Kultur

Schule Nordstrasse ist für Schweizer Preis nominiert

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Zu den zwölf Finalisten um den Schweizer Schulpreis 2015 gehört als einzige Stadtzürcher Schule die Schule Nordstrasse in Wipkingen. Überzeugt hat die Jury die langjährige Tradition der Integration, die hier gepflegt wird.

Artikel im ZüriNord vom 16.09.2015 von Karin Steiner

«Die Integration von verschiedenartigen Schülerinnen und Schülern hat bei uns eine lange Tradition», sagt Christian Gerber, Schulleiter der Schule Schülerclub Nordstrasse. Besondere Aufmerksamkeit bekommen nicht nur Schulkinder mit Lernschwierigkeiten oder anderen Auffälligkeiten, sondern auch Hochbegabte oder einseitig Begabte. «Nicht ‹ich und meine Klasse›, sondern ‹wir und unsere Schule› ist bei uns ein wichtiger Leitsatz», sagt Christian Gerber. «Die Lehr- und Betreuungspersonen arbeiten eng zusammen und haben eine einheitliche pädagogische Grundhaltung. Wir suchen für jedes Kind, das Unterstützung braucht, gemeinsam einen Weg.» Inklusion sei schon bei der Unterrichtsvorbereitung ein wichtiger Bestandteil.

Jahrgangsgemischter Unterricht

An der Schule Schülerclub Nordstrasse werden vier 1. bis 3. Klassen und drei 4. bis 6. Klassen jahrgangsgemischt unterrichtet. Dazu gibt es drei Kindergartenklassen und zwei weitere, die sich extern im Quartier befinden. «Wir schauen bei den Kindergärten auf möglichst kurze Schulwege», sagt Christian Gerber. 200 Kinder gehen hier zur Schule – Tendenz steigend.

«Dank dem Pavillon haben wir bis jetzt noch genug Platz.» Die Schule Nordstrasse ist seit 1980 eine von fünf städtischen «Schülerclub»-Schulen, die jedem Schulkind eine Tagesbetreuung von 7 bis 18 Uhr garantiert. Für Hortkinder gibt es obligatorische Kurs-Nachmittage, alle anderen Kinder können diese Kurse auf freiwilliger Basis besuchen.

Schon einmal Preis gewonnen

Die Schule Schülerclub Nordstrasse hat bereits 2012 den ersten Preis des Projekts «Schulen lernen von Schulen» der Mercator-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich gewonnen. Damals überzeugte ihr Angebot der «3 Räume» die Jury. Diese «3 Räume» bieten den Kindern zu fixen Zeiten drei unterschiedliche Lernumgebungen: Im «ruhigen Raum» wird still für sich alleine gearbeitet, im «Klämmerli-Raum» arbeiten jene, die viel Unterstützung brauchen, und im «Allerlei-Raum» darf gesprochen, gespielt oder gebastelt werden.

«Das Preisgeld haben wir in Unterrichts- und Schulentwicklung investiert. Zum Beispiel haben wir Vikariate finanziert, damit unsere Lehrpersonen mehr Zeit für Weiterbildungen haben. Wer entlastet ist, hat den Kopf eher frei zum Denken», sagt Christian Gerber. «Sollten wir diesen Wettbewerb gewinnen, werden wir das Geld ähnlich einsetzen. Aber natürlich gäbe es ein grosses Fest für alle an der Schule.»

Schweizer Schulpreis

Mit dem Schweizer Schulpreis 2015 zeichnet der Verein Forum Bildung zum zweiten Mal Schulen für ihr überdurchschnittliches Engagement und für herausragende Prozesse und Resultate im Umgang mit schulischen beziehungsweise pädagogischen Herausforderungen aus. Die gesamte Preissumme beträgt 120 000 Franken. Die nominierten Schulen werden im September und Oktober von Mitgliedern des Expertengremiums und der Jury besucht und vertieft geprüft. Die Preisverleihung findet am 2. Dezember in der Pädagogischen Hochschule Zürich statt.

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