Verkehr

Unheilige Allianz gegen das Projekt Rosengartentram und Tunnel

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Das Projekt Rosengartentunnel steht noch auf wackligen Füssen. SVP,  SP, Grüne und GLP lehnen es ab.

Artikel im Landbote vom 27.7.2016 von Thomas Schraner

Bis Mitte Juli hatten Parteien und andere Gruppierungen Zeit, zum Projekt  Rosengartentunnel/Rosengartentram Stellung zu nehmen. Eine vollständige Übersicht über die Antworten liegt nicht vor, aber die Eingaben der wichtigsten Parteien zeigen, dass das Vorhaben im Kantonsrat durchfallen könnte. Dann nämlich, wenn die SVP bei ihrer negativen Einschätzung bliebe. Es entstünde eine unheilige Allianz zwischen Linksgrün und SVP.

Klar ist der Fall bei der SVP Kreis 10

Sie lehnt das Projekt rundweg ab. Sie hätte zwar sehr gern einen Strassentunnel, aber einen leistungsfähigeren. Das Tram hält sie für überflüssig. Dieses sei bloss eine Konzession an Links-Grün, sagt Gemeinderat Christoph Marty. Die Vernehmlassungsantwort der (massgebenden) kantonalen SVP ist moderater im Ton. Das Gesetz lehnt sie aber ebenfalls ab. Dem Wachstum des motorisierten Verkehrs trage es zu wenig Rechnung. Positiv vermerkt sie, dass zumindest die Bedeutung des Privatverkehrs anerkannt werde. Die SVP wünscht einen durchgehend richtungsgetrennten Tunnel, nicht nur auf dem Abschnitt Wipkingen–Bucheggplatz. Nicht gut findet sie, dass der Autoverkehr auf der Hardbrücke wegen des Trams je einspurig pro Richtung geplant ist.

Das Nein von SP, Grünen und GLP hat komplett andere Gründe

Die SP will vom Projekt gar nichts wissen und fordert: Verzicht auf alle Tunnelportale und den Abriss von 12 Häusern auf der gesamten Projektstrecke.

Haeuser Abbruch

Mit dem jetzt geplanten Erhalt der Strassenkapazität (56 000 Fahrzeuge täglich) sei das Problem nicht behoben. Der SP missfällt auch, dass zusätzliche Kapazität theoretisch möglich ist. Sie fordert Sofortmassnahmen, um den motorisierten Verkehr zu reduzieren: Zebrastreifen auf der Rosengartenstrasse, Tempo 30 und ein Lastwagenverbot gehören dazu. Die Grünen argumentieren ähnlich. Das Projekt verschiebe die Verkehrsbelastung an die Zubringer und sei auch finanzpolitisch fehl am Platz. Die GLP begründet ihr Nein mit einem Missverhältnis zwischen Kosten und Nutzen.

FDP will Parkplätze

Zustimmend äussert sich die FDP. Der Erhalt der heutigen Strassenkapazität sei ein akzeptabler Kompromiss. Die Freisinnigen wünschen sich aber mehr Parkplätze an den ÖV-Knotenpunkten. Die CVP hält das Projekt für prüfenswert. Ihr gefällt, dass Stadt und Kanton zusammenarbeiten.

Quartierverein Wipkingen

Bemerkenswert ist die Stellungnahme des Quartiervereins Wipkingen Stellungnahme Projekt Rosengarten Tram und Tunnel QV Wipkingen 6.7.2016 Web , abgefasst in Form eines kleinen Theaterstücks, das sich in einer Amtsstube abspielt. Kurzform: Das Projekt biete zwar Chancen. Dringend sei aber, dass noch städtebauliches Know-how einfliesse. Wenn nicht, drohe das übliche Hickhack.

Visualisierung Portal Wipkingerplatz

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Ein Kommentar zu “Unheilige Allianz gegen das Projekt Rosengartentram und Tunnel”

  1. Sonnenknecht schrieb am:
    29. August 2016 um 20:39 Uhr

    Es ist journalistisch plump, den “Limmattaler” zu zitieren, nur weil der QV Wipkingen darin besonders positiv erwähnt wird.
    Dafür kein Wort über den mehrseitigen sorgfältig recherchierten Bericht in der quartiereingenen Zeitung, dem “Wipkinger”, in dem alle Quartierstimmen zum Wort kommen.

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