Jahresrückblick Wipkingen 2014 aus Sicht des Quartiervereins

Ein Jahresrückblick aus der Sicht des Quartierverein. Unser Motto für 2014 lautete: “Wipkingen verbindet – alles ist möglich”. In diesem Sinne blicken wir gerne zurück:

Kultur

 

Zürcher Krimipreis zum ersten mal in der Laborbar

Die sechste Ausgabe der Preisverleihung fand erstmals in der Laborbar in Zürich West statt. Damit sind wir unserem Ziel distanzmässig einen kleinen Schritt näher gekommen, den Preis so bekannt zu machen, wie die Oskar Preisverleihung in Hollywood. Gewonnen hat ihn Severin Schwendener mit “Schach Matt”. Mehr…

Garte über de Gleis

Im März startete endlich das Urban Gardening auf der Bahnüberdeckung. Innert kürzester Zeit haben 40 HobbygärtnerInnen den Platz in eine grüne Oase verwandelt. Beton Ade! Mehr…

Tele Wipkingen unser Quartierfernsehen

Das von Tele Wipkingen produzierte zweite “Wipkinger Quartiergespräch” drehte sich um das Gewerbe in Wipkingen. Vieles ist noch möglich. Mehr…

Kafi Duzis – Besenbeiz im Quartier

Bereits in der zweiten Sommer Saison öffneten die Bewohner der alten Trotte (ehemaliges Pilgerhaus) an der Nordstrasse 331 ihren Garten an fünf Sonntagen für die Bevölkerung. Der Event ist mittlerweile weit über Wipkingen hinaus bekannt und zieht vor allem Junge aus der ganzen Stadt an. Mehr…

Schnällscht Züri Hegel mit neuem Beteiligungs-Rekord

102 Kinder rannten auf dem Sportplatz Höngg um die Wette. Für einmal war Petrus nachsichtig und die Temperaturen perfekt. Mehr…

Public Viewing Fussball WM in Brasilien

An zwei Abenden fand das Public Viewing auf dem Röschibachplatz statt. Am ersten Abend schüttete es aus Kübeln und nur zwei Dutzend Besucher schauten das Spiel. Am Samstag war uns der Wettergott etwas holder und es regnete nur zeitweise. Rund 150 Zuschauer fieberten beim Finalspiel mit, das die Deutsche Mannschaft schliesslich mit einem Tor von Mario Götze gewinnen konnte. Mehr…

Nur zwei Flohmärkte

Dieses Jahr konnten wegen der Neugestaltung des Röschibachplatzes und den dadurch entstehenden Bauarbeiten nur zwei Flohmärkte anstatt deren vier durchgeführt werden. Nächstes Jahr finden wieder wie gewohnt vier statt.

Wipkinger Openair erstmals an zwei Tagen

Aus Anlass des 10 Jahr Jubiläums fand das – vom Quartierverein mitgesponsorte – Wipkingen Openair an zwei Tagen statt. Rund 6000 Zuschauer genossen die Bands, denen eine einzigartige Plattform für Ihre Performance geboten wurde. Auch nächstes Jahr sind zwei Tage geplant. Mehr…

Kunst überwindet Abfall

Sophia Berardelis, deren Herz für die Postterasse am Wipkingerplatz schlägt, bespielte die Postterasse mit Skulpturen von Heinz Niederer. Das KünstlerInnen Trio Mickry3 fertigte während einer Woche eine imposante Ytong Skulptur im Emoticon Stil, die nun die Dachterasse ziert. Die einst verschmähte Wipkinger Postterrasse wird zur Zürcher Kunstterrasse. Mehr…

Zwischennutzung des Lettenareals

Der Quartierverein Wipkingen führte mit Erlaubnis von Stadtrat Odermatt einen Ideenwettbewerb zur Zwischennutzung des brach liegenden Geländes am Lettenbahnhof durch. Im 2015 sollen die Besten nun umgesetzt werden. Eine neue Chance für Wipkingen. Mehr…

Vier mal Quartierwandel

In diesem Jahr führte das Sozialzentrum erstmals den “Quartierwandel” in Wipkingen durch. Jeweils rund 30 – 40 Interessierte liessen sich durch unser Quartier führen. Da die beiden ersten Quartierwandel bereits nach kurzer Zeit ausgebucht waren, wurde zusätzlich ein dritter und ein spezieller vierter für eine Delegation des Gemeinderates angeboten. Mehr…

Räbenliechtliumzug durch die abgedunkelten Strassen

Wiederum führte der Quartierverein ca. 600 – 700 Teilnehmer durch das abgedunkelte Quartier in das GZ Wipkingen. Innerhalb einer Stunde verzehrten die BesucherInnen 460 Bratwürste, tranken 60 Liter Glühwein und 50 Liter Sirup. Den Glühwein sponsorte wie jedes Jahr die Firma Bindella und die Metzgerei Collagero ermöglichte die familienfreundlichen Wurstpreise. Vom Bäcker Steiner kamen die leckeren Weggen für die hungrigen Kindermäuler.

