbstragend. Alejandro: Ich bin zurzeit in der Ausbildung als Webingenieur und arbeite hier, um Praxis zu bekommen.

Was wünscht ihr euch?

Alejandro: Dass unsere Kunden zufrieden sind und ich von meiner Arbeit leben kann. Robin: Ich wünsche mir Menschen, die offen sind für Neues. Und die sich bewusst sind, dass unsere Ressourcen wie z.B. Energie, Trinkwasser etc. beschränkt sind und dass wir eine neue Art damit umzugehen erforschen, entwickeln und ausprobieren müssen. Ich wünsche mir, dass Menschen, die experimentierfreudig sind und zu diesen Themen Ideen haben, bei uns vorbei- kommen, denn in unser Entrée bietet Platz, sich darüber auszutauschen. Andreas: Ich wünsche mir eine gute Vernetzung und auch den Austausch mit anderen Organisa- tionen und Unternehmen. Und dass wir Beispiel und Mut-Macher sind für eine etwas «andere Unternehmungs-Führung», bei der nicht nur das Geld im Zentrum steht, sondern der Mensch. Ich wünsche mir auch ganz viele Menschen, die Computer mit Linux benutzen, unter uns im Team eine unterstützende Zusammenarbeit und Raum für Spielerisches.

revamp-it!
Röschibachstr. 26
CH 8037 Zürich

Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Fr 13.00 – 17.00 oder nach Absprache

www.revamp-it.ch




Infoveranstaltung: Keine kurzfristige Lösung für den Bahnhof Wipkingen

Den SBB fehlt das Rollmaterial. Dafür schaffen die VBZ eine neue Buslinie.

 Artikel im Tagesanzeiger vom 21.1.2015 von Ev Manz

Stadtrat Andres Türler sowie Vertreter der SBB und des Verkehrsverbundes orientierten in Wipkingen. Foto: Dominique Meienberg

Zürich – Wipkingen und sein Bahnhof liegen dem Stadtrat am Herzen – nicht nur, weil mehrere seiner Mitglieder im Quartier wohnen. Deshalb liess es sich Andres Türler (FDP), der Vorsteher der Industriellen Betriebe, gestern Abend nicht nehmen, seine Antworten auf die Petition für die Wiedereinführung des Viertelstundentakts am Bahnhof Wipkingen dem Quartier persönlich zu präsentieren. Die Petition mit 6384 Unterschriften fordert, dass bis Ende 2015 wieder mindestens ein Zug mehr in Wipkingen hält. Seit der Einführung der Durchmesserlinie wird das Quartier nur noch jede halbe Stunde von der S 24 bedient. Türler beteuerte, der Quartierverein habe mit seinem Anliegen bei ihm offene Türen eingerannt, denn der Stadtrat möchte für alle Stadtbahnhöfe einen Viertelstundentakt. Doch gleichzeitig sagte er: «Wunder dauern oft länger.»

Er nahm damit vorweg, was Urs Arpagaus von den SBB ausführte: «Die Forderung der Petition ist zu kurzfristig, die SBB planen länger voraus.» Obwohl nur 50 Personen im Saal des reformierten Kirchgemeindehauses anwesend waren, war das Raunen laut. Konkret heisst das: Den SBB fehlen für die Umsetzung des Anliegens ein Zeitfenster im Fahrplan, ein geeignetes freies Trassee und ein freies Perron in Oerlikon sowie am Hauptbahnhof. Zudem steht ihnen kein zusätzliches Rollmaterial zur Verfügung. «Für jedes kleine Züglein braucht es einfach eine lange Planung», sagte Arpagaus. Langfristig plant auch der Zürcher Verkehrsverbund ZVV: 2030 will er sein neues S-Bahn-Netz verwirklichen, die sogenannte S-Bahn 2G, und möchte ab dann alle städtischen Bahnhöfe im Viertelstundentakt bedienen.

Das leuchtet den meisten Quartierbewohnern nicht ein. Sie wollen keine 15 Jahre warten. Christian Vogt, beim ZVV zuständig für Verkehrsplanung, konnte nur beteuern: «Die SBB würden gerne mehr fahren, der ZVV würde gerne mehr bestellen, aber bisher hat einfach niemand eine Lösung gefunden, die für alle machbar ist.» Selbst einen Wipkinger-Halt der Schnellzüge von und nach Luzern, Schaffhausen und St. Gallen haben SBB und ZVV geprüft, doch auch das lässt sich nicht umsetzen. Einziger Hoffnungsschimmer: Die S 24 wird ab Ende Jahr über den Flughafen bis nach Winterthur verlängert.

