Kultur

Video Krimipreis 2014 – Alfred Bodenheimer gewinnt die Lupe

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Mit seinem Krimi-Erstling «Kains Opfer» setzte sich Alfred Bodenheimer gegen zwei erfahrene Krimi-Autoren, Roger Graf und Raphael Zehnder, durch. An der Preisverleihung in der Laborbar konnte er einen Check über 3000 Franken entgegennehmen.

Artikel im ZüroNord vom 26. März 2015 von Karin Steiner

Die Stimmung in der verwinkelten, leicht schummrigen Laborbar in Zürich West ist wie gemacht für die Verleihung des Zürcher Krimipreises, der zum 7. Mal vom Quartierverein Wipkingen vergeben wurde. Radiomoderator Bernhard Senn trug auch dieses Jahr das Seine dazu bei, die zahlreich erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer in Krimistimmung zu versetzen. Mit leicht makabrem Humor führte er sie in die drei Krimis ein, die für den Zürcher Krimipreis 2014 nominiert worden waren. Es waren dies «Müller und das Lächeln des Hundes» von Raphael Zehnder, «Der schöne Tod» von Roger Graf und «Kains Opfer» von Alfred Bodenheimer.

Nach einer musikalischen Einstimmung durch die Band extrafish rund um den Wipkinger Valentin Baumgartner lasen alle drei Autoren Kostproben aus ihren Werken vor. Zeichnerisch untermalt wurden sie von der Performancekünstlerin Talaya Schmid. Anschliessend folgte ein lockeres Gespräch in der Runde mit Bernhard Senn über Humor in Krimis und Frauen als Opfer.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen

«Wir Jurymitglieder waren uns ziemlich schnell einig, welche drei Werke für den Preis nominiert werden», erzählte Ueli Pfister, der gemeinsam mit neun weiteren Jurymitgliedern seit dem Herbst 16 Zürcher Krimis gelesen hatte. «Aber über den Gewinner haben wir lange diskutieren müssen.» – «Es war ein Kopf-an-Kopf- Rennen», bestätigte auch Ursula Wild, die das Resultat verkündete. Im Zentrum von Alfred Bodenheimers «Kains Opfer» steht ein Rabbi, der per Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommt. Bodenheimer habe in seinem Krimi einen hervorragenden und authentischen Einblick in das jüdische Zürich vermittelt, lautete die Begründung der Jury.

Überwältigt

«Ich bin völlig überwältigt und hätte nie gedacht, dass ich mit meinem Erstling gewinne», sagte Bodenheimer, der in der Schweiz und Israel lebt und Professor für Judaistik an der Universität Basel ist. «Aber ich habe gemerkt: Das Schreiben macht richtig süchtig. Da kann ich eine ganz andere Seite von mir rauslassen.» Mit Erfolg: Rabbi Kleins zweiter Fall ist bereits erschienen.

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