Weihnachtsmarkt erstmals mit Kinderkarussell

An 50 Ständen wurde Weihnächtliches angeboten. Tausende Besucher schlenderten durch die Markstände. Besonders attraktiv war das muskelbetriebene Kinderkarussell, das viele Eltern entscheidend zum bleiben animierte. Auch nächstes Jahr ist das Karussell wieder dabei. Mehr…

Kleinkunst “La Poesia” in der Laborbar

Jamil Tafazzolian vom GZ Wipkingen konnte – auch dank der Unterstützung durch den Quarterverein – erstmals seinen (Herzens-)Kleinkunstevent in der Laborbar durchführen. Bereits die Erstausgabe war ausgebucht und ein voller Erfolg! Am 9. März 2015 geht der zweite Event über die Bühne. Musik, Artistik, Zaubereien und Witz in einer einzigartigen Kombination! Mehr…

Weihnachtsbeleuchtung für Wipkingen

Der erste Prototyp für eine gemeinsame Weihnachtsbeleuchtung in Wipkingen konnte anlässlich des Weihnachstmarktes der Quartierbevölkerung präsentiert werden. Zwei Industriedesignerinnen haben das Konzept im Auftrag des Quartiervereins entwickelt. 2015 soll der Röschibachplatz in der dunklen Adventszeit damit erleuchtet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass möglichst viele Gewerbetreibende mitmachen und mitfinanzieren. Mehr…

Verkehr

 

S-Bahn Angebotsabbau am Bahnhof Wipkingen

Mit Inbetriebnahme der Durchmesserlinie hält in Wipkingen nur noch eine anstatt drei S-Bahnen. Die WipkingerInnen wehrten sich mit einer Petition. 6384 Unterschriften kamen zusammen und wurden dem Stadtrat übergeben. Der Stadtrat stellt sich hinter die Petitionäre und fordert für alle seine Stadtbahhöfe einen 15 Minuten Takt. Ein schöner (Teil-)Erfolg. Mehr…

Fideler Flashmob “Ciao Ciao ZVV”

Am ersten Tag nach der Umstellung der S-Bahn im Juni versammelten sich rund 150 WipkingerInnen und pfiffen den nun durchfahrenden S-Bahnen hinterher. Einzelne Lokführer solidarisierten sich und pfiffen lautstark aus ihren Loks mit. Anhaltende S-Bahnen wurden mit starkem Applaus bedacht. Mehr…

Mehr Demokratie beim ÖV

Die regionale Verkehrskonferenz der Stadt Zürich wird dank eines Vorstosses im Gemeinderat auf eine breitere politische Basis gestellt. Nicht nur der Direktor der VBZ hat das alleinige Stimmrecht. Auch die Quartiere bekommen eine Stimme. Sie dürfen bei der Bestellung des Angebots beim ZVV stärker mitreden. Mehr…

Bahnhofreisbüro Wipkingen AG verkauft Billette der Deutschen Bahn

Seit dem 1. November 2014 ist das Bahnhofreisebüro Wipkingen AG auch Premium Agentur der Deutschen Bahn. Ein weiteres Standbein ist damit für das erfolgreiche Weiterbestehen geschaffen. Mehr…

Verkehr im Kreis 10, Mitwirkung ohne Wirkung

Leider gelang es auch dieses Jahr nicht, die vertrackte Verkehrssitutation im Kreis 10 zu entschärfen. Trotz dem Engagement vieler Freiwilliger und unzähligen Stunden Arbeit sind alle Vorschläge auf Eis gelegt. Mitwirkung ohne Wirkung! Mehr…

Städtebau

 

Neugestaltung Röschibachplatz – eine Erfolgsgeschichte

Nach einem sehr erfolgreichen Mitwirkungsverfahren starteten die Bauarbeiten anfangs Sommer am Röschibachplatz. Rechtzeitig zum Weihnachstmarkt Ende November konnte der Platz der provisorischen Nutzung übergeben werden werden. Im Frühling 2015 soll nun noch der Netztaler Mergelbelag eingebaut und die runden Sitzbänke um die Bäume installiert werden. Mehr…

Überbauung Tièchestrasse

HRS und die Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals haben mit dem Neubau auf dem Areal der ehemaligen Personalhäuser begonnen. An bester Lage entstehen dort Familienwohnungen, aber auch Eigentumswohungen im gehobenen Preissegment.

Swissmill Silo

Die Hochbauarbeiten des Swissmill Silos sind auf 40 Meter angelangt. Im nächsten Jahr soll die “Aufstockung” dann auf 120 Meter erweitert werden. Das Industrie-Wahrzeichen für unser Stadtbild ? Mehr…

Neues Wasserreservoir im Käferbergwald

Anfangs Januar 2015 beginnen die grossflächigen Rodungsarbeiten im Wipkinger Naherholungsgebiet. Das neue Wasserreservoir wird 2017 vollendet und dann einen Grossteil der Bevölkerung in Zürich Nord mit erstklassigem Frischwasser versorgen. Mehr…

Bahnhof WC etappenweise saniert

Nachdem das Dach abgedichtet und einen bepflanzten Belag bekommen hat, wurden im Spätherbst die neuen Glastüren eingebaut. Die Gebäudehülle ist nun dicht. Es folgt die Innenrenovation und ein neuer Anstrich für unseren zukünftigen “Wipkingen Palace”. Im Gärtchen neben dem WC sind Blumenzwiebeln geplanzt und wir freuen uns auf einen bunten Frühlingsstrauss. Finanziert wird der Umbau durch Spenden unter der Federführung des Quartierverein Wipkingen. Mehr…