Mehr Busse auf der Hardbrücke

Als Alternative zum Zug eine Busverbindung zum Bahnhof Oerlikon einzusetzen, ist für die VBZ nicht realistisch. Claudio Büchel von den Stadtzürcher Verkehrsbetrieben sagte: «Die S-Bahn ist mit ihren vier Minuten unschlagbar.» Auch eine Verlängerung der Buslinie 46 bis zum Bahnhof kommt aus Kostengründen nicht infrage. Verlängert wird hingegen die Buslinie 71, die in den Stosszeiten von der Rosengartenstrasse bis zum Albisriederplatz und zurück fährt. Sie wird ab Dezember mit der Linie 95 zusammengeschlossen und verkehrt ab dann vom Milchbuck bis zum Bahnhof Altstetten. Damit entsteht die neue Linie 96. Was den Bahnhof betrifft, gibt Stadtrat Andres Türler die Hoffnung für eine baldige Umsetzung jedoch nicht auf. Er werde den SBB, dem ZVV und den VBZ noch so lange im Nacken sitzen, wie er Stadtrat sei. Seine Devise: «Geht nicht gibts nicht.»

Stadtrat Türler: «Ich werde den SBB, dem ZVV und den VBZ so lange im Nacken sitzen, wie ich Stadtrat bin.»

 




Christian Egger vom Restaurant Grüntal: Der Marthaler unter Zürichs Köchen

Im Restaurant Grüntal in Zürich ist die Karte klein, aber fein. Die Muscheln und Pommes frites schmecken ausgezeichnet.

Artikel im Tagesanzeiger vom 19.1.2015

Der belgische Winterklassiker schmeckt ausgezeichnet: Moules et Frites im Grüntal. Foto: Thomas Burla

Mit dem Restaurant Grüntal setzt einer von Zürichs kreativsten Wirten seinen Weg unbeirrt fort. Christian Egger hat einst das Café Boy von einem unbedeutenden Quartierspunten in ein bewundertes Lokal in Aussersihl verwandelt. Später war er als Beizer des legendären Tessinerkellers raffinierter Stammeshäuptling der Langstrasse und Sponsor einer Mannschaft der Alternativliga, bei der mein Partner ebenfalls mitgekickt und Grosses geleistet haben will.

Jetzt führt er mit dem Grüntal ein Restaurant, das jederzeit als Kulisse für eine Marthaler-Inszenierung fungieren könnte: Schäbiges Interieur mit Radio aus den 40er- und TV aus den 70er-Jahren, FCZ-Emblemen, Steinbockhörner an der Wand und Weinflaschen in den Gestellen. Auch die Location stimmt: Die Breitensteinstrasse an der Grenze von Wipkingen und Höngg kann für sich in Anspruch nehmen, nach dem Umbau der Weststrasse die wohl lärmigste und hässlichste Strasse Zürichs zu sein. Zum Glück ist auch diese Gegend im Begriff, sich zu verändern.

Wir kommen ins Gespräch mit einem netten Pärchen, das uns mit seiner Essenswahl gluschtig macht. Zwar hätte ich liebend gerne Biometzgete «Vom Schnörrli bis zum Schwänzli» gegessen. Doch für diesen winterlichen Klassiker, der noch bis Mitte Februar aufgetischt wird, bin ich mit der falschen Begleitung unterwegs. Da bräuchte es einen Karnivoren, dem das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn er nur schon das Wort Metzgete hört.

Die Karte ist klein, aber fein. Christian Egger verbindet auch hier seine Asienpassion mit bodenständigen Schweizer Gerichten. Beides erweist sich als sehr eigenständig. Und die Preise sind fair.

Mein Partner lobt den pikanten Papayasalat (14.50 Fr.) und findet es fast schon unanständig, wie oft sich meine Gabel in seinen Teller verirrt. Aber auch meine Vorspeise, ein Salmtatar mit einer Sauce aus Wasabi und Sauerrahm (14.50 Fr.), ist lecker, jedoch eher mild.

Lebendige Atmosphäre

Das Restaurant ist, wie fast immer, ausgebucht. Sein Stamm aus dem Kreis vier ist dem Häuptling treu geblieben und taucht regelmässig im Grüntal auf. Es herrscht eine lebendige Atmosphäre. Der Wein, ein Ripasso di Amarone (1 dl 6 Fr.), passt bestens zum Entrecôte, das rosa und butterzart ist. Ich habe den zweiten Winterklassiker gewählt: Moules et Frites (30 Fr.), ein belgisches Gericht, das Egger schon seit Jahrzehnten auf der Speisekarte führt. Die Muscheln werden serviert, wie es sein muss: auf einem Rechaud, damit alles warm beziehungsweise heiss bleibt. Die Moules sind frisch, ohne Knoblauch zwar, aber mit viel Petersilie. Und die Pommes frites sind ausgezeichnet.

Der Wirt lässt es sich nach dem ersten Ansturm nicht nehmen, an jedem Tisch ein paar Worte zu plaudern. Wir erhalten einen Schnaps, obwohl wir die Metzgete gar nicht bestellt haben. Das Dessert, ein Caramelköpfli (11.50 Fr.), schmeckt so gut, wie es sonst nur möglich ist, wenn man es selber kreiert. Eggers Küche ist sich treu geblieben, oder um es kurz und bündig zu sagen: Noch nie haben mein Partner und ich nach einem Testessen im neuen Jahr so zufrieden und begeistert den Heimweg angetreten wie nach unserem Besuch des Grüntal.

Restaurant Grüntal, Breitensteinstr. 21, 8037 Zürich, 044 241 22 28, Dienstag bis Samstag, 17–24 Uhr, So/Mo, geschl.