Verkehr

Röschibachplatz: Rekurs gegen Einbahnregime eingereicht

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Die Firma G. Steimer hat Rekurs gegen das Einbahnregime am Röschibachplatz eingereicht. Eigentümer Guido Steimer droht mit Wegzug, falls nicht darauf verzichtet wird.

Artikel im Züri Nord vom 12.12.2013 von Pia Meier

Bis 16. Dezember sind die städtischen Pläne fürs Einbahnregime am Röschibachplatz aufgelegt. Dass für die Röschibachstrasse neu zwischen Nord- und Dammstrasse ein Einbahnregime gelten soll, hat bereits im Vorfeld für Ärger gesorgt. Bürgerliche Parteien und Gewerbetreibende, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner des Landenbergquartiers wehrten sich bereits bei den Workshops mit dem städtischen Tiefbauamt im vergangenen Jahr dagegen und drohten mit Rechtsmitteln. Der Ärger bezieht sich allerdings nicht auf die Neugestaltung des Röschibachplatzes, die gleichzeitig mit dem Einbahnregime separat ausgeschrieben wurde. Wegen der Bauarbeiten an der Nordbrücke gilt dieses Einbahnregime bereits seit Januar dieses Jahres.

Umweg- und Suchfahrten

Die Firma G. Steimer an der Kyburgstrasse hat nun beim Tiefbau der Stadt Zürich eine Einsprache gegen das Strassenbauprojekt eingereicht, Wie sie mitteilt: «Auf die Einführung des neuen Verkehrsregimes ist dringend zu verzichten.» Dies wird wie folgt begründet: «Unsere Angestellten, Besucher, Kunden, Kuriere und Spediteure werden zu extrem langen Umweg- und Suchfahrten gezwungen, was unnötig höhere C02-Emissionen und zusätzlichen Lärm verursacht. Ausserdem sind wir abhängig von pünktlichen Anlieferungen, was mit dieser Einbahnstrasse, wie das Provisorium wegen des Baus der Nordbrücke klar zeigt, nicht mehr gewährleistet ist. Wir sind also auf die direkte Zu- und Wegfahrt zu unserem Geschäft angewiesen.» Der Umweg Rosengartenstrasse Wipkingerplatz betrage ungefähr 1 bis 1,5 Kilometer, jener via Imfeldsteig sogar 2 bis 2,5 Kilometer. Dieser Umweg führe für die Gebiete um den Landenbergpark und für das Lettenquartier zu hohen Zusatzbelastungen. Weiter würden für die Firma mit den Zeitverlusten massive zusätzliche Kosten, die den Kunden nicht überwälzt werden können, entstehen.

GSteimer

Zudem weist Steimer darauf hin, dass das bisherige Verkehrsregime mit dem Gegenverkehr auch bei der neuen Platzgestaltung problemlos Anwendung finden könnte, ohne dass das neue Erscheinungsbild und dessen Funktionalität erheblich beeinflusst würde. Weiter schreibt Geschäftsinhaber Guido Steimer: «Können wir wegen dieser Behinderung unser Tagesgeschäft nicht mehr aufrechterhalten, müssten wir unseren aktuellen Standort klar infrage stellen und uns ernsthaft Gedanken über einen neuen Aufenthaltsort machen.»

6 Kommentare zu “Röschibachplatz: Rekurs gegen Einbahnregime eingereicht”

  1. Sepp schrieb am:
    7. Januar 2014 um 09:40 Uhr

    @Ursula: Man kann auch Aussagen verdrehen. Ich sage lediglich, dass Gewerbe welches viel Verkehr verursacht in einem Wohnquartier eventuell falsch angesiedelt ist.

    Der Gewerbeverein Wipkingen hat übrigens an den Veranstaltungen zum Mitwirkungsverfahren immer kommuniziert, dass ihm die Anwohner egal sind und dass es ihm primär darum geht, die Röschibachstrasse für den Gewerbeverkehr freizuhalten.

    Ohne die Bewohner gäbe es im übrigen wohl kaum Gewerbe in Wipkingen!!!

  2. Kaspar schrieb am:
    7. Januar 2014 um 08:14 Uhr

    Da ich hier als “Vorschreiber” zitiert werde, möchte ich betonen, dass ich keinesfalls der Meinung bin, diese oder andere Firmen sollten aus Wohnquartieren / Begegnungszonen wegziehen.

  3. Ursula Wild schrieb am:
    6. Januar 2014 um 15:26 Uhr

    Sperren wir doch das ganze Gewerbe weg, die machen sowieso nur Lärm. Ein paar Lehrlinge weniger und Stellen auch, aber who cares? Und dänn gömmer alli uf Glatt go poschte, glatt oder? Und sind froh, wenn sich noch ein Handwerker bereit erklärt, etwas in der Stadt zu reparieren, obwohl die Parkplätze und Zufahrten fehlen (offenbar in London schon schwierig geworden!).
    Bevor die Stadt ganz keimfrei wird – abgesehen vom Littering – sollte man zuerst nachdenken.

    Übrigens: das Gewerbe war schon vor Tempo 20 da, drum ist Wipkingen überhaupt bewohnt!

  4. Marc Baier schrieb am:
    4. Januar 2014 um 23:10 Uhr

    Ich muss meinem Vorschreiben beipflichten: Wer ein Geschäft mitten in einem Wohnquartier hat, muss sich zuerst mal Gedanken machen, was er damit den Anwohner antut. Ich würde es begrüssen, würde diese egoistische Firma wegziehen.

  5. Sepp schrieb am:
    21. Dezember 2013 um 11:15 Uhr

    Ich kann meinem Vorschreiber nur bepflichten. Eine Firma, deren Sitz in einer Begegnungszone (Tempo 20, Fussgängervortritt!!) liegt und viel motorisierten Individualverkehr verursacht, sollte sich vielleicht mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob sie sich am richtigen Ort befindet.
    Die meisten Wipkinger würden die Einbahnstrasse begrüssen, das muss auch mal gesagt werden!!

  6. Kaspar schrieb am:
    16. Dezember 2013 um 13:23 Uhr

    Hmm, das Einbahnregime ermöglicht doch Einfahrten in den Röschibachplatz von der Nordstrasse her, oder? Verstehe nicht ganz, wie dann die Zulieferung gefährdet sein soll (verboten ist ja nur die Richtung “vom Geschäft weg”).

    Aber nu, man lernt nie aus – hätte nicht gedacht, dass ein Umweg von 1.5 km die Lieferfristen für Werkzeuge ins Ungebührliche verlängert und sogar noch die Margen pulverisiert…

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