Neue Studentenwohnungen an der Rosengartenstrasse

Erstmals durfte der Quartierverein einen Vertreter in die Architektur Jury für das Neubauprojekt entsenden. Auch ohne Stimmrecht, konnten wir der Jury die Anliegen der Quartierbevölkerung und der Anwohner vermitteln. Mitwirkung mit Wirkung! Mehr…

Seit einem Jahr kein Strassenstrich mehr am Sihlquai

Die Eröffnung der Sexboxen im 2013 haben den Strassenstrich vom Sihlquai zum Verschwinden gebracht. Seit mehr als einem Jahr, kann die Wipkinger Bevölkerung im Sommer ihre Gärten wieder geniessen. Mehr…

Der Quartierverein Wipkingen zählt 910 Mitglieder und ist damit einer der grösseren Quartiervereine in der Stadt Zürich. Unterstützen Sie uns und werden auch Sie Mitglied!




Schöne Weihnacht und – ein gutes neues Jahr Wipkingen!

Wir wünschen Euch Allen eine wunderschöne Weihnacht und ein gutes neues Jahr. Der Quartierverein Wipkingen dankt Euch für die ausserordentliche Unterstützung. Zusammen haben wir einiges erreicht – anderes bleibt noch zu tun. Doch jetzt ist Zeit zu geniessen:

Das offizielle Weihnachtsvideo von der Waid:




Stadtrat will 15-Minuten-Takt für Stadtbahnhöfe

Der Zürcher Stadtrat wünscht sich vom Verkehrsverbund wieder bessere Verbindungen für den Bahnhof Wipkingen. Buslösungen lehnt er hingegen ab.

Artikel in der NZZ vom 19.12.2014

Von der neuen Durchmesserlinie, die den Zürcher HB unterirdisch direkt mit dem Bahnhof Oerlikon verbindet, profitieren nicht alle. Vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner von Wipkingen mussten Mitte Juni eine deutliche Angebotsverschlechterung hinnehmen. Statt drei S-Bahnen gibt es nur noch eine Linie – obwohl zuvor täglich über 5000 Personen in Wipkingen ein- und ausstiegen. In einer Petition verlangten die Wipkinger deshalb vom Zürcher Stadtrat, sich für eine weitere S-Bahn-Linie für ihren Bahnhof einzusetzen – und als Übergangslösung neue Buslinien zu konzipieren, beispielsweise von Wipkingen in direkter Fahrt zum Bahnhof Oerlikon.

Stadtrat stellt sich hinter die Petitionäre

In seiner Antwort stellt sich nun der Zürcher Stadtrat hinter die Forderungen der Petitionäre. Es sei sicher sinnvoll, dass alle Stadtbahnhöfe mindestens viertelstündlich durch die S-Bahn bedient würden. Kurzfristig allerdings sei laut SBB eine Verdichtung in Wipkingen «aus infrastrukturellen und betrieblichen Gründen» nicht möglich. Der Stadtrat wolle sich aber bei ZVV und SBB dafür einsetzen, dass der Viertelstundentakt baldmöglichst Realität werde. Tatsächlich hat der Stadtrat auch gleich seinen Brief an den ZVV veröffentlicht, worin er sich für diese «angemessene Grundversorgung der Zürcher Bahnhöfe» einsetzt.

Busverbindungen keine Alternative

Gleichzeitig stellt sich der Stadtrat aber gegen die vom Quartier vorgeschlagenen Übergangslösungen mit neuen Buslinien. So rechnet er etwa vor, dass eine Direktverbindung nach Oerlikon zwei Millionen Franken pro Jahr kosten, allerdings nur geringe Verbesserungen bringen würde. Wegen der sehr kurzen Fahrzeit (2 bis 4 Minuten) wäre die S-Bahn nach wie vor attraktiver als der Ersatzbus (Fahrzeit 10 bis 12 Minuten). Auch die ins Gespräch gebrachte Verlängerung des 46er-Busses zum Bahnhofplatz lehnt der Stadtrat vor allem aus Kostengründen ab.

Antwort Stadtpräsidentin Corine Mauch auf Petition 10.12.2014

Auszug aus dem Protokoll des Stadtrats von Zürich 20141210_StZH_STRB_2014_1064

 




Für die Agenda: Überblick der Termine 2015 in Wipkingen

Klicken Sie auf den untenstehenden Link um die quartierrelevanten Veranstaltungstermine anzuzeigen. Die Seite “Termine” wird laufend aktualisiert, bei Terminverschiebungen oder Ankündigungen von Veranstaltungen, die erst im Lauf des Jahres bekannt werden. Besuchen Sie die Terminseite, um auf dem laufenden zu bleiben.

Termine 2015




Beginn Ersatzneubau des Wasserreservoirs Käferberg am 5.1.2015

Im Käferbergwald wird das bestehende Reservoir Käferberg durch einen etwa 100 m entfernten Neubau abgelöst. Die Bauherrin ist die Wasserversorgung Zürich. Die alten Reservoirkammern werden nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des Neubaus gesamthaft abgebrochen und das Gelände wird renaturiert und wieder aufgeforstet.

Rodung ab 5.1.2015

Als erste Aktion wird zu Beginn Januar 2015 die Rodung der benötigten Bauflächen durchgeführt, dies unter Verantwortung des Revierförsters der Stadt Zürich. Die Rodung dauert etwa 3 Wochen und soll gegen Ende Januar abgeschlossen sein.

Alternative Grillplätze

Die Wasserversorgung steht mit dem Quartierverein und dem Revierförster in Kontakt, um geeignete Alternativen für diejenigen Grill- und Picknick-Plätze anzubieten, welche sich heute im unmittelbaren Baustellenbereich befinden und während der Bauarbeiten nicht benutzbar sind.

Neue 1 km Leitung

Gegen Frühsommer 2015 wird mit dem etwa 1000 m langen Leitungstrasse vom Reservoir Waidberg bis zum Standort des neuen Reservoirs Käferberg begonnen. In dieser Leitungstrasse werden eine Wasserleitung sowie elektrische Leitungen installiert. Der Abschluss des Leitungsbaus ist bis Ende 2015 vorgesehen. Der genau Verlauf der Leitungstrasse wird mit dem Revierförster besprochen, so dass der benachbarte Baumbestand auch im Wurzelbereich bestmöglich geschützt wird.

Fusswege betroffen

Der überwiegende Teil der Leitung wird in den heutigen Fusswegen verlaufen, sodass dort zeitweise mit Einschränkungen der Benutzbarkeit der Fusswege und mit Baustellenverkehr zu rechnen sein wird.

Aushubarbeiten im Herbst

Im Herbst 2015 ist mit grösseren Erd- und Aushubarbeiten im Bereich der alten Kammern und am neuen Reservoirstandort zu rechnen. Eine der 3 alten Kammern wird ausser Betrieb gesetzt und abgebrochen. Sie dient als Umschlagplatz für die Bautätigkeiten am benachbarten Neubaustandort. Am neuen Standort wird der Aushub der Baugrube durchgeführt und die Baustelle gesichert. Bei günstigen Witterungsverhältnissen ist im Spätherbst bereits mit ersten Arbeiten am Betonkörper des neuen Reservoirs zu rechnen.

Terminplan des Projekts

  • Baubeginn mit Rodung im Winter 2014/2015
  • Aushub und Rohbau neues Reservoir 2015-16
  • Einrichtung neues Reservoir bis Betriebsbereitschaft 2016 – 2017
  • Abbruch alte Reservoire/Wiederaufforstung 2018

Wasserreservoir Info Quartierverein_DEZ-2014




Passagierzahlen Bahnhof Wipkingen: Einbruch um 63 Prozent !!

Seit dem Fahrplanwechsel im Juni 2014 sind die Passagierzahlen am Bahnhof Wipkingen um 63 Prozent von täglich 5500 Personen auf 2000 eingebrochen. Dies teilt nun der Regierungsrat des Kantons Zürich offiziell auf eine Anfrage im Kantonsrat mit.

QVW-Vorstandsmitglied und Kantonsrätin Judith Stofer hat Anfang September eine Anfrage beim Regierungsrat eingereicht. Sie wollte vom Regierungsrat wissen, wer zu den Gewinnern und Verlierern des S-Bahn-Fahrplanwechsels nach der Eröffnung der Durchmesserlinie (DML) gehört.

Verlierer und Gewinner

Auf die Frage, wer zu den Gewinnern und den Verlierern gehört, gibt der Regierungsrat keine direkte Antwort. Weil der Fahrplanwechsel Mitte Juni 2014 auf einer Teilinbetriebnahme der DML beruhe, sei eine Beurteilung der Veränderungen noch nicht aussagekräftig genug. Ein fundiertes Fazit könne erst im Dezember 2018 gezogen werden (nach der Umsetzung der dritten Etappe der 4. Teilergänzungen).

Linkes und rechtes Zürichseeufer, Bahnhof Wipkingen

Laut Antwort des Regierungsrates sind vor und nach dem Fahrplanwechsel Mitte Juni 2014 beim Regierungsrat, dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zahlreiche Reklamationen von S-Bahn-NutzerInnen eingegangen. Die Kundenreaktionen können drei Regionen zugeordnet werden:

  • Linkes Zürichseeufer: Mit der Eröffnung der DML und den neuen Fahrplänen hätten sich die Reisezeiten teilweise verlängert, bedingt durch die Umsteigezeiten im Hauptbahnhof Zürich oder durch schlechtere Anbindung an die Buslinien. Der Regierungsrat verspricht Verbesserungen mit der Umsetzung der weiteren Etappen
  • Rechtes Zürichseeufer: Hier sind hauptsächlich Reklamationen wegen schlechterem Rollmaterial (Einsatz von älteren Zügen) auszumachen
  • Bahnhof Wipkingen: Wegfall von zwei Dritteln des S-Bahnangebotes und des Viertelstundentaktes. Gemäss Regierungsrat wird mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 die S24 via Oerlikon, Flughafen nach Winterthur und Schaffhausen geführt. Damit werde der Anschluss von Wipkingen an den Flughafen und Winterthur wieder hergestellt, schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort

Bahnhof Wipkingen: 2000 Ein- und AussteigerInnen

Wie hat sich die Eröffnung der DML auf die Anzahl der aus- und einsteigenden Passagiere beim Bahnhof Wipkingen ausgewirkt? Die Datenbasis sei noch zu schmal, um verlässliche Angaben zu machen, heisst es in der Antwort des Regierungsrates. Erste Auswertungen hätten aber gezeigt, dass sich die Frequenz von 5500 aus- und einsteigenden Passagieren pro Werktag auf 2000 verringert habe. Der Regierungsrat rechnet ab Dezember 2015 mit der Verlängerung der S24 mit einer Zunahme von ein- und aussteigenden PassagierInnen beim Bahnhof Wipkingen. Ein schwacher Trost für die NutzerInnen des Bahnhofs Wipkingen. Denn von der Wiedereinführung des Viertelstundentaktes ist nicht die Rede. Der Regierungsrat verspricht einzig, die Situation beim Bahnhof Wipkingen weiter zu beobachten und zu analysieren.

Quartierverein Wipkingen bleibt weiterhin am Ball

Es versteht sich, dass der Quartierverein Wipkingen (QVW) nicht abwarten, Tee trinken und darauf hoffen will, dass sich irgendwann in weiter Ferne etwas tut. Er hat sich darum mit der Vereinigung «Pro Bahn Zürich» vernetzt und wird Lösungsvorschläge für einen Viertelstundentakt erarbeiten.

 Petition: Erste Etappe

Im Juni hatte der QVW Stadtrat Andres Türler die von 6384 Personen unterschriebene «Petition für einen Viertelstundentakt ab Bahnhof Wipkingen» übergeben. Am 20. Januar 2015 lädt nun die Stadt im Namen von Stadtrat Andres Türler zu einer Informationsveranstaltung zum S-Bahnangebot ins Kirchgemeindehaus Wipkingen an der Rosengartenstrasse ein. Zur Veranstaltung sind ebenfalls Vertreter von ZVV und SBB eingeladen. Weitere Informationen zur Veranstaltung wird der QVW auf seiner Website veröffentlichen.

Öffentliche Fahrplanauflage 2016/2017

Die neuen Fahrpläne des ZVV (u. a. für die S-Bahnen im Kanton Zürich) werden jeweils öffentlich aufgelegt (nur im Internet!). Die nächste Fahrplanauflage für die Fahrplanperiode 2016/2017 findet vom 12. bis 25. März 2015 statt. Während dieser Periode können alle Interessierten Eingaben für Änderungswünsche machen. Für alle Interessierten:

Termin nicht verpassen!

Je mehr sich für den Viertelstundentakt beim Bahnhof Wipkingen stark machen, desto gewichtiger das Anliegen!

Adressat

Stadt Zürich
Fahrplanauflage 2016/2017
Departement der Industriellen Betriebe
Beateplatz 2
8001 Zürich.

Reisezeiten_Wer gewinnt, wer verliert_2014-1

 

 




Eine Weihnachtsbeleuchtung für Wipkingen ab 2015

Zur Weihnachtszeit 2015 soll in Wipkingen eine spezielle Weihnachtsbeleuchtung hängen.

Artikel im Züri Nord vom 4.12.2014 von Pia Meier

«Wir hoffen, mit dem speziellen Konzept die Gewerbetreibenden und Institutionen im Quartier für Sponsoring ansprechen zu können», hält Beni Weder, Präsident Quartierverein Wipkingen, fest. Mit Freude weist er auf den Prototyp hin, der bis Mitte Januar über dem Röschibachplatz hängt.

Prototyp am Tag:

Weihnachtsbeleuchtung 2014 1

Zwei Industriedesignerinnen hätten diesen exklusiv für Wipkingen entwickelt. Das 3D-Objekt mit LED-Leuchten verursacht nachts einen interessanten Schattenwurf. «Der Leuchtstab in der Mitte ist ein erster Versuch. Wir werden noch verschiedenste Formen von Leuchtmitteln austesten. Der ganze Körper soll strahlen», hält Weder fest. Geplant ist, verschiedene Formen in unterschiedlichen Grössen anbieten zu können.

Prototyp nachts:

Weihnachtsbeleuchtung 2014 6

Fotomontage:

20141128_173801 Kopie




Einmann-Konditorei sorgt für süsse Nostalgie in der Adventszeit

Vor Weihnachten arbeitet Bertram Beerli in seiner Konditorei in Wipkingen nonstop. Bertram Beerli hat an diesem Morgen Mailänderli und Schwabenbrötli – seine Lieblinge – frisch gebacken.

Foto: Doris Fanconi

Artikel im Tagesanzeiger vom 8.12.2014 von Ev Manz

Es ist diese unendliche Sehnsucht, die einen während der Weihnachtszeit selbst im Erwachsenenalter noch überkommt: Man wünscht sich die alte, heile und romantische Welt zurück. Die nostalgische Idylle, bei der es einem warm wird ums Herz. Jene Idylle, die auf den auf alt gestylten glitzernden Adventskalendern dargestellt ist, welche noch heute in manchen Kinderzimmern hängen. Und man möchte einfach nur eintauchen und der Hektik vor dem grossen Fest entfliehen.

Profiteroles an Heiligabend

Versteckt an der Nordstrasse in Wipkingen, in Bertram Beerlis Konditorei, ist das noch möglich. Sein winziger Laden ist eine wahre Entzückung, und schon beim Anblick von aussen wird die Sehnsucht gestillt: rosa gestrichen, ein üppig, aber doch akkurat dekoriertes Schaufenster und ein weisses Schild mit der Aufschrift «Frische Biberli mit Marzipansujet». Drinnen wird man von einem angenehm süssen Duft empfangen. Das Auge kann sich an all den Trouvaillen kaum sattsehen: alte Tortenplatten, Metallschachteln und Holzmodel, dazwischen liebevoll arrangiert und auf Spitzen drapiert Gebäck, auf der Theke sechs Glasbehälter mit je einer Sorte Weihnachtsguetsli. Die Zeit scheint stillzustehen.

Doch nicht so für Bertram Beerli. Diese Tage sind für ihn die strengsten des ganzen Jahres. Seit vier Wochen steht der 64-Jährige täglich in der Backstube. Erst Anfang Januar wird er sich in seinem Einmannbetrieb einen freien Tag gönnen. «Für die Weihnachtsfeste meiner Kunden backe ich auch an Heiligabend frisches Gebäck», sagt er. Das gilt vor allem für die Profiteroles, für die er stadtbekannt ist. Ferien? Dieses Jahr eine Woche.

Biber nach Ostschweizer Rezept

Seine erste Arbeit im November gilt immer dem Teig für die Biber. Diesen lässt er einen Monat ruhen, damit sich das Treibmittel setzen kann. Er bäckt sie nach einem Ostschweizer Rezept und füllt sie mit Mandelfüllung. So, wie es schon sein Vater getan hat. Unverkennbar wird der Biber erst mit dem Mandelmarzipan-Sujet auf der Oberseite. Dafür nutzt Beerli die 150-jährigen Holzmodel eines Künstlers aus seiner Heimatgemeinde Bischofszell. Tell, Faun, Rose, Esel und ein Mädchen im Wald hat er im Angebot. 30 bis 60 solche «Lehmann-Biber» stellt Beerli jedes Jahr her. Und noch heute reisen Bischofszeller extra nach Zürich, um sich bei ihm mit der Spezialität einzudecken. «Dünn aufgeschnitten schmecken sie übrigens am besten.»

Guetsli bäckt Bertram Beerli täglich neue. An diesem Morgen ist er von seiner Wohnung, die direkt hinter dem Laden liegt, um sechs Uhr in die Backstube ins Untergeschoss hinabgestiegen. Wer ihm etwas später folgt, kommt definitiv in der Vergangenheit an. Teigmaschinen und Ofen sind noch so, wie er sie vor 38 Jahren von seinem Vorgänger übernommen hat. «Und es funktioniert noch alles tipptopp.»

Schwierigkeit «Ofenposten»

Mailänderli und Schwabenbrötli waren an diesem Morgen dran. Letztere sind seine Lieblinge, weil sie nicht so süss sind, dafür wunderbar nach Zimt schmecken. Ein, zwei Guetsli steckt auch er sich täglich in den Mund. Beerlis Statur ist davon jedoch nichts anzumerken. Vielleicht, weil seine Guetsli eher klein sind. Dafür sind sie präzis geformt und ohne Schnickschnack, herrlich in Biss und Geschmack. Stammkunden bestellen sie bei ihm jedes Jahr, Firmen verschenken sie als Kundengeschenke. Das Wichtigste ist für Bertram Beerli der «Ofenposten». «Da muss ich immer dabeistehen, denn schon mit einer halben Minute zu viel werden beispielsweise die Zimtsterne zu braun.» Und die Spitzbuben dekoriert er nicht mit Puderzucker, sondern überzieht sie mit einer Glasur. «So, wie ich die Guetsli aufbewahre, würde der Puderzucker verwischen.»

Doch selbst das wäre einem egal. Denn gäbe es das Weihnachtskind, man hätte den einen Wunsch: Dass Beerlis Laden ewig so weiterexistiert, damit man staunen, träumen, vergessen kann.

Bertram’s Confiserie, Nordstrasse 187, 8037 Zürich, 044 361 26 09. (Tages-Anzeiger)

 




Das Angebot der Deutschen Bahn im Bahnhof Wipkingen – Erste Erfahrungen

Seit dem 1. November 2014 wird im Bahnhof Wipkingen zusätzlich das Angebot der Deutschen Bahn verkauft. Die Erfahrungen des ersten Monats.




Wipkinger Weihnachtsmarkt 2014 auf dem Röschibachplatz – Video Online

Auch dieses Jahr fand der beliebte Wipkinger Weihnachtsmarkt – zum ersten Mal – auf dem neu gestalteten Röschibachplatz statt. Am Samstag 29. November 2014 von 10 bis 18 Uhr boten 50 Markstände attraktive Weihnachtsgeschenke aus dem Quartier für das Quartier an. Tausende von Besuchern schlenderten den ganzen Tag über bis in die Abendstunden durch die heimeligen Marktgassen.

Auf dem für einmal ganz autofreien Röschibachplatz konnte sich Mann und Frau bei einem feinen gratis Glühwein Glühwein des Quartiervereins oder dem vom Gewerbeverein offerierten, legendären Steinpilzrisotto aufwärmen. Mit heissem Glühmost wurden auch die klammen Kinderhände wieder warm.

Kinderkarussell

Erstmals drehte ein muskelbetriebenes Karussell für die Kinder seine Runden –  ein Riesenerfolg – es stand den ganzen Tag nie still! Und das Beste: Erst noch Gratis! “Mein Kind ist jetzt schon seit einer Stunde auf dem Karussell”, meinte eine sichtlich zufriedene Mutter “und ich musste nie sagen, jetzt ist aber Schluss!” Auch Schmutzli und Samichlaus kamen um 15 Uhr aus dem Käferbergwald zu uns auf den Röschibachplatz und verteilten 70 Chlaussäckli an die strahlenden Kinder.

Weihnachtsbeleuchtung strahlte

Der Prototyp der Wipkinger Weihnachtsbeleuchtung erstrahlte erstmals am Himmel und warf Abends sein erstes Schneeflockenlicht auf den Röschibachplatz. Er bleibt noch bis zum 10. Januar hängen und wartet darauf, von den Quartierbewohnern entdeckt zu werden.

Freiwillig

Möglich gemacht, gesponsert, organisiert von den engagierten Freiwilligen des Quartierverein Wipkingen. Unterstützen Sie uns und werden auch Sie Mitglied! Unser Motto: “Wipkingen verbindet”

Das Video:

 




Verkehr im Kreis 10: Mitwirkung ohne Wirkung

Die Stadt Zürich hat die Bevölkerung im verkehrsbelasteten Kreis 10 Lösungen erarbeiten lassen. Die Vorschläge aus dem Mitwirkungsverfahren hat sie dann aber abgeschmettert.

Artikel im Tagesanzeiger vom 27.11.2014 von Carmen Roshard

«Die wollen uns wohl dusslig reden»: Quartiervereinspräsident Beni Weder bei der Nordbrücke in Wipkingen. Foto: Urs Jaudas

Zürich – «Von Planung keine Ahnung», wettert Wipkingens Quartiervereins­präsident Beni Weder. Die beim «Mitwirkungsprozess Verkehr Kreis 10» erarbeiteten Lösungen seien fast alle von der Stadt als «nicht möglich», «schwierig» oder «muss zuerst untersucht werden» abgetan worden. Weder wird noch deutlicher: «In der Stadtverwaltung sind weder der Wille noch die Fähigkeit vorhanden, die Verkehrsprobleme zu lösen.» Die Strategie sei wohl, sagt Weder, alle mit sinnlosen Workshops dusslig zu reden. «So etwas machen wir nie wieder, das ist reine Zeitverschwendung.»

Die Situation im Kreis 10, der die Quartiere Wipkingen und Höngg umfasst, ist prekär. Die Haupteinfallsachse ist so eng, dass sich Tram und Autos den Platz teilen müssen. Aus dem Furt- und dem Limmattal drängen immer mehr Autos Richtung Innenstadt. Die Staus werden länger, der Verkehr wird dichter, die Ratlosigkeit grösser.

Die Stadt spielte den Ball ans Quartier weiter: 30 Leute sollten im Mitwirkungsprozess Lösungsansätze für einen «verdaulichen Verkehrsfluss» entwickeln. Die Gruppe brütete mehrfach ausführlich über möglichen Lösungen, auch einen ganzen Samstag lang. 17 konkrete Empfehlungen übergaben die Teilnehmer den zuständigen Ämtern.

Was bleibt? Gestutzte Sträucher

Jetzt haben die Dienstabteilung Verkehr der Stadtpolizei und das Tiefbauamt die Beteiligten darüber informiert, welche ihrer Vorschläge eine Chance haben, umgesetzt zu werden. Wenn das Schreiben einen Schluss zulässt, dann den: In den nächsten Jahren wird es im Kreis 10 keine Verkehrsberuhigung geben.

Nur für zwei Massnahmen aus dem Workshop sieht die Stadt Realisierungschancen: An einer Stelle auf der Rosengartenbrücke sollen Velofahrer links abbiegen dürfen. Und einige Sträucher beim Abgang zur Limmat am Wipkingerplatz sollen zurückgeschnitten werden.

Jetzt ist die Enttäuschung gross. «Wir haben viele Stunden unserer Freizeit geopfert», sagt Weder. Dabei sei ein konkretes Papier mit verhandelbaren Punkten entstanden. «Wie nun aus der Antwort der Stadt hervorgeht, hat der Berg eine Maus geboren.»

Konkret forderten die Quartiere etwa die Abklassierung des schmalen Asphaltbandes die Limmat entlang, um durchgehend Tempo 30 zu signalisieren. Keine Chance, sagen Stadt und Kanton, die regionale Klassierung sei zu belassen, «da keine leistungsfähigen Alternativen bestehen». Auch aus Tempo 30 während der Nacht wird nichts. Zwar schrieb die Stadt einen Pilotversuch aus, doch dieser bleibt durch Einsprachen blockiert. Die Interessengemeinschaft der Anwohner Am Wasser/Breitensteinstrasse reagiert enttäuscht: «Das entspricht nicht den Forderungen der Workshop-Teilnehmer.»

«Eine Ohrfeige fürs Quartier»

Ein anderes Beispiel: Die Quartiervertreter fordern, Rückstaus am Meierhofplatz, dem Zentrum von Höngg, sollten auf Strecken vorverlagert werden, auf denen keine Trams fahren. Das beauftragte Ingenieurbüro fand jedoch keine Lösung. Das heisst es trocken in der Stellungnahme der Stadt. Auch für eine passagierfreundlichere Anordnung der Tram- und Bushaltestellen hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie durchführen lassen. Da werden Verbesserungen zwar als «grundsätzlich machbar» bezeichnet, aber Einsprachen blockieren auch hier das weitere Vorgehen.

«Die Bevölkerung wird wortreich vertröstet, und kein Problem wird wirklich angepackt», sagt Florian Utz, SP-Gemeinderat aus dem Quartier. Dafür habe das Tiefbauamt viel Geld für Studien ausgegeben, die belegen sollen, dass man nichts ändern kann. «Das ist eine Ohrfeige fürs Quartier und die Steuerzahler.» Auch der grünliberale Gemeinderat Guido Trevisan kritisiert die Stadt: «Grössere Würfe bleibt uns die Stadt schuldig und beweist damit kaum Mut, obwohl die Massnahmen auf politischer Ebene durchaus mehrheitsfähig sein könnten.»

Das Tiefbauamt und die Dienstabteilung Verkehr wehren sich. Heiko Ciceri, Sprecher der Dienstabteilung, antwortet für beide Ämter: «Den Vorwurf von fehlendem Willen, Probleme zu lösen, weisen wir entschieden zurück. Die beteiligten städtischen Dienstabteilungen haben jede Empfehlung sorgfältig geprüft und jeden möglichen Handlungsspielraum genutzt.» Dass gewisse Anliegen aufgrund auseinanderklaffender Ansprüche nicht immer zur Zufriedenheit aller gelöst werden könnten, liege in der Natur der Sache.

Trotzdem Grosses geplant

Für Missmut sorgt im Quartier aber auch, dass die Stadt zwar die Lösungen aus dem Workshop als nicht machbar bezeichnet, dafür aber Grosses plant – das sich allerdings erst in weiter Zukunft verwirklichen lässt. Eine Entlastung könnte ein Tunnel von der Europabrücke durch den Hönggerberg bis nach Affoltern bringen. Dafür prüft die Stadt bereits verschiedene Varianten.

SP-Gemeinderat Utz kritisiert, dass das Tiefbauamt viel Geld für die Planung solcher unterirdischer Strassenverbindungen ausgibt, obwohl die Forderung nach einem Tunnel als einzige der 17 Empfehlungen von der Mehrheit der Workshop-Teilnehmenden nicht unterstützt worden sei. Allerdings ist der Tunnel trotzdem im Abschlusspapier des Mitwirkungsverfahrens aufgeführt.

Ein neuer Tunnel bringt aber laut Florian Utz keine Entlastung, sondern im Gegenteil noch mehr Verkehr. Zudem käme ein solcher frühestens in 20 Jahren – und würde in der Zwischenzeit als Ausrede dienen, um gar nichts zu tun. «Die Menschen im Kreis 10 wollen aber nicht eine Milliarde Franken verlochen, bloss um danach noch mehr Transitverkehr ertragen zu müssen.» Von Entlastung könne bei einem Tunnelprojekt nicht die Rede sein.

«Mit dem Waidhaldetunnel zum Beispiel sollen täglich über 50 000 Autos beim Wipkingerplatz an die Oberfläche kommen. Und von dort aus das Quartier in alle Richtungen stark belasten», prognostiziert Utz. Der Waidhaldetunnel soll den ganzen Verkehr der Rosengartenstrasse aufnehmen. Der Stadtrat und die Kantonsregierung haben sich bereits darauf geeinigt, das 300-Millionen-Projekt an die Hand zu nehmen.

Käme zusätzlich noch ein Tunnel ab der Europabrücke, wäre dies für die Menschen an der Strasse Am Wasser/Breitensteinstrasse eine «doppelte Katastrophe», sagt Utz: Von beiden Enden her würde das Quartier mit einer Autolawine zugedeckt. Utz sagt: «Es entsteht der Eindruck, dass das Tiefbauamt jeweils genau das Gegenteil dessen tut, was die Bevölkerung verlangt.» Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) müsse hier umdenken: «Es ist höchste Zeit, dass er endlich aufs Quartier hört», fordert SP-Mann Utz.

Auch Leutenegger gegen Tunnel

Leutenegger selber lässt im Gespräch durchblicken, dass er mit dem Ablauf des Mitwirkungsverfahrens nicht ganz glücklich ist. Konkret erklärt er: «Ich habe absolut keine Differenz zur Position von Florian Utz.» Die Stadt habe sich ebenfalls gegen einen weiteren Tunnel ausgesprochen, das stehe klipp und klar im Schlussbericht. Aber der Workshop wollte diese Empfehlung stehen lassen, so Leutenegger. «Deshalb muss sich das Tiefbauamt damit befassen, und es hat bei einem Büro eine Kleinststudie in Auftrag gegeben, die eine Grob­analyse zu den verkehrlichen Wirkungen und den Kosten vornimmt.»

Im Kreis 10 fehlen schlicht die Flächen, um die Verkehrsprobleme zu lösen. Das weiss und sagt auch Beni Weder. «Anderseits will die Stadt ja noch um 80 000 Menschen wachsen», sagt er. Deshalb müsse die Stadt beim verdichteten Bauen zuerst an die Kapazitäten von Strassen und öffentlichem Verkehr denken. «Aber das macht in Zürich keiner